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BURGSINN
Verschwundene Brigitte Volkert heute in Aktenzeichen XY
Brigitte Volkert - Slider       -  Die vermisste Brigitte Volkert aus Burgsinn
Foto: Polizei | Die vermisste Brigitte Volkert aus Burgsinn
Manfred Schweidler
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:04 Uhr

Die unterfränkische Polizei zieht alle Register, um nach 13 Jahren das mysteriöse Verschwinden der jungen Mutter Brigitte Volkert aus Burgsinn (Lkr. Main-Spessart) zu klären. Heute abend ist der Fall im ZDF in der Fahndungssendung „Aktenzeichen XY ungelöst“ zu sehen – in der Hoffnung, dass sich weitere Zeugen melden. Vier vermisste Menschen stehen im Mittelpunkt der Sondersendung (20.15 Uhr).

Opfer eines Verbrechens

Bereits im Verlauf des Sommers hatte die Kripo noch einmal intensiv Spuren nach der vierfachen Mutter verfolgt. Die Polizei geht davon aus, dass Brigitte Volkert Opfer eines Verbrechens geworden ist. Sie sucht nun Zeugen, die Hinweise zur Aufklärung des Falles geben können.

Normalerweise machte Brigitte Volkert morgens ihren Kindern (damals im Alter von zwei bis zehn Jahren) das Frühstück und brachte sie danach zur Schule beziehungsweise in die Kita. Doch als die Kinder am 23. November 2005 aufwachen, fehlt von Brigitte Volkert jede Spur – bis heute. Die Ermittlungen ergeben, dass die damals 27-Jährige weder Geld noch Papiere bei sich trug, als sie verschwand. Allerdings nutzte sie ein Zweithandy, mit dem sie SMS verschickte.

Die falsche Leiche

2017 wurde – nur wenige Kilometer von Burgsinn entfernt – in einem Abwasserrohr eine skelettierte Leiche gefunden wurde. Zunächst vermutete man, dass es sich um Brigitte Volkert handeln könnte. Doch rechtsmedizinische Untersuchungen zeigten, dass es sich um einen 39-Jährigen aus Schweinfurt handelte.

Bisher gibt es zu dem „Cold Case“ (kalte Fälle – so werden ungelöste Verbrechen genannt, bei denen es über Jahre keine heiße Spur gibt) nur vereinzelte Hinweise, sagt der Polizeisprecher. Sie „werden aktuell in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft bewertet und überprüft“. Inzwischen steht auch der Dienststellenleiter der Polizeistation Gemünden, Polizeihauptkommissar Martin Deisenroth, als lokaler Ansprechpartner für Hinweise zur Verfügung – auch vertraulich.

Neben der erneuten Prüfung aller Spuren im Fall Brigitte Volkert legen die Ermittlungsbehörden jetzt einen ihrer Schwerpunkte im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit. So hat sich auch die Redaktion von „Aktenzeichen XY“ des Falles angenommen. Außerdem wurde vom Landeskriminalamt für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, eine Belohnung von 10 000 Euro ausgesetzt.

Polizei sucht Zeugen

Die Ermittler wenden sich mit folgenden Fragen an die Bevölkerung:

• Wer hat Brigitte Volkert seit den Morgenstunden des 23. November 2005 im Bereich Burgsinn oder den angrenzenden Waldgebieten gesehen?

• Wer war damals dort unterwegs? Denkbar wären Jogger, Zeitungsausträger, Lieferanten, Hundebesitzer, Landwirte oder Jäger. Die Polizei bittet um jeden Hinweis, egal wie banal die Wahrnehmung erschienen ist.

• Gezielt sucht die Kripo nach einer Nordic-Walkerin, die im nahen Waldbereich an jenem Morgen unterwegs gewesen sein soll. Die wichtige Zeugin hat sich bis jetzt nicht bei der Polizei gemeldet.

• Wer kann Angaben zu Lebensgewohnheiten und Kontakten von Brigitte Volkert machen?

• Die Kripo bittet darum, dass sich auch alle von der Polizei bereits Befragten nochmals melden.

Ein Hinweistelefon für Mitteilungen ist geschaltet. Die Ermittler der Kripo sind jederzeit unter Tel. 0800/1011611 erreichbar. Deisenroth steht unter Tel. 09351/97410 zur Verfügung.

 
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    Wäre schön, wenn der Fall gelöst werden könnte. Für die Familie, aber auch der Gesellschaft, vielleicht sogar für einen möglichen Täter.
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  • A. F.
    Es ist ja gut, wenn man nach all den Jahren immer noch versucht, diesen und andere Fälle, auch mit Hilfe des Fernsehens, zu lösen.

    Nur muß man sich die Frage stellen:

    Selbst wenn es Zeugen für den fraglichen Zeitraum gegeben hat, leben diese noch oder können, wenn sie noch leben, sich nach all den Jahren noch an wichtige Details erinnern?

    Lebt der Täter noch?

    Es dürfte schwer werden, diesen und andere vergleichbare Fälle noch zu lösen, auch wenn dies in der Vergangenheit tatsächlich schon geschehen ist.
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  • F. M.
    Es gibt doch einige Fälle, welche Jahre später durch einen kleinen Hinweis innerhalb kürzester Zeit gelöst werden. Also warum nicht auch weitere Möglichkeiten nutzen? Es tut sich in den Möglichkeiten der Ermittlungen so vieles, dass ein erneutes Aufrollen oftmals mehr als sinnvoll sein kann.
    Welchen Sinn hat das? Täter dingfest zu machen und für ihre Taten zu verurteilen. Und es gibt den Hinterbliebenen endlich Gewissheit.
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  • S. G.
    Warum sollten Zeugen und Täter nicht mehr leben ? Wir sprechen vom Jahr 2005.
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