
Rund 30 Kunstinteressierte waren zur Eröffnung der Ausstellung "sichtbar machen" von Rolf Thuma in den historischen Trausaal des Franck-Hauses gekommen. Zweiter Bürgermeister Martin Harth führte gekonnt in die Ausstellung ein und informierte über den Künstler und seinen Werdegang.
Rolf Thuma, Jahrgang 1959, hatte offenbar schon in der Schulzeit begonnen, sich mit optischen Täuschungen und surrealen Gestaltungsideen auseinanderzusetzen und Bilder von Salvador Dalí und René Magritte nachgemalt. Nach dem Abitur 1973 folgte ein Studium der Volkswirtschaft und die Eröffnung einer Steuerkanzlei. Nach dem Verkauf der Kanzlei vor einem Jahrzehnt machte Rolf Thuma sein Hobby zum neuen Beruf und zeigt seither seine Werke in zahlreichen Ausstellungen.
In der Marktheidenfelder Ausstellung präsentiert der Künstler eine Auswahl jüngerer Gemälde aus einigen Werkserien. "Das wahre Geheimnis der Welt liegt im Sichtbaren, nicht im Unsichtbaren", hat der irische Schriftsteller Oscar Wild aphoristisch zum Besten gegeben. "Rolf Thuma widmet sich auf seine individuelle, unverwechselbare Weise dem Wechselspiel zwischen Offensichtlichem und den Dingen hinter den Dingen. Eindrücke, Gedanken werden deutlich und regen den Betrachter zu eigenen Empfindungen und Erzählungen an", so Marin Harth.
Rolf Thuma informierte in einer Bildschirmpräsentation über seine ausgestellten Werke. Er sagte, Malen sei für ihn pure Freude. "Es geschieht einfach. Eine Idee führt zu einer anderen. Es läuft oft unbewusst, bis der Gedanke, das Bild plastisch vor ihm erscheint. Man muss nur genau betrachten und genau zuhören." Kunst lädt bei ihm zum Entdecken ein. Er möchte mit seinen Bildern Gedanken, Gefühle und Geschichten sichtbar machen. Seine Aussage lautet: "Am Anfang war die Idee, die geht vom Kopf über das Herz durch die Hand auf die Leinwand."
In seiner Serie "QR-Code" muss der Betrachter mit seinem Smartphone den Code scannen, um den hinterlegten und verborgenen Text lesen zu können. Ebenso versteckt sich in seiner Bilderserie "Bar-Code" unter anderem die Botschaft "Ich liebe dich." Hier kommt es laut Thuma besonders auf exaktes Malen an.
Besonders farbenfroh in Rosa und Gelb gehalten sind die "Zebra-Bilder" unter dem Motto "I need a love to keep you happy." Das Bild "Nummer 1" ist in einem goldenen und weißen Farbklang gehalten und zeigt eine Eins, die jedoch schief steht. Dies symbolisiert den Chef oder Vorgesetzten, der allerdings viel Humor hat. Thuma fügte ironisch ein Gedicht von Heinrich Zille an: "Wie herrlich ist es, nichts zu tun und dann vom Nichtstun auszuruhn."
Eine weitere Serie zeigt eine "Frau mit Pinsel" in verschiedenen Stilen und Farben gemalt, in Anlehnung an das Zitat vom Maler Klecksel von Wilhelm Busch:" Leicht kommt man an das Bildermalen, doch schwer an Leute, die`s bezahlen." Aber auch Helmut Schmidt als "rußendes Orakel" oder Angela Merkel mit ihrer berühmten "Raute" sind zu sehen.
Vertraut stimmungsvoll begleitet wurde die Eröffnung musikalisch durch Alma Flammersberger am Akkordeon und Liedern aus den "Goldenen Zwanzigern".
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