Die Movie-Lichtspiele zeigen in Kooperation mit der Volkshochschule Marktheidenfeld ab Donnerstag, 27. Oktober, „Julieta“.
Gut 16 Jahre nach seinem vielfach preisgekrönten Meisterwerk „Alles über meine Mutter“ schlägt Pedro Almodóvar mit „Julieta“ ein neues Kapitel über die Kernthemen seines filmischen Schaffens auf: willensstarke Frauen und die Tücken der Mutter-Kind-Beziehung. Als Inspiration dienten dem Regisseur drei unzusammenhängende Kurzgeschichten der kanadischen Literaturnobelpreisträgerin Alice Munro, die er zu einer Filmhandlung verdichtete, in deren Mittelpunkt Julieta steht.
Die Dozentin für klassische Literatur an der Uni Madrid ist gerade auf dem Sprung, um mit ihrem Freund nach Portugal ziehen, als sie erstmals seit zwölf Jahren etwas von ihrer verschollenen Tochter Antía erfährt. Julieta bricht den Kontakt zu ihrem Partner ab, zieht sich zurück und beginnt, ihre Erinnerungen aufzuschreiben, in der Hoffnung, mit dieser Lebensbeichte ihrer Tochter wieder näherzukommen.
Nach und nach enthüllt der Film, was in der Vergangenheit geschah, offenbart Missverständnisse und Entfremdungen, zeigt die inneren Verletzungen, die Julieta zugefügt wurden, aber auch diejenigen, die sie selbst anderen zugefügt hat.
Bei der Darstellerriege setzt Pedro Almodóvar bis auf wenige Ausnahmen auf neue Gesichter, allen voran in der doppelt besetzten Hauptrolle mit Emma Suárez als vom Schicksal gezeichnete Julieta und Adriana Ugarte als titelgebende Protagonistin in jungen Jahren.
Fazit: anspruchsvolles Psychopuzzle über Schuld, Leidenschaft, Entfremdung und Verlust.
Nächste Woche läuft „Captain Fantastic“.