Vereine, Musikschule, Volkshochschulen sind von dem erneuten "Lockdown light" wieder hart betroffen. Allerdings dürfen jetzt – anders als im Frühjahr – verschiedene Kurse stattfinden. Wie steht es ums Angebot, um Maskenpflicht und Kontaktbeschränkungen? Die Redaktion hat bei verschiedenen Kursanbietern nachgefragt.
In der achten Bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung vom 30. Oktober heißt es: "Die Ausübung von Individualsportarten ist nur allein, zu zweit oder mit den Angehörigen des eigenen Hausstands erlaubt. Die Ausübung von Mannschaftssportarten ist untersagt". Deshalb stellten viele Vereine ihre Trainingsangebote weitgehend ein. Beim TSV Karlstadt kann aber beispielsweise Tennis gespielt werden. Dies findet laut Abteilungsleiter Burkard Schuhmann auch statt.
Alle Gruppentrainings-Einheiten abgesagt
Allerdings gibt es hier strenge Auflagen, informiert Schuhmann. Es darf nur Einzel, kein Doppel gespielt werden. Auch das Lüften sei im Hygienekonzept verankert. Weiterhin ist der Aufenthaltsraum geschlossen. Die Gruppentrainings-Einheiten seien laut Schuhmann allesamt abgesagt. Nach den bayerischen Herbstferien werden deshalb die Trainer jeden Schüler einzeln trainieren. Das hat allerdings zur Folge, dass jeder Teilnehmer nur alle zwei Wochen eine Übungsstunde zur Verfügung hat.
Die Musikschulen sind in diesem Lockdown nicht grundlegend betroffen. Marcus Meier, der Pressesprecher der Stadt Marktheidenfeld, bestätigt, dass der Einzelunterricht normal weiterläuft. Der Gruppenunterricht sei jedoch teilweise beschränkt worden.
Bei den Volkshochschulen im Landkreis sind alle Kurse aus dem Bewegungsbereich bis zum 30. November ausgesetzt. Ansonsten besteht Maskenpflicht während des Unterrichts. Die Kontaktbeschränkungen auf zwei Haushalte oder zehn Personen gelten hier dagegen nicht. Im Programm der Volkshochschule Marktheidenfeld sind auch schon einige digitale Kurse zu finden.
Vhs Karlstadt: Kurse werden möglichst nachgeholt
Die Volkshochschule der Stadt Karlstadt informiert: "Ausgefallene Termine werden nach individueller Rücksprache mit der Kursleitung falls möglich bis Semesterende nachgeholt. In diesem Fall werden die Teilnehmer noch einmal gesondert in den nächsten Wochen informiert. Ausgefallene Kursstunden werden nach Abschluss des Kurses zurückerstattet."
Eine Besonderheit im sportlichen Sektor stellt sicherlich der Ruderclub Karlstadt dar. Hier war man sich anfangs nicht ganz sicher, ob der Rudersport zum Individualsport gehört oder eben nicht. Um auf der sicheren Seite zu sein, wanden sich die Verantwortlichen an das Landratsamt. Der Sportkoordinator im Ruder-Club Karlstadt, Karlheinz Haase, legte ein ausführliches Konzept vor, wie ein Trainingsbetrieb auch eingeschränkt möglich sei. Im kürzlich sanierten Clubhaus gibt es eine leistungsstarke Lüftungsanlage. Zwei Ruder-Ergometer, die jetzt in zwei verschiedenen Räumen zur Verfügung stehen, könnten also problemlos unter Einhaltung aller Richtlinien genutzt werden. Dort können die Mitglieder nach vorheriger Anmeldung einzeln trainieren.
Organisationsaufwand ist relativ hoch
"Es ist natürlich viel Organisationsaufwand", sagt Haase, "aber es lohnt sich, dass die Mitglieder wenigstens ein bisschen trainieren können.". Das Kursprogramm wie Yoga, Breakdance oder Zumba fällt aus, wodurch den jeweiligen Trainern ihr Honorar entgeht. Das Landratsamt bestätigte den Verantwortlichen des Ruder-Clubs zumindest, dass sie unter den vom Club beschriebenen Bedingungen den Trainingsbetrieb im November aufrecht erhalten können.
Vom Lockdown sind natürlich vor allem Betreiber von Mannschaftssportarten betroffen. Sie dürfen nicht trainieren. "Das ist vor allem in den Herbstferien total doof, dass wir gar nicht Fußballspielen dürfen. Außerdem ist somit unsere Vorrunde gelaufen", bedauert ein U-14 Fußballer. Für die jungen Sportler waren also kreative Ideen gefragt, wie jeder für sich zu seinen Sporteinheiten kommen konnte.