Der Klimaschutz-Aktionstag ist an der Realschule Marktheidenfeld ein fester Termin im Oktober, zu dem Biologielehrer Peter Hartmann zusammen mit dem Klimaschutzbeauftragen des Landkreises, Michael Kohlbrecher, einlädt. Dabei durchlaufen laut Pressemitteilung alle Schülerinnen und Schüler der sechsten Klassen den ganzen Vormittag drei Workshops, die von Referenten der Energieagentur Unterfranken geleitet werden.
Die Aufgabe von Fabian Onkels war es an diesem Tag über das Thema „Konsum und Klima“ zu informieren und die Sechstklässlern auf handlungsorientierte Weise erkennen zu lassen, wie stark der globalisierter Konsum das Klima beeinflusst.
So legt laut Pressebericht der Schule beispielsweise eine Jeans während ihres gesamten Produktionsprozesses von der Baumwollproduktion, über das Spinnen des Garns, das Weben, das Färben und das Nähen etwa 60 000 Kilometer zurück. Sie ist rund eineinhalb Mal um den Globus unterwegs, bis sie schließlich in einem Marktheidenfelder Schaufenster landet.
An einer weiteren Station ging die „Energiedetektivin“ Hannah Wilhelm mit dem Energiefahrrad der Frage nach, wie viel Strom elektrische Geräte verbrauchen. Im Workshop „Ernährung“ vermittelten Julia Stubenrauch und Anna Vogel, dass die Prinzipien der Saisonalität und Regionalität viel CO2 einsparen können. Schließlich werde durch den Transport von einem Kilogramm Erdbeeren, das im Winter aus Südafrika nach Deutschland eingeflogen wird, rund 180 Mal mehr CO2 ausgestoßen als durch einheimische Erdbeeren im Juni. Aber auch mit einem gesunden fleischlosen Gericht lasse sich gegenüber einer Fleischmahlzeit fast zehnmal so viel Kohlendioxid einsparen.
Eigene Ideen gesammelt
In einem zweiten Teil des Aktionstages ging es darum, selbst Vorschläge zu sammeln und diese an Stellwänden vorzustellen. Das Ergebnis: Verbraucher können auf Plastikverpackungen verzichten, defekte Produkte reparieren lassen, etwas recyclen oder upcyclen (aufwerten), Dinge auf dem Flohmarkt verkaufen, tauschen oder verschenken, Neuanschaffungen teilen, regional und saisonal einkaufen und noch vieles mehr.
Der pädagogische Leitgedanke des ganzen Tages war es laut Mitteilung, dass Nachhaltigkeit als etwas Positives wahrgenommen werden muss. Insgesamt galt es allen Beteiligten, ein Bewusstsein für Umweltprobleme zu entwickeln und den achtsamen Umgang mit der Umwelt voranzubringen.
Eingebettet ist der Klimaschutz-Aktionstag in die Woche der Gesundheit und Nachhaltigkeit, die weitere Aktionen ermöglichte. So sorgte die Fachschaft Sport für eine verlängerte und bewegte Pause, in der jeder seine Rückenmuskulatur kräftigen konnte. Die Fachschaft „Ernährung und Gesundheit“ bot selbstgemachte Apfelringe aus der Region an. Die waren laut Mitteilung ebenso schnell ausverkauft wie die Realschul-Burger, die ganz ohne Fleisch auskamen.