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ZELLINGEN
Vertrauen auf die Gottesmutter
Die Skapulierbruderschaft Zellingen hat sechs neue junge Mitglieder. Im Festgottesdienst nahm Pater Elias M. Haas (hinten) durch Umhängen des kleinen Skapiers von Karmel (von links) Julia Hemmelmann, Max Reußner, Fabian Schwarz, Nico Seibold, Paula Kirchner und Josef Stockmann in die Gemeinschaft auf. Foto Jürgen Kamm
Foto: Jürgen Kamm | Die Skapulierbruderschaft Zellingen hat sechs neue junge Mitglieder. Im Festgottesdienst nahm Pater Elias M. Haas (hinten) durch Umhängen des kleinen Skapiers von Karmel (von links) Julia Hemmelmann, Max Reußner, ...
Jürgen Kamm
 |  aktualisiert: 02.04.2019 11:06 Uhr

Pater Elias M. Haas, OCD und Prior des Karmelitenklosters Würzburg, nahm sechs neue Mitglieder bei einem Festgottesdienst in der Maria-Hilf-Kapelle in die Gemeinschaft auf. Die Zellinger Skapulierbruderschaft geht zurück bis ins Jahr 1252, als sich Zellinger Jugendliche nach dem Bau der Pfarrkirche zu einer marianischen „Leuchtenbruderschaft“ zusammen schlossen.

Ein Skapulier ist ein Überwurf über die Tunika einer Ordenstracht. Der Name des vorn und hinten bis fast zum Fußboden reichenden Tuchs leitet sich vom lateinischen Wort scapularium (Schulterkleid) ab. In der Zeremonie hängte Pater Elias den neuen Mitgliedern Josef Stockmann, Max Reußner, Fabian Schwarz, Nico Seibold, Paula Kirchner und Julia Hemmelmann wie üblich nur kleine Skapuliere um, das sind zwei kleine Rechtecke aus Stoff die mit Schnüren verbunden sind und auf der Brust und dem Rücken getragen werden. Dabei handelte es sich um das Skapelier des Karmel mit einer Abbildung der Gottesmutter Maria, deren Verheißung die Träger vor dem Feuer der Hölle zu bewahren so interpretiert werden kann, dass die Fürsprache Mariens den Skapulierträger entweder vor einer schweren Sünde bewahrt oder ihn rechtzeitig zur Umkehr bewegt.

Pater Elias, der aus Zellingen stammt, ging im Festgottesdienst auf das Vertrauen des Ordens zur Gottesmutter ein. Das Skapulier stehe für Schutz und Schirm, für Hilfe und mütterliche Fürsorge. Es sei an jedem einzelnen, die Fürsorge auch anzunehmen. Wer sich der Skapulierbruderschaft anschließt, soll andererseits ähnlich wie Maria seinen Mitmenschen und der Kirche dienen und in Beruf und Familie ein christliches Leben führen.

Die einstige „Leutchenbruderschaft Zellingen“ wurde zu ihrem 300-jährigen Bestehen von den Karmeliten in Würzburg im Jahr 1552 in die Skapulierbruderschaft übergeführt. Die Maria-Hilf-Kapelle beim Friedhof, in der der Festgottesdienst mit Aufnahme der neuen Mitglieder stattfand, wurde von der Skapulierbruderschaft im Jahr 1685 zu Ehren Marias erbaut. Zur Finanzierung ihres Unterhalts und nötiger Instandsetzungen feiert die Bruderschaft seit 1952 jedes Jahr Ende Juli das Skapulierbruderschaftsfest. Es ist mittlerweile von der Mainallee in den Pfarrgarten umgezogen. Neben mehreren Gottesdiensten stand diesmal eine Spielwiese für Kinder, ein kleines Konzert der Sängervereinigung Zellingen und der „Tag der Betriebe und Vereine“ mit dem Auftritt des Blechbläser Ensembles des Zollorchesters Nürnberg auf dem Programm.

 
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