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KARLSTADT
Verkehrsstatistik: Weniger Tote, aber mehr Unfälle
Die Strecke Stadelhofen-Mühlbach zählt zu den Unfallschwerpunkten im Altlandkreis Karlstadt. Hier ein Foto von einem Unfall auf dieser Strecke, bei dem die junge Fahrerin glücklicherweise nur leicht verletzt wurde. Die Zahl der Unfälle im Gesamt-Landkreis ist in fünf Jahren stetig gestiegen.
| Die Strecke Stadelhofen-Mühlbach zählt zu den Unfallschwerpunkten im Altlandkreis Karlstadt. Hier ein Foto von einem Unfall auf dieser Strecke, bei dem die junge Fahrerin glücklicherweise nur leicht verletzt wurde.
Karl-Heinz Haase
Karlheinz Haase
 |  aktualisiert: 03.12.2019 09:05 Uhr

Bei der Jahreshauptversammlung der Kreisverkehrswacht Karlstadt – sie umfasst das Gebiet des Altlandkreises – stellte Vorsitzender Richard Kohlmann fest, dass die Zahl der Unfalltoten im Jahr 2015 im Landkreis Main-Spessart auf vier zurückgegangen ist. Trauriger Rekord war das Jahr 2013 mit 17 Unfalltoten. 2011 waren es neun, 2012 zehn und 2014 acht Getötete.

Bundesweit ging die Zahl der tödlichen Verkehrsunfälle von 20 000 im Jahr 1971 auf jetzt 3459 zurück, davon 65 in Unterfranken. Die bessere Technik in den Fahrzeugen, die höhere Aufklärung und Schulung der Autofahrer sowie die ständige Präsenz der Polizei auf den Straßen sei dafür mit verantwortlich.

Miserable Verkehrsmoral

Die Zahl aller Unfälle in Main-Spessart jedoch ist in den vergangenen fünf Jahren kontinuierlich gestiegen – von 3065 im Jahr 2011 auf 3533 im vergangenen Jahr. Die Verkehrsmoral sei miserabel, beklagt Kohlmann. Er prangert vor allem die Handynutzung von Autofahrern, Radlern und Fußgängern an. Zu 20 bis 25 Prozent sei Ablenkung die Unfallursache. Kohlmann: „Da werden sogar SMS beim Fahren geschrieben.

“ Sorgenvoll blicke man auch auf die Zunahme der tödlichen Verkehrsunfälle bei den älteren Motorradfahrern. Spät wird mit dem Motorrad ein Lebenstraum erfüllt. Die Fahrer sind bei den Unfällen oft allein beteiligt und mit den schweren Maschinen überfordert.

Otmar Lamprecht, zweiter Vorsitzender der Verkehrwacht und Sachbearbeiter Verkehr des Landkreises Main Spessart , erläuterte das Unfallgeschehen 2015 im Landkreis und verwies auf folgende Unfallschwerpunkte, insbesondere im Bereich Karlstadt:

• Karlstadt, B 27, zwischen Karlstadt Eußenheim.

• Arnstein, Staatsstraße 2294, Höhe Vogelsmühle, zwischen Heugrumbach und Büchold.

• Karlstadt, Staatsstraße 2438, zwischen Mühlbach und Stadelhofen.

Bei allen diesen Örtlichkeiten wurde nahezu ausschließlich als Hauptunfallursache zu hohe Geschwindigkeit auf nasser/feuchter Fahrbahn registriert. In der Regel verunglücken ortskundige Fahrer. Ein Fremder fährt in der Kurve vorsichtig und passt seine Geschwindigkeit den Fahrbahn-, Sicht- und Witterungsverhältnissen an, so die Feststellungen des Sachbearbeiters.

Die Zahl Schwerverletzten ist in den fünf vergangenen Jahren zwischen 110 und 123 gependelt.

Winfried Gehrig und Bernhard Klodt als aktive Moderatoren und Verkehrserzieher stellten die Aktivitäten der Verkehrswacht im abgelaufenen Jahr vor: Bei „Könner durch Erfahrung“ werden jährlich die rund 900 Führerscheinneulinge in Main-Spessart zu einem Fahrsicherheitstraining nach Würzburg eingeladen. Etwa zehn Prozent nutzen diese Gelegenheit.

Bei „Kindergarten und Sicherheit“ nahmen 50 Erzieherinnen an der Fortbildungsveranstaltung zum Thema „Musikalische Verkehrserziehung“ teil. Das Vorschultraining für Kinder mit Tipps für Eltern fand 2015 in 25 Kindergärten statt. An den Informationsveranstaltungen beteiligten sich 358 Kinder und rund 295 Eltern.

Dass die Schüler sicher zur Schule und auch wieder nach Hause gelangen, sei den 170 Schulweghelfern und 160 Schülerlotsen zu verdanken, die täglich bei Wind und Wetter für eine sichere Straßenüberquerung sorgen. Gemeinsam mit der OVF Nahverkehrsgesellschaft Main-Spessart, der Polizei und der Verkehrswacht können Vorschulkinder und Erstklässler am Schulbustraining teilnehmen. Mit einem Verkehrssicherheitstag werden die Schüler aus den fünften Klassen der Realschulen Karlstadt und Arnstein für den komplexen Straßenverkehr geschult.

Zudem veranstaltete die Kreisverkehrswacht Main-Spessart ein Konzert für 450 Vorschulkinder.

Fahrradausbildung für 31 Klassen

Die Verkehrswacht unterstützt die Radfahrausbildung der Polizei in den vierten Klassen und stellt Preise und Schulungsmaterial zur Verfügung. So konnten im letzten Schuljahr 476 Schüler aus 31 Klassen erfolgreich die Fahrradausbildung abschließen.

Manfred Schram und Bernhard Klodt klärten bei vier Veranstaltungen Senioren über richtiges Verkehrsverhalten auf. 318 Führerscheinneulinge aus den zwölften Klassen der Berufsschule Karlstadt belegten ein Unterrichtsseminar zum Thema „Alkohol und Drogen im Straßenverkehr“. Die Aktiven der Feuerwehr und des BRK wurden über das Sonder- und Wegerecht im Einsatzfall aufgeklärt.

 
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