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MARKTHEIDENFELD
vhs-Filmforum: Krieg ist unmenschlich
Die Movie-Lichtspiele zeigen in Kooperation mit der vhs Marktheidenfeld „Dunkirk“.
Foto: Warner | Die Movie-Lichtspiele zeigen in Kooperation mit der vhs Marktheidenfeld „Dunkirk“.
Bearbeitet von Marie-Helen Kremen
 |  aktualisiert: 13.10.2017 03:10 Uhr

Die Movie-Lichtspiele zeigen in Kooperation mit der Volkshochschule (vhs) Marktheidenfeld ab Donnerstag, 12. Oktober, „Dunkirk“.

Regisseur Christopher Nolan ist dafür bekannt, dass er sich, wie seine Filme „Memento“, „Inception“ oder seine „Dark Knight“-Trilogie klar zeigen, gekonnt zwischen kommerziellem Kino und experimentellem Anspruch bewegen kann. Da er grundsätzlich gängige Erwartungen unterläuft, erzählt er auch in seinem neuesten Werk „Dunkirk“ die Geschichte der ,Operation Dynamo? anders, als man vielleicht glauben könnte.

Ende Mai 1940 waren 370 000 britische Soldaten zusammen mit französischen Resttruppenteilen von der deutschen Wehrmacht in der nordfranzösischen Atlantikstadt Dünkirchen eingekesselt worden. Deutsche Stukas kreisen am Himmel und erschweren durch die Bombardierung der Evakuierungsschiffe den geplanten Abzug britischer Soldaten.

Um ein komplexes Gesamtbild dieser unglaublichen Rettungsaktion zu zeichnen, verwebt Nolan drei Handlungsstränge ineinander, die zwar im Film gleich viel Raum einnehmen, sich aber über unterschiedlich lange Zeiträume erstrecken. In den ersten Filmminuten heftet sich die Kamera an die Fersen eines britischen Soldaten namens Tommy (Fionn Whitehead), der sich nach einem Feuerüberfall zum Strand flüchtet, um dort zusammen mit Hunderttausenden anderer Kameraden einen Platz in einem der Evakuierungsboote zu ergattern. Gleichzeitig attackieren Spitfires der Royal Air Force den Feind im Himmel über dem Ärmelkanal, aber der Geleitschutz aus der Luft scheint trotz des tapferen Einsatzes von Pilot Farrier (Tom Hardy) und seiner Kameraden nicht für eine sichere Evakuierung über das Meer zu reichen. Unterdessen segelt eine Allianz von Zivilisten, darunter der patriotische Mr. Dawson (Mark Rylance) und sein Sohn, mit ihren kleinen Privatbooten von England aus ins umkämpfte Gebiet, um auf dem Wasser so viele Leben wie möglich zu retten.

Nolan erzählt aus der Perspektive des Individuums vom Krieg als unmenschlichem Angstzustand, verfällt nie ins Falsch-Heroische und verweigert jegliche Mythenbildung.

Fazit: beklemmendes Meisterwerk, das große Intensität fast ohne Pathos schafft.

Nächste Woche läuft „Der Wein und der Wind“.

 
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