zurück
Thüngen
Vier Pkw-Pannen und eine Baustelle: Die Mauer der Walther-Tankstelle in Thüngen wurde zum Schauplatz einer kuriosen Unfallserie
Vier Autos setzten im Laufe von sechs Tagen an derselben Stelle auf. Auch der ADAC musste mit dem Kran anrücken. Den Tankstellenleiter verwundert, dass es sich in allen Fällen um ortskundige Stammkundschaft handelte.
Bei der ersten der insgesamt vier Pannen fuhr eine 90-jährige Frau am Dienstag über Gehsteig und Schotter und blieb an der Mauer hängen. Drei verblüffend ähnliche Unfälle ereigneten sich am Donnerstag, Samstag und Sonntag.
Foto: Andreas Fischer | Bei der ersten der insgesamt vier Pannen fuhr eine 90-jährige Frau am Dienstag über Gehsteig und Schotter und blieb an der Mauer hängen.
Felix Hüsch
 |  aktualisiert: 13.11.2023 02:49 Uhr

Dass jemand mit dem Auto irgendwo aufsetzt und hängenbleibt, ist nicht zwingend einen Zeitungsartikel wert. Dass es innerhalb von sechs Tagen gleich viermal an derselben Stelle passiert, hingegen schon. Endstation war für die Pkw an der gut 50 Zentimeter hohen Mauer bei der Walther-Tankstelle in Thüngen. Am Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag fand hier jeweils eine Autofahrt ein jähes Ende.  

"Beim ersten Unfall am Dienstag war die Fahrerin eine 90-jährige Frau", erzählt Andreas Fischer, Leiter der Tankstelle in Thüngen. Mit den Bauarbeiten, die seit vergangenen Mittwoch in dem kurvigen Abschnitt der Staatstraße St2437 nach Retzbach stattfinden, hatte dieser Unfall am Vortag noch nichts zu tun – anders als bei den drei Autos, die in den folgenden Tagen dort steckenblieben. Der Hinweis erreichte diese Redaktion durch Frank Benkert aus Thüngen. Er hatte mehrere Posts mit Fotos der Unfallwägen auf Social Media entdeckt. Eine Bildunterschrift lautete: "Neuester Trend: Beim Fischer die Mauer runter fahren."

Autos mussten wegen der Absperrung hintere Einfahrt nutzen 

Am Donnerstag, Samstag und Sonntag fuhren drei weitere Personen über den Bordstein, den geschotterten Bereich und die Kante der Mauer, wo sie dann aufgrund des Höhenunterschieds zum Parkplatz der Tankstelle aufsetzten und steckenblieben. "Bei der älteren Dame am Dienstag verstehe ich es ja, die wurde angehupt und bekam eben Panik", sagt einer der Bauarbeiter, der mit seinen Kollegen derzeit Arbeiten an den Wasserleitungen durchführt.

Was den anderen Personen durch den Kopf ging, erschließt sich sowohl ihm als auch Fischer nicht wirklich. Alle drei Unfälle passierten zwischen Mittwoch und Sonntag, als die Absperrungen der Baustelle noch auf der Straßenseite der Tankstelle postiert waren. "Die eigentliche Tankstellen-Zufahrt war aus dieser Richtung gesperrt und die Leute mussten hintenrum fahren. Da dachten wohl manche, dass sie direkt nach der Absperrung rechts abbiegen müssten", versucht sich Fischer an einer Erklärung.

Andreas Fischer: "Die tanken hier alle öfter"

Fraglich ist trotzdem, wie es in allen vier Fällen so weit kommen konnte, dass die Autos aufsetzen, obwohl sich zwischen Bordstein und Mauer je nach Unfallstelle zwischen ein und zwei Metern Schotter befinden. "Man merkt das ja nicht, wenn man über einen Bordstein fährt und wenn das ganze Auto wackelt, gibt man natürlich auch nochmal extra Gas", meint einer der Bauarbeiter mit ironischem Unterton.

Andreas Fischer erinnert sich nicht, dass so etwas an der Stelle schonmal vorgefallen wäre. Als er die Tage unterwegs war, habe er mit jemandem telefonisch über die letzte Panne sprechen wollen und dann hieß es, dass schon wieder das nächste Auto festhängt. Bei einem Fall musste sogar der ADAC mit dem Kran anrücken. "Vor allem waren das ja keine ortsfremden Leute. Die kennen die Ecke und tanken hier alle öfter", erzählt Fischer und schüttelt den Kopf.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Thüngen
Felix Hüsch
ADAC
Andreas Fischer
Instagram-Inhalte
Parkplätze und ruhender Verkehr
Tankstellen
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • Stefan Krug
    das bildet nur ab
    was ich täglich im Straßenverkehr sehe.

    das viele damit einfach überfordert sind
    und ihr Fahrzeug nicht im Griff haben..

    das macht mir Angst!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Helga Scherendorn
    möglicherweise wieder so ein blöder TikTok Trend?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Frank Benkert
    Keine Ahnung von der Situation vor Ort aber einfach mal was vermuten.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Roland Albert
    Man knört sich halt vorbei. Oder eben auch nicht.
    Ein Spiegelbild unserer Zeit.
    Es muss a blede gem. sonst hätte man nix zu lästern.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Frank Benkert
    Das Bermudadreieck für Autos in Thüngen
    😄🙈
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Helga Scherendorn
    Keine Ahnung von der Situation vor Ort aber einfach mal was vermuten.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Holger Köhler
    Sie sprechen wohl von sich selbst, Frau Scherendorn? Hätten Sie den Artikel aufmerksam gelesen, hätten Sie bemerkt, dass Herr Benkert, auf dessen Kommentar Sie hier Bezug nehmen, im Artikel genannt wurde und er offensichtlich aus Thüngen kommt. Demnach dürfte ihm die „Situation vor Ort“ bestens bekannt sein.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Helga Scherendorn
    liebe Frau Köhler, ich bin Stammkunde an der Tanke
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten