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Gemünden
Viel Ärger und viel Freude über großen Biergarten in Gemünden
Gleich zur Eröffnung auf dem Festplatz Lindenwiese kamen die ersten Gäste – Ausflügler aus Lohr vor allem. So sehr sie sich freuen, so sehr ärgern sich einige Wirte.
Jutta Widmann mit Sohn Franz und Schwiegertochter Sina bieten in Gemünden einen zum Teil überdachten Biergarten an.
Foto: Michael Fillies | Jutta Widmann mit Sohn Franz und Schwiegertochter Sina bieten in Gemünden einen zum Teil überdachten Biergarten an.
Michael Fillies
Michael Fillies
 |  aktualisiert: 11.02.2024 08:21 Uhr

Kein Kirchweih- und Heimatfest, keine Scherenburgfestspiele, kein Saale-Musicum, kein Klein-Venedig-Fest – alle größeren Feiern in Gemünden sind Corona zum Opfer gefallen. Aber plötzlich gibt es doch so ein bisschen Heimatfest . . .  Am Donnerstag eröffnete die bekannte Festwirtsfamilie Widmann auf dem Festplatz Lindenwiese einen großen Biergarten. "Mit dem Heimatfest hat das nichts zu tun", betont Jutta Widmann, denn es gibt keine Bedienung und keine Musik. "Aber nachdem es die Lockerungen erlauben, wollen wir der Bevölkerung ein Angebot machen."  

Bis zum Sonntag, 19. Juli, wird der zum Teil durch ein offenes Zelt überdachte Biergarten täglich ab 10 Uhr bis, je nach Betrieb, um 23 Uhr geöffnet sein. 72 Biertischgarnituren sind gestellt, damit die Abstandsregeln sicher eingehalten werden. Das Angebot an Speisen ist gegenüber dem, was beim Heimatfest und bei der Lohrer Spessartfestwoche üblich ist, etwas reduziert – die Preise sind es auch. Schließlich gilt Selbstbedienung, erklärt Jutta Widmann. Sie, ihre Schwiegertochter Sina und ihr Sohn Franz organisieren den Betrieb mit rund zwölf Mitarbeitern.   

"Bierzeltcharakter und überdimensioniert"

Während sich viele Gemündener und Lohrer auf das kurzfristig ermöglichte Wiedersehen mit den Widmanns aus Landshut freuen, herrscht zumindest in Teilen der Gemündener Gastronomie Verärgerung. Matthias Wilts ("Ratsschenke") schimpft: "Man fällt uns in den Rücken." Die heimische Gastronomie habe unter Corona gelitten, und jetzt würden die Gäste durch den Biergarten abgezogen.

Der Stadtmarketingverein "Gemünden aktiv" hatte tatsächlich, wie in einer Stadtratssitzung berichtet, die Gastronomen nach ihrer Meinung gefragt. Da sei aber von einem "Drive-in" die Rede gewesen, später von 400 Sitzplätzen. Jetzt seien es vielleicht 800. Und statt vier Tage wie beim Heimatfest bleibe Widmann jetzt elf Tage. "Das hat Bierzeltcharakter, das ist überdimensioniert", findet Matthias Wilts.   

Festwirtin Jutta Widmann weiß von der Aufregung nichts. Anfänglich hätten sie und ihr Mann über eine Drive-in-Bewirtung nachgedacht. In Landshut boten sie das den ganzen Mai über mit einigem Erfolg an. Doch seit die Lockerungen es erlauben, sei ein Biergarten die bessere Alternative. Die Gemündener Veranstaltung ist die erste und bisher einzige der Festzeltbetriebe Widmann in diesem Jahr. Der Stadtmarketingverein habe sich aus personellen Gründen außerstande erklärt, selbst etwas Ähnliches auf die Beine zu stellen.

"Auflagen werden eingehalten"

"Wir wollen ein Angebot machen, sich etwas zu essen zu holen oder in größerer Runde einmal wiederzusehen, und sei es nur, sich zuzuwinken. Ein bisschen Normalität", beteuert Jutta Widmann. Die Auflagen des Landratsamtes Main-Spessart würden selbstverständlich erfüllt. Große Tafeln weisen auf die Bestimmungen hin. Von einer Beschränkung auf 400 Gäste wisse sie nichts, im Genehmigungsbescheid sei keine Obergrenze für die Anzahl der Sitzplätze genannt. Die Landshuterin ist überzeugt, dass die Besucher es mittlerweile gewohnt sind, sich locker auf die Biertischgarnituren zu verteilen. Die würden nach jedem Besucherwechsel desinfiziert.  

Die Getränke liefert die Arnsteiner Brauerei, die "Würschtel" die hiesige Metzgerei Bald. Wer von früheren Heimatfesten oder Spessartfestwochen noch Bier- oder Hähnchen-Marken übrig hat, kann diese im Biergarten einlösen. 

 
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  • Rolando-07
    ..und wenn man von "Biergarten" spricht, dann ist das für Kenner und Familien in Gemünden auf der anderen "Meeseite" im wunderbaren "Biergarten am Schloß" in Laudenbach bei "Hugo & Jutta".
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  • ako
    Wahrscheinlich haben unsere Stadtväter wieder Biermarken erhalten.
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  • werner.mueller.65@freenet.de
    @Lieber Helmhuss! Das ist schlichtweg etwas Anderes. Sie verkennen offenbar, um was es hier geht. Nur die Dümmsten zerstören ihre heimische Strukturen, insbesondere in den Zeiten von Corona. Anscheinend tun aber einige aus Parteiproporz davon profitieren. Leider vergessen die Wählerinnen und Wähler sehr schnell - leider. Fahren Sie nach Lohr Helmnuss, fördern sie dort die heimische Gastrononie. Das können Sie doch jetzt tun! Zu leben und leben lassen des markmuen: Ich denke, die Gastwirte aus Landshut leben auch ganz gut ohne ihrem Bierzelt in Gemünden. Somit richtig Herr Markmuen: Ich lasse die anderen Gastwirte, die Gemündener leben.
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  • markmuen
    Leben und leben lassen! Familie Widmann ist jedes Jahr da, warum also nicht auch dieses Jahr?
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  • werner.mueller.65@freenet.de
    @Mementomori: Mit dem "Felbi" hat das überhaupt nichts zu tun. Von Ihnen eine glatte Themaverfehlung, die ganz einfach unsachlich ist. Es geht alleinig darum, seine eigene Geschäftswelt und seine eigene Gastronomie zu schützen. Deren Hemd ist mir näher als ein Gastbetrieb aus Landshut! Auch den Biergarten hätte es deshalb nicht geben dürfen, so wie das der Lohrer Stadtrat auch entschieden hat. @ Helmhuss: Da hat auch nichts damit zu tun, ob das "Gemünden aktiv" stemmen kann oder nicht. Die Leute machen dort ehrenamtlich schon genug für Gemünden. Ich ziehe vor ihnen meinen Hut! "Danben", dessen/deren Meinung ich nicht immer vertrete, hat es in diesem Fall zutreffend geschrieben. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen!
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  • Helmut@Hussong.net
    @Kronprinz: Dafür scheinen aber in Lohr einige Geschäftsleute mit der geplanten "Grillfest-Woche" selbst die Initiative ergriffen zu haben.
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  • flyarcus@gmx.de
    @Kronprinz....hätten sie es als Felbi verhindert?
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  • Helmut@Hussong.net
    Wenn ein Stadtmaketingverein, der den Namen "Gemünden aktiv" führt, sind nicht in der Lage sieht, mit seinen Mitgliedern etwas ähnliches auf die Beine zu stellen, weshalb dann klagen, wenn ein anderer ein weiteres Angebot für Bürger in Gemünden und Umgebung verwirklicht ?
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  • werner.mueller.65@freenet.de
    Kann mich nicht erinnern, Frau Widmann schon einmal zugewunken zu haben. Persönlich habe ich mit ihr noch kein Wort gewechselt. Ein Schlag ins Gesicht für die heimische Gastronomie. Warum äußert sich nur Mathias Wilts dazu, warum wurde ein solches Vorhaben, bei dem einmal von einem "Drive-in" die Rede war - und nicht von einem Biergarten - genau wie in Lohr vom Gemündener Stadtrat nicht abgelehnt. Erkenne ich da etwa Parteigeklüngel?
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  • flyarcus@gmx.de
    @Kroni.....des häds beim Felbi nid gäwe, gell?
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  • danben
    laß den klick in deiner stadt!!! wir brauchen keinen landshuter schausteller!! ich geb mein geld lieber den einheimischen gastronomen. außerdem ist diese wochenende am ESV sportplatz auch der biergarten geöffnet!!
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