Dass Vandalismus kein neues Phänomen ist, zeigt eine Meldung im Gemündener Anzeiger vor 100 Jahren. Am 12. März 1914 stand dort zu lesen: „In letzter Zeit konnte man beobachten, daß wieder verschiedene Demolierungen auf der Scherenburg verübt wurden. Die Schenke wurde aufgebrochen, Gläser und Krüge herausgeworfen, das am Burgrande angebrachte Geländer herausgerissen und hinabgeworfen und sonstiger Unfug verübt.“
„Anscheinend werden diese Taten von halbwüchsigen Burschen verübt und werden dieselben daher gewarnt; auch die Eltern werden ersucht das Tun und Treiben ihrer Jünglinge besser zu überwachen. In Zukunft wird im Betretungsfalle unnachsichtlich Strafanzeige erstattet.“
Doch der Vandalismus hörte offenbar nicht auf. Am 20. Mai stand zu lesen: „Leider hat man in der letzten Zeit schon wieder Demolierungen wahrgenommen und wurde u.a. das Burgtor erbrochen und beschädigt. Möchte es doch endlich einmal gelingen die vermutlichen Täter bei solchen Gelegenheiten zu erwischen, damit ihnen der gebührende Lohn zuteil wird. Möchte aber auch das Publikum dazu beitragen, daß den vom Verschönerungsverein Gemünden mit so großen Geldopfern geschaffenen Anlagen, Ruheplätze usw. der nötige Schutz zuteil wird.“