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Wombach
Vereine äußern Unmut über das Vorgehen der Stadt beim Thema "Zukunft der alten Schule"
Wie lassen sich die Platzprobleme von Feuerwehr und Musikverein in der Wombacher Ortsmitte lösen? Die Vereine sehen bei den Diskussionen im Stadtrat die in ihren Augen beste Lösung bislang unbeachtet.
Foto: Johannes Ungemach | Wie lassen sich die Platzprobleme von Feuerwehr und Musikverein in der Wombacher Ortsmitte lösen? Die Vereine sehen bei den Diskussionen im Stadtrat die in ihren Augen beste Lösung bislang unbeachtet.
Bearbeitet von Johannes Ungemach
 |  aktualisiert: 13.11.2024 02:37 Uhr

Der Wombacher Musikverein sowie die örtliche Feuerwehr sind unzufrieden damit, wie das Thema "Zukunft der alten Schule" im Lohrer Rathaus behandelt wird. Das wird aus einer Stellungnahme deutlich, mit der die Verantwortlichen auf die jüngste Sitzung des Bauausschusses reagieren. Darin wird eine "wiederholt schlechte Kommunikation" der Stadt gegenüber den Vereinen bemängelt. Vor allem aber sehen die Vereinsvertreter die in ihren Augen sinnvollste Lösung für die künftige Nutzung des Areals nicht berücksichtigt.

Vorgeschichte: Die Stadt will sich von der alten Schule trennen, um Ballast und Kosten zu reduzieren. Ein Verkauf scheidet aber aus, weil die alte Schule auf dem gleichen Grundstück wie Musikheim und Feuerwehrhaus steht. Aufgrund von Abstandsregelungen lässt sich das Grundstück nicht sinnvoll teilen. Neben Feuerwehr und Musikverein nutzt auch der Carnevalsclub das Gebäude. Es dient ausschließlich als Lager. Eine andere Nutzung scheidet aus, weil die sanitären Anlagen aufgrund eines Kanalschadens außer Betrieb sind.

Im Bauausschuss des Stadtrats wurden als denkbare Lösungen eine einfache Sanierung inklusive Anbau eines Lastenaufzugs sowie Abriss und Neubau eines Lagergebäudes diskutiert. Die Vereine favorisieren einen Neubau in ihrer Regie. Unter den Räten gab es jedoch auch Befürworter einer Sanierung.

Verwunderung über Formulierung

Eine Entscheidung war am Montag nicht vorgesehen. Stattdessen, so Bürgermeister Mario Paul, wolle man im Zuge der bevorstehenden Haushaltsberatungen nochmal mit den Vereinen sprechen und auch die finanziellen Möglichkeiten der Stadt abklopfen. Man werde die Vereine dazu "wie immer" einladen, so der Bürgermeister.

Diese Formulierung könnte bei den Vereinsvertretern für Verwunderung gesorgt haben. Norbert Kern, Vorsitzender des Feuerwehrvereins, und Gerd Ullrich, Vorsitzender des Musikvereins, sowie weitere Akteure der Vereine halten der Stadt in ihrer Stellungnahme vor, die Vereine bislang eben nicht gerade ideal eingebunden zu haben.

Bereits nach einem Ortstermin der Stadträte vor einigen Wochen war moniert worden, dass die betroffenen Vereine von dem Ortstermin nur durch Zufall erfahren hätten, nicht jedoch aus dem Rathaus. Trotz der damaligen Bitte, die Vereine direkt zu informieren, habe man auch von der jetzigen Sitzung nur durch den "gut funktionierenden Flurfunk" gehört. Die Stadt möge doch nun wirklich die "offene Kommunikation" suchen, so die neuerliche Bitte der Vereinsvertreter.

Vereine: Sanierung sinnlos

Was die Optionen für die Zukunft der alten Schule angeht, machen sie deutlich, dass sie die vom städtischen Bauamt favorisierte Sanierung der alten Schule nicht für sinnvoll halten und sich daran finanziell auch nicht beteiligen würden. Sie begründen dies vor allem mit dem Zustand des Gebäudes. Schon vor rund 15 Jahren habe der damalige Stadtrat Horst Siegler seinen Stadtratskollegen bei einem Ortstermin demonstriert, wie sich die Holzbalkendecke im ersten Obergeschoss durchbiege.

Auch sei bereits damals auf "morsche Stellen" im Auflagebereich der Decken hingewiesen worden. Deswegen habe der Stadtrat damals von einer Sanierung abgesehen. Für eine Sanierung der Erdgeschossdecke müsse man diese komplett erneuern, so die Vereinsvertreter. Die Sanierung der Decke des Obergeschosses erfordere einen neuen Dachstuhl.

Die Vereinsvertreter erklären weiter, dass sich wohl kein Statiker finden lasse, der den jetzigen Decken die für Lagerräume vorgeschriebene Tragfähigkeit von mindestens 250 Kilogramm je Quadratmeter bescheinige. Auch führen sie an, dass der für den Fall einer Sanierung vorgesehene Außenaufzug in der Ausfahrt des Feuerwehrhauses stehen oder bei einer anderen Platzierung nur bis in den ersten Stock reichen würde.

Und schließlich wird darauf verwiesen, dass die Feuerwehr Bedarf an einer ebenerdigen Lagerfläche angemeldet habe, um die historische Holzschiebeleiter unterzubringen. Im vorhandenen Gebäude gibt es keinen ebenerdigen Lagerplatz. Für die Schiebeleiter habe die Wehr daher "für einen nicht unerheblichen Betrag" einen Platz in einer Scheune angemietet.

Wohin mit Umkleiden?

Ein weiteres ihrer Argumente gegen eine Sanierung: Für die Feuerwehrleute müssen Umkleiden und die Möglichkeit geschaffen werden, verschmutze Einsatzkleidung getrennt von Privatkleidung aufzubewahren. Hierfür gebe es Vorschriften, ebenso für die Zahl der Alarmparkplätze für anrückende Wehrleute, heißt es in der Stellungnahme.

Um wenigstens sechs der eigentlich erforderlichen neun Stellplätze unterzubringen, schlagen Feuerwehr und Musikverein Folgendes vor: Abriss der alten Schule und Errichtung eines Anbaus direkt an Feuerwehrhaus und Musikheim. So bliebe entlang der Straße Platz für die Stellplätze. Dies sei für die Vereine "die optimale Lösung" und erspare der Stadt die Kosten einer Sanierung, so die Vereinsvertreter. Sie bitten darum, die Argumente bei einer Entscheidung durch den Stadtrat zu bedenken.

 
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