Pop und Klassik, Orchester und Streicherensemble, Jung und nicht mehr ganz so jung, all das vereinte das Benefizkonzert am Sonntagabend in der Sendelbacher Pfarrkirche St. Josef.
Kirchenpfleger Erich Günther freute sich, gleich drei Lohrer Musikgruppen gewonnen zu haben und neben dem eingespielten Streicher- und Saxophonensemble der Sing- und Musikschule auch jungen Musikern die Chance geben zu können, sich zu präsentieren.
Im Mittelpunkt stand daher das Jugendorchester Wombach, das unter der Leitung von Simone Wiegand eine erfrischende Mischung aus Pop, Rock, Musical und mit Joseph Bönischs barock anmutender "Sanssouci Ouvertüre" auch einen Ausflug in klassische Gefilde bot. Dort gänzlich zu Hause fühlt sich John Walkowiak, unter dessen Leitung das Streicherensemble das Publikum mit dem anspruchsvollen "Concerto op. 2 Nr. 5" des Italieners Evaristo Felice Dall'Abaco und Michael Korbs "Highland Cathedral" begeisterte.
Einen besonderen Höhepunkt bildete dabei das getragene "Oblivion" von Aftor Piazolla, bei dem der junge Saxofonist Alexander Feller an der Seite der erfahrenen Streicher die Solostimme übernahm. Am Saxophon überzeugten unter Leitung von Musiklehrerin Susanne Nickel auch die Profis von "The Red Black" mit Jazz-Klassikern wie "Nobody Knows" oder Stücken des zeitgenössischen Komponisten Jacob de Haan.
Ihr individuelles Können zeigten in dem, trotz frühsommerlicher Verhältnisse, gut besuchten Gotteshaus Serafina Siegler und Dirigentin Wiegand bei Survivors "Eye of the Tiger" beziehungsweise "Ich gehör nur mir" aus dem "Elisabeth"-Musical von Michael Kunze und Sylvester Levay mit kraftvollem Sologesang.
Dass einem unbeschwerten Genuss der jeweiligen Leistung die überforderte Lautsprecheranlage im Wege stand, hielt das Publikum nicht davon ab, sie mit anhaltendem Applaus zu würdigen.
Etwas gnädiger erwies sich die Technik bei der von Günther als Zugabe gewünschten zweiten Darbietung Wiegands, bei der sie erneute Mikrofonaussetzer einfach weglächelte.
Ließ sich am begeisterten Schlussapplaus die anschließende Spendenbereitschaft ablesen, ist man dem Ziel von 30 000 Euro zum Tünchen des seit 30 Jahren nicht mehr erneuerten Kirchenraums schon einen guten Schritt näher gekommen.