Mit 143,54 Millionen Euro in den Aktiva und Passiva schließt die vom Kreistag Main-Spessart einstimmig festgestellte Jahresschlussbilanz für das Jahr 2014 des Landkreises ab. Davon entfielen bei den Aktiva 132,29 Millionen Euro auf das Anlagevermögen (vor allem Sachanlagen), 10,68 Millionen Euro auf das Umlagevermögen (davon fast 7,5 Millionen Euro liquide Mittel) und 570 000 Euro auf aktive Rechnungsabgrenzung.
Die Passiva gliederten sich auf in 17,16 Millionen Euro Eigenkapital, 28,93 Millionen Euro Sonderposten, 39 Millionen Euro Rückstellungen und 58,38 Millionen Euro Verbindlichkeiten. Der Kreistag entlastet den Landrat und die Verwaltung einstimmig für das Haushaltsjahr 2014.
Volumen wächst
Die vom Kreistag nur zur Kenntnis genommene Jahresschlussbilanz 2016 – die Jahresrechnung ist noch ungeprüft – schließt mit 168 Millionen Euro in den Aktiva und Passiva ab. Über 24 Millionen Euro mehr belegen, dass der Landkreis seit 2014 kräftig investierte, im Jahr 2015 waren es schon 157 Millionen Euro Bilanzsumme gewesen. Bei den Aktiva entfallen die Steigerungen beim immateriellen Anlagevermögen fast ausschließlich auf die 3,7 Millionen Euro, welche für Investitionen an den Eigenbetrieb Klinikum Main-Spessart gingen.
Das Sachanlagevermögen wuchs um 6,5 Millionen Euro. Wesentlich sind 6,4 Millionen Euro Erhöhung bei den „Anlagen im Bau“. Kurz vor der Fertigstellung standen vergangenes Jahr die großen Hochbaumaßnahmen Realschule Karlstadt (11,9 Millionen Euro), Gymnasium Karlstadt (6,6 Millionen Euro) und FOS/BOS Marktheidenfeld (Generalsanierung, neue Pausenhalle, 4,1 Millionen Euro).
Der Minderung bei bebauten Grundstücken von 1,6 Millionen Euro durch Abschreibungen standen 1,5 Millionen durch fertig gestellte Straßenbauprojekte von 1,5 Millionen Euro gegenüber (Rothenfels bis Bergrothenfels, MSP25; Burgsinn-Gräfendorf, MSP17; Bayerische Schanz bis Ruppertshütten, MSP19).
Im Januar 3,5 Mio. Euro getilgt
Beim Umlaufvermögen fielen die sonstigen Forderungen aus Rechnungsabgrenzungen um 2,5 Millionen Euro niedriger aus als 2015, weil die Erstattungen im Asylbereich noch im Haushaltsjahr eingingen. Die liquiden Mittel nahmen durch die Aufnahme von Krediten über 3,4 Millionen Euro zur Zahlung größerer Baurechnungen stark zu, verringerten sich durch die Zahlungen der Rechnungen schon zum 24. Januar 2017 wieder um 3,5 auf 7,3 Millionen Euro.
Bei den Passiva wuchs das Eigenkapital um gut fünf Millionen Euro, die Rückstellungen stiegen um 1,3 Millionen Euro aufgrund höherer Pensions- und Umweltrückstellungen. Bei den Verbindlichkeiten wurde ein neuer Kredit über 4 Millionen Euro aufgenommen; 2,8 Millionen Euro wurden getilgt, so dass die Verschuldung um 1,2 Millionen Euro anstieg (ohne Zweckverband Schulzentrum Lohr). Auch erwartete 853 000 Euro Bauzuschüsse zählen zu den Verbindlichkeiten, ebenso wie die Verlustabdeckung des Klinikums Main-Spessart. Letztere stieg trotz getätigter Kompensation von 4,3 Millionen Euro um zwei Millionen Euro an.
Für die 16 Budgets der Sachgebiete und der Stabsstelle bewilligte der Kreistag vier Unter- und Überschreitungen von mehr als 100 000 Euro.
Am deutlichsten fällt die Überschreitung mit 1,9 Millionen Euro bei der Finanzverwaltung aus. Im positiven Budget von 46,74 Millionen Euro war die Verlustabdeckung von 4,22 Millionen Euro Verlustübernahme des Klinikums Main-Spessart eingeplant. Als Verbindlichkeiten gebucht wurden aufgrund einer Hochrechnung vom Jahresanfang 2017 neue Verluste von 6,11 Millionen Euro (wie in der Schlussbilanz).
Das Sachgebiet Jugend und Familien überschritt sein Budget von 6,9 Millionen Euro (Negativbudget da Zuschussbedarf) um 923 000 Euro. Gründe sind die Vorfinanzierung der Leistungen für die unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge sowie mehr Belegungstage bei der stationären Eingliederungshilfe, mehr Hilfe für junge Volljährige und mehr Inobhutnahmen von Kindern. Der Zuzug ausländischer Familien zog mehr Förderung von Kindern in Tageseinrichtungen nach sich.
Die höheren Pensions- und Beihilferückstellungen ergaben bei der Hauptverwaltung eine Überschreitung des Budgets (2,45 Millionen Euro) um 619 000 Euro.
Das Sachgebiet Immissionsschutz hatte mit 530 000 Euro überlassenen Kostenaufkommen gerechnet, aber nur knapp 138 000 Euro erhalten. Dadurch überschritt es sein Budget von 136 000 Euro Zuschussbedarf um knapp 347 000 Euro.