
Zu den frühen Rückkehrern unter den Zugvögeln gehört neben Feldlerche, Singdrossel und Bachstelze auch der Hausrotschwanz. Sie alle sind Kurzstreckenzieher, die von November bis Ende Februar in Westeuropa und im Mittelmeerraum überwintern, schreibt die LBV-Kreisgruppe Main-Spessart in einer Pressemitteilung.
Das Männchen des Hausrotschwanzes trägt ein rußschwarzes Gefieder, wobei Kehle und Brust besonders dunkel gefärbt sind. Auffallend sind ein weißer Fleck am Flügel (Flügelspiegel) und der rostfarbene Schwanz. Das Weibchen ist schlicht graubraun gefärbt ohne weißen Flügelspiegel, trägt aber auch einen rostfarbenen Schwanz. Der Gesang des Männchens wirkt wenig melodisch, ist eine rasche Folge von gepressten und kratzigen Tönen und wird meist von Singwarten wie Dachgiebeln oder Gebäudevorsprüngen vorgetragen. Ein Wesensmerkmal des Vogels ist sein häufiges Knicksen und gleichzeitiges Zittern mit dem Schwanz.
Der Hausrotschwanz ist ursprünglich ein Felsbewohner, der als solcher auch heute noch in der Alpinstufe, aber auch in Felswänden der Mittelgebirge und in Steinbrüchen brütet. Im Laufe der Zeit hat er jedoch seinen Lebensraum auch auf Dörfer und Städte ausgeweitet und brütet hier in Mauerlöchern, unter Dachfirsten und lockeren Dachziegeln, auf Balken und Brüstungen, meist jedoch in Nischen und Halbhöhlen. Das Weibchen legt im April vier bis sechs weißliche Eier und bebrütet sie knapp zwei Wochen. Die Jungen werden gut 14 Tage von beiden Partnern mit Insekten und Spinnen gefüttert. Meist kommt es zu einer zweiten Brut im Jahr.
In milden Wintern bleiben manche Hausrotschwänze in ihrer mitteleuropäischen Brutheimat zurück. Sie müssen dadurch die anstrengende und mitunter gefährliche Flugreise nicht auf sich nehmen. Mit zunehmend wärmeren Wintern wird sich insbesondere bei manchen Kurzstreckenziehern die Tendenz zum Daheimbleiben sicher verstärken.
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