Die Movie-Lichtspiele zeigen in Kooperation mit der Volkshochschule (vhs) Marktheidenfeld ab Donnerstag, 22. September, „Unterwegs mit Jacqueline“.
Die Idee zu einem Roadmovie mit Hornvieh ist nicht unbedingt neu im französischen Kino. Bereits 1959 schickte Meisterregisseur Henri Verneuil den französischen Starkomiker Fernandel in dem Film „La vache et le prisonnier“ zusammen mit einer Kuh namens Marguerite auf eine abenteuerreiche Flucht aus einem deutschen Kriegsgefangenen-Camp zurück in die Heimat.
Auf ähnlich liebenswerte Art und Weise erzählt Regisseur Mohamed Hamidi in seiner Sommerkomödie „Unterwegs mit Jacqueline“ von dem algerischen Kleinbauern Fatah und seiner Kuh Jacqueline, ihres Zeichens eine reinrassige Schönheit aus Savoyen. Schon lange schwärmt Fatah davon, Jacqueline einmal bei der Pariser Landwirtschaftmesse präsentieren zu dürfen. Seine Nachbarn machen sich deswegen schon lustig über den Träumer, und auch seiner Frau wird die ungewöhnliche Tierliebe allmählich zu viel. Schließlich zahlt sich die Hartnäckigkeit, mit der Fatah sich alljährlich bewirbt, aus und der frankophile Bauer bekommt überraschend eine Einladung in das Land seiner Träume.
Der Dorfrat bezahlt ihm die Überfahrt nach Marseille, danach soll ihm sein Schwager weiterhelfen. Der aber lässt sich verleugnen und so macht sich Fatah allein mit Jacqueline in Richtung Metropole auf.
Bei seiner pikaresken Wanderung quer durch „La douce France“ schlittert der gutmütige, aber auch etwas naive Bauer zwar in zahlreiche skurrile Situationen, stößt aber durch seine freundlich-offene Art auch auf große Sympathien und am Ende werden Fatah und seine Geschichte via TV und Facebook unverhofft zum Medienphänomen auf Zeit.
Fazit: eine amüsante Geschichte über vorurteilsloses Miteinander, die zu schön ist, um wahr zu sein, aber auf eine unschuldige Art auch so nett, dass man gern dran glauben möchte.
Nächste Woche läuft „Toni Erdmann“.