Anfang November 2018 war Andreas Schätzlein der erste hauptamtliche Naturpark-Ranger im Spessart und einer der ersten in Bayern. Inzwischen hat der 25-jährige Forstwissenschaftler, Baumpfleger und Hobbyimker Verstärkung bekommen, teilt das Landratsamt mit. Der Naturparkverein hat im April und Mai drei weitere Naturpark-Ranger eingestellt. Neu im Team sind Andreas Gries aus Mömbris mit einer Vollzeitstelle sowie Berit Arendt aus Habichsthal und Victoria Schuler aus Großostheim mit jeweils einer Halbtagesstelle.
Andreas Gries hat vor seiner Karriere als Naturpark-Ranger viele Jahre als Forstwirt gearbeitet und bringt darüber hinaus Erfahrungen im Bereich Jagd, Fischerei und Weidetierhaltung mit. Der 37-jährige fungiert zukünftig als Ansprechpartner für einen Großteil der Naturparkkommunen im Landkreis Aschaffenburg.
Seine neue Kollegin Berit Arendt ist von der Ausbildung her Bürokauffrau. Die 50-jährige ist jedoch seit Jahren als Naturpädagogin, Naturparkführerin, ehrenamtliche Biberberaterin und Naturschutzwächterin im Spessart aktiv. Berit Arendt wird zukünftig Naturparkgemeinden im nördlichen Landkreis Main-Spessart betreuen.
Victoria Schuler hat zunächst eine Ausbildung als Floristin absolviert und im Garten-und Landschaftsbau gearbeitet, bevor sie „Naturschutz und Landschaftsplanung“ studiert hat. Die 26-jährige bringt zudem Erfahrungen im Bereich Beweidung mit und möchte ihre Erfahrungen in der Umweltbildungsarbeit mit Kindern weiter ausbauen. Da Victoria den ehemaligen Truppenübungsplatz in Schweinheim von Kartierungen gut kennt, wird sie als Naturpark-Ranger zukünftig schwerpunktmäßig die Stadt Aschaffenburg und einige Kommunen im Umfeld betreuen.
Mittler zwischen Mensch und Natur
Die Schaffung der Naturpark-Ranger-Stellen ist Bestandteil der Naturoffensive Bayern, die im vorigen Sommer vom Bayerischen Kabinett beschlossen wurde. Ziel ist es, die Arbeit der 19 Naturparke in Bayern stärker zu unterstützen. Je nach Flächengröße des Naturparks werden zwischen zwei und vier Ranger-Stellen vom Umweltministerium gefördert – beim Naturpark Spessart sind es drei Vollzeitstellen. Die Naturpark-Ranger sollen „Mittler zwischen Mensch und Natur“ sein und sowohl Einheimischen als auch Gästen die Besonderheiten der jeweiligen Naturparke näherbringen - so der Wunsch der Politik.
Die Naturpark-Ranger werden auch die Freizeitinfrastruktur des Naturparks betreuen, beispielsweise die zahlreichen Lehr- und Erlebnispfade, Infotafeln oder die Wander-Wegweiser. Ein weiterer Schwerpunkt wird die naturparkspezifische Bildungs- und Informationsarbeit sein, beispielsweise im Rahmen von Führungen und Exkursionstagen von Schulklassen. Mittelfristig soll dabei auch die Kooperation mit Schulen im „Netzwerk Naturparkschulen“ ausgebaut werden.
Die Betreuung Beratung und Vernetzung der über 70 ehrenamtlichen Naturparkführer ist ein weiteres Tätigkeitsfeld der Ranger. Dazu Oliver Kaiser, Geschäftsführer des Naturparks: „Wir freuen uns, dass wir dank der Ranger das Ehrenamtsmanagement intensivieren und unsere Naturparkführer noch besser unterstützen können, z.B. durch Fortbildungen oder bei der Entwicklung von Angeboten.“
Zahlreiche Aufgaben
Darüber hinaus sind die Naturpark-Ranger im Naturschutz und der Landschaftspflege tätig, indem sie beispielsweise „Aktionstage“ mit Freiwilligen organisieren – zuletzt einen Aktionstag zum Jakobs-Kreuzkraut in den Ehrlichsgärten von Kreuzwertheim oder einen Mistelschnittkurs in Heimbuchenthal. Die Naturpark-Ranger unterstützen zudem Artenhilfsmaßnahmen und kleinere Forschungsprojekte und untersuchen etwa das Vorkommen der seltenen Gartenschläfer. Hierbei arbeiten die Ranger eng mit anderen Akteuren zusammen, z.B. den beiden Gebietsbetreuern für Grünland und den Naturschutzbehörden oder Verbänden.
In den nächsten Wochen werden die Ranger bayernweit mit einheitlicher Dienstkleidung ausgestattet, so dass sie leicht zu erkennen sein werden.
Kontakt: Geschäftsstelle des Naturparks Tel.: (09351) 603947, E-Mail: ranger@naturpark-spessart.de