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BURGSINN
Vampirblut und Schokokekse
Eigenkreationen: Die Kinder durften die selbst gebastelten Fledermausmasken mit nach Hause nehmen. Die Landschaftsführerinnen Gabi Bechold (links) und Anne Welzenbach (rechts) erlebten mit acht Kindern vier interessante Stunden, in denen sie viel Wissenswertes über Verhalten, Aussehen und Nahrung von Fledermäusen erfuhren.
Foto: Inken Kleibömer | Eigenkreationen: Die Kinder durften die selbst gebastelten Fledermausmasken mit nach Hause nehmen. Die Landschaftsführerinnen Gabi Bechold (links) und Anne Welzenbach (rechts) erlebten mit acht Kindern vier ...
Inken Kleibömer
 |  aktualisiert: 07.10.2019 10:00 Uhr

Pech aber auch: Die nachtaktiven Fledermäuse lassen sich am hellen Tag einfach weder sehen, noch geben sie Töne von sich. Acht Mädchen und Buben im Alter von sechs bis acht Jahren hatten sich mit den Landschaftsführerinnen Gabi Bechold und Anne Welzenbach beim Bauwagen zum Kennenlernen der nächtlichen Segler getroffen.

Der Bauwagen, ein ausrangierter Mannschaftswagen der Gemeinde, befindet sich oberhalb von Burgsinn auf Gemeindegrund und steht seit zwei Jahren als Unterstand für Exkursionen und auch für naturbezogene Kindergeburtstagsfeiern zur Verfügung. Zum Glück, denn kurz nach dem Eintreffen der wissensdurstigen Schar setzte ein gewaltiger Regenschauer ein.

Kekse versüßen den Regen

Auf solche Zwischenfälle waren Bechold und Welzenbach vorbereitet: Gabi hatte schokoladenüberzogene Fledermauskekse gebacken, und die rote Limonade „Vampirblut“ schmeckte kein bisschen eklig. Im Gegenteil. Beim Schnabulieren lasen die Führerinnen Fledermausgeschichten vor, und es wurde bebastelt. Mobiles und abenteuerliche Fledermausmasken entstanden und durften mit nach Hause genommen werden.

Nach dem Regen erhielten die kleinen Teilnehmer Becherlupen und schwärmten aus, um Insekten aller Art in das Glas zu setzen. Anne und Gabi, wie die Kinder die Führerinnen nannten, informierten über die gefangenen Käfer. Insekten sind das Futter der Fledermäuse. Zunächst trauten sich die jungen Fliegenfänger nicht, die Tierchen anzufassen. Aber bald begeisterten sie sich ohne Scheu an den unterschiedlichen Krabbeltieren: Grille, Ameisen, Falter, verschiedene Heuschrecken, von denen erstaunlicherweise manche nur noch ein Bein hatten und doch weiter hüpften. Daran hätten wohl Vögel schuld, denen die Heuschrecken aber gerade noch entkommen waren, erklärten die Erwachsenen. Sie hatten gerade einen Heuschreckenkurs absolviert und staunten selbst über die Vielfalt, die sie zu sehen bekamen.

Wer allerdings nicht kam, das waren die Fledermäuse. Gabi hatte große Fotos mitgebracht, die zum Beispiel die Hufeisenfledermaus zeigte, deren Nase tatsächlich wie von einem Hufeisen umrandet ist. In Burgsinn gibt es rund um die Wasserburg Wasserfledermäuse, die nach Einsetzen der Dunkelheit ganz dicht über dem Gewässer kreisen und dabei Insekten fangen.

Eindeutig keine Mäuse

Im Ort gibt es zahlreiche kleinere Sorten wie Mausohr und Zwergfledermäuse. Sie haben gar nichts mit Mäusen gemeinsam, wie das Gebiss auf dem Foto eindeutig belegte: Fledermäuse haben ein richtiges Raubtiergebiss. Gabi hatte einen Detektor dabei, der über Ultraschall die Töne wiedergab, die Fledermäuse bei ihren Ortungsrufen an die Umgebung abgeben.

Es war geplant, bei Dunkelheit mit Autoscheinwerfern ein weißes Tuch anzustrahlen, auf dem sich die Insekten sammeln sollten, um Fledermäuse anzulocken. Das Fledermauskino fand aber nicht statt, da die Eltern noch vor der Dämmerung ihre Sprösslinge abholten. Im nächsten Jahr wird die Aktion zu einem günstigeren Zeitpunkt stattfinden, versprachen die Landschaftsführerinnen.

 
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