Von einem leichten Wachstum der Einwohnerzahl um 164 auf 6555 im Markt Zellingen berichtete Bürgermeister Stefan Wohlfahrt in den drei Bürgerversammlungen. Das ist vor allem dem Ortsteil Zellingen mit einem Zuwachs um 160 auf 3963 Einwohner zu verdanken, Retzbach blieb mit drei Einwohnern mehr und insgesamt 2094 Menschen ebenso wie Duttenbrunn mit einem Zuwachs von zwei auf 499 Einwohner recht konstant. Der älteste Bürger der Gemeinde ist stolze 100 Jahre alt und wohnt in Duttenbrunn.
Besucht hatten die Versammlungen, 57 Personen in Retzbach, 49 in Zellingen und 47 in Duttenbrunn. Ihnen allen erläuterte der Bürgermeister zu Beginn stets den Haushalt mit rund einer Million Euro freie Finanzspanne sowie die wichtigsten Zahlen aus dem Forst. Dieser entwickelte sich rein finanziell gesehen dank steigender Holzpreise positiv, die Einnahmen übersteigen die Ausgaben um rund 240.000 Euro. Erstmals konnte ein Eichenstamm für über 1000 Euro je Festmeter versteigert werden. Gar nicht mehr als Wertholz gefragt sind dagegen Buchen.
Brennholz-Preis wird neu festgelegt
In diesem Jahr wurde der langjährige Hiebsatz von 7100 Festmetern mit tatsächlichen 7600 Festmetern überschritten. Der Unterschied erklärt sich allein über den Windwurf aufgrund des Sturms im Februar. Dazu kamen 1400 Festmeter aus Trocken- und Käferschäden beim Nadelholz plus 200 Festmetern bei der Buche.
Gefragt ist derzeit Brennholz, der Gemeinderat wird die Preise am Dienstag, 25. Oktober, neu festlegen. Bürgermeister Stefan Wohlfart sprach von einem angemessenen Preis. Andererseits darf die Gemeinde nicht unter Wert verkaufen. Ab 2023 ist Holz umsatzsteuerpflichtig, wobei für klassisches Brennholz ("Rundlinge") der reduzierte Steuersatz von sieben Prozent gelten soll, für Industrieholz (lang) dagegen die volle Mehrwertsteuer.
Kolonnen arbeiten unterschiedlich
Aufregerthema in allen drei Bürgerversammlungen war die laufende Verlegung von Glasfaserkabeln. Wie die Bürgermeister erklärte, nahm die Gemeinde das Angebot der Telekom für einen eigenwirtschaftlichen Ausbau gerne an. Bei einem alternativen Ausbau über die Breitbandrichtlinie mit 5000 Euro Förderung je Haushalt hätte die Gemeinde viel Geld drauflegen müssen und der Baubeginn hätte nicht vor 2025 gelegen.
Mit dem eigenwirtschaftlichen Ausbau beauftragte die Telekom die Firma Circet. Laut Bürgermeister Stefan Wohlfart verlegen 25 bis 30 Baukolonnen die Glasfaserkabel im mindertiefen Ausbau, dass heißt nur etwa 30 Zentimeter unter der Straßenoberfläche. Das gebe das Netzausbaubeschleunigungsgesetz so vor. Die Kolonnen arbeiteten sehr unterschiedlich. Es gäbe Stellen mit verlegten Kabeln, an denen er nicht erkennen kann, dass das Pflaster herausgenommen und wieder eingesetzt wurde. Aber eben auch andere. Zugute müsse man den Arbeitern generell halten, dass praktisch keine Gräben über Nacht offen gelassen wurden.
Problemstellen unbedingt melden
Kritik wurde in den Bürgerversammlungen daran laut, dass es recht lange dauert, bis die endgültige Feinschicht aufgebracht wird. Mehrfach wurde auch von Stürzen von Fußgängern und Radfahrern an den Schnittkanten bis hin zu gebrochenen Handgelenken berichtet. Für die Asphaltierungsarbeiten ist laut Bürgermeister nur eine Kolonne unterwegs. Er rief alle Bürger dazu auf, Problemstellen zu melden, denn vor dem geplanten Abschluss der Glasfaserverlegung zum Jahresende wird es noch Abnahmetermine und Nachbesserungen geben. Die Arbeit aller Baukolonnen tagesaktuell zu kontrollieren ist für die Gemeinde aus personellen Gründen (ein Mitarbeiter) nicht möglich.
Generell unterschieden werden müsse zwischen der Verlegung im öffentlichen Bereich (Gehwege, Fahrbahnen, Plätze) und in die Häuser hinein. Letzteres basiert auf einem privaten Vertrag zwischen Telekom und Eigentümern.