
Dass jemand mit dem Auto irgendwo aufsetzt und hängenbleibt, ist nicht zwingend einen Zeitungsartikel wert. Dass es innerhalb von sechs Tagen gleich viermal an derselben Stelle passiert, hingegen schon. Endstation war für die Pkw an der gut 50 Zentimeter hohen Mauer bei der Walther-Tankstelle in Thüngen. Am Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag fand hier jeweils eine Autofahrt ein jähes Ende.
"Beim ersten Unfall am Dienstag war die Fahrerin eine 90-jährige Frau", erzählt Andreas Fischer, Leiter der Tankstelle in Thüngen. Mit den Bauarbeiten, die seit vergangenen Mittwoch in dem kurvigen Abschnitt der Staatstraße St2437 nach Retzbach stattfinden, hatte dieser Unfall am Vortag noch nichts zu tun – anders als bei den drei Autos, die in den folgenden Tagen dort steckenblieben. Der Hinweis erreichte diese Redaktion durch Frank Benkert aus Thüngen. Er hatte mehrere Posts mit Fotos der Unfallwägen auf Social Media entdeckt. Eine Bildunterschrift lautete: "Neuester Trend: Beim Fischer die Mauer runter fahren."
Autos mussten wegen der Absperrung hintere Einfahrt nutzen
Am Donnerstag, Samstag und Sonntag fuhren drei weitere Personen über den Bordstein, den geschotterten Bereich und die Kante der Mauer, wo sie dann aufgrund des Höhenunterschieds zum Parkplatz der Tankstelle aufsetzten und steckenblieben. "Bei der älteren Dame am Dienstag verstehe ich es ja, die wurde angehupt und bekam eben Panik", sagt einer der Bauarbeiter, der mit seinen Kollegen derzeit Arbeiten an den Wasserleitungen durchführt.
Was den anderen Personen durch den Kopf ging, erschließt sich sowohl ihm als auch Fischer nicht wirklich. Alle drei Unfälle passierten zwischen Mittwoch und Sonntag, als die Absperrungen der Baustelle noch auf der Straßenseite der Tankstelle postiert waren. "Die eigentliche Tankstellen-Zufahrt war aus dieser Richtung gesperrt und die Leute mussten hintenrum fahren. Da dachten wohl manche, dass sie direkt nach der Absperrung rechts abbiegen müssten", versucht sich Fischer an einer Erklärung.
Andreas Fischer: "Die tanken hier alle öfter"
Fraglich ist trotzdem, wie es in allen vier Fällen so weit kommen konnte, dass die Autos aufsetzen, obwohl sich zwischen Bordstein und Mauer je nach Unfallstelle zwischen ein und zwei Metern Schotter befinden. "Man merkt das ja nicht, wenn man über einen Bordstein fährt und wenn das ganze Auto wackelt, gibt man natürlich auch nochmal extra Gas", meint einer der Bauarbeiter mit ironischem Unterton.
Andreas Fischer erinnert sich nicht, dass so etwas an der Stelle schonmal vorgefallen wäre. Als er die Tage unterwegs war, habe er mit jemandem telefonisch über die letzte Panne sprechen wollen und dann hieß es, dass schon wieder das nächste Auto festhängt. Bei einem Fall musste sogar der ADAC mit dem Kran anrücken. "Vor allem waren das ja keine ortsfremden Leute. Die kennen die Ecke und tanken hier alle öfter", erzählt Fischer und schüttelt den Kopf.
was ich täglich im Straßenverkehr sehe.
das viele damit einfach überfordert sind
und ihr Fahrzeug nicht im Griff haben..
das macht mir Angst!
Ein Spiegelbild unserer Zeit.
Es muss a blede gem. sonst hätte man nix zu lästern.
😄🙈