Der Film „Mitternachtskinder“, eine epische Adaption von Salman Rushdies Bestseller, der die Geschichte Indiens an Hand einer Familie erzählt, wird in den Burg-Lichtspielen in Mühlbach gezeigt. Die Auslese-Termine sind Montag, Dienstag und Mittwoch 20 Uhr. Der Streifen ist freigegeben ab zwölf Jahren.
Punkt Mitternacht am 15. August 1947, Indien wird von Großbritannien in die Unabhängigkeit entlassen, kommen Saleem und Shiva in Bombay zur Welt. Eine Krankenschwester vertauscht die Neugeborenen, die fortan ein Leben, das eigentlich für den jeweils anderen bestimmt war, führen. Eines ist ihnen jedoch gemeinsam: Wie alle „Mitternachtskinder“ können sie die Gedanken anderer Menschen lesen.
Der Film bietet beste, schwungvolle Unterhaltung, mutiert nie zur drögen Geschichtsstunde. Liebe und Intrige, Krieg und Frieden sind die Themen, dem moderne digitale Effekte nicht fehlen. Man folgt der Hauptfigur Saleem gerne, fühlt mit ihm, bangt mit ihm.
Unter der Last der unzähmbaren Fabulierlust seines Autors und der Fülle seines Stoffs geht das Indien-Epos, das noch mit einem Aufruf zur Wachsamkeit gegenüber den Errungenschaften der Demokratie verbunden ist, ein klein wenig in die Knie. Als Gesellschaftspanorama funktioniert es gleichwohl ziemlich gut und macht Lust auf die (erneute) Lektüre der Vorlage, mit der Salman Rushdie einst international bekannt wurde.