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Gemünden
Verlässt Glasofenbauer Sorg Gemünden?
Einer der Bewerber um die letzte große Freifläche im Lohrer Industriegebiet Süd ist nach Informationen der Redaktion der Lohrer Glasofenbauer Sorg.
Das Bild zeigt den Hauptsitz der Firma Sorg an der Stoltestraße in Lohr.
Foto: Johannes Ungemach | Das Bild zeigt den Hauptsitz der Firma Sorg an der Stoltestraße in Lohr.
Johannes Ungemach
 |  aktualisiert: 03.12.2019 11:16 Uhr

Einer der Bewerber um die letzte große Freifläche im Lohrer Industriegebiet Süd ist nach Informationen der Redaktion der Lohrer Glasofenbauer Sorg. Sorg beschäftigt laut Unternehmen in Gemünden rund 50 Mitarbeiter für Werkstatt, Lager, Versand und Service.

Die Unternehmensgruppe, die laut Pressesprecher Hartmut Hegeler weltweit rund 450 und in Lohr sowie Gemünden zusammen rund 350 Menschen beschäftigt, hält sich zu den eigenen Ambitionen jedoch traditionell gegenüber der Öffentlichkeit ziemlich bedeckt. So auch diesmal. Man wolle sich zum jetzigen Zeitpunkt zu dem Thema nicht äußern, so das Vorzimmer des Geschäftsführers Alexander Sorg auf mehrfache Anfrage der Redaktion.

Dem Vernehmen nach hat das Unternehmen gegenüber der Stadt jedoch erklärt, im Falle eines Zuschlags seine derzeit noch in Gemünden angesiedelte Niederlassung auf die Freifläche im Lohrer Industriegebiet Süd verlagern zu wollen.

Drei Unternehmen haben schriftliche Bewerbung abgegeben

Eine schriftliche Bewerbung um die 1,8 Hektar große Freifläche an der Bürgermeister-Dr.-Nebel-Straße haben nach den Informationen der Redaktion neben Sorg auch die Lohrer Gebr. Mayer GbR sowie das Autohaus Grampp ins Lohrer Rathaus geschickt. Erklärtes Ziel der Stadt Lohr ist es, das Filetstück unter den in Lohr so seltenen Gewerbeflächen möglichst am Stück an denjenigen Bewerber zu verkaufen, der die beste wirtschaftliche Weiterentwicklung Lohrs und die meisten Arbeitsplätze verspricht. Doch wer ist das? Und wie wird es bemessen?

Zu diesem Thema gab es nach Informationen der Redaktion jüngst im Lohrer Stadtrat hinter verschlossenen Türen einen Zwist von einer seit Jahren nicht mehr gesehenen Heftigkeit. Demnach kritisierte ein Stadtratsmitglied den in seinen Augen nicht ausreichenden Informationsfluss. Bürgermeister Mario Paul soll in einer von ihm noch nicht erlebten Vehemenz erwidert haben. Die Rede ist von einer "Riesenschreierei".

Bürgermeister Paul: Noch keine Vorentscheidung gefallen

Auf Anfrage der Redaktion erklärte Paul, dass die Kritik in seinen Augen ungerechtfertigt gewesen sei. Schließlich sei der Prozess noch im Laufen. Es sei noch keine Vorentscheidung gefallen. Die Stadtverwaltung erstelle derzeit anhand der vom Stadtrat selbst festgelegten Bewertungskriterien eine Rangliste der Bewerber. Danach werde die Liste dem Stadtrat präsentiert, der über die Vergabe der Fläche zu entscheiden habe.

Zu den Bewerbern hüllt sich der Bürgermeister mit Verweis auf die für Grundstücksgeschäfte übliche Nichtöffentlichkeit in Schweigen. Er bestätigt jedoch, dass dem Rathaus drei schriftliche Bewerbungen vorliegen, daneben auch einige mündliche Anfragen.

 
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