
Vor allem im Maintal zwischen Karlburg und Retzbach sorgte der Starkregen am Sonntagabend für zahlreiche Feuerwehreinsätze. Wie Kreisbrandrat Peter Schmidt berichtete, ging um 18.23 Uhr die erste Alarmierung ein. Mit dem Gewitter wanderten die Einsätze dann von Ort zu Ort.
Bis Mitternacht beschäftigten 61 Einsätze die Feuerwehren in Karlstadt. Unterwegs waren laut dem Karlstadter Kommandanten Stephan Brust 60 Wehrleute aus Karlstadt, Laudenbach und Karlburg. Überwiegend galt es, Keller und Erdgeschosswohnungen leer zu pumpen. Bis zu 25 Zentimeter hoch stand das Wasser in manchen Kellern. 45 Liter Niederschlag pro Quadratmeter hat der Landwirt Martin Biener in Karlstadt gemessen.
- Lesen Sie auch: Sturmtief "Fabienne" in Main-Spessart

Auch die Unterführungen beim Gewerbegebiet Hammersteig und am Karlstadter Bahnhof waren überflutet. Hier mussten die Feuerwehren die Gullydeckel öffnen, damit das Wasser wieder abfließen konnte. In Laudenbach hab es drei Einsätze, neben zwei vollgelaufenen Kellern wurde die Feuerwehr auch zu einem Blitzeinschlag gerufen. Der Blitz beschädigte das Dach eines Gebäudes. Zu einem Brand sei es jedoch nicht gekommen, so Kommandant Brust. Die Höhe des Schadens steht noch nicht fest.
Zahlreiche Einsätze auch in Retzbach und Zellingen
26 Keller mussten in Zellingen ausgepumpt werden, berichtete Kommandant Michael Rydzek. Die Feuerwehr Zellingen war mit 25 Mann im Einsatz, unterstützt von neun Kräften der Duttenbrunner Wehr. Außerdem entfernten die Feuerwehrleute Schmutz von den überschwemmten Straßen und reinigten diese. Gemessen wurden rund 55 Liter Niederschlag pro Quadratmeter in Zellingen.
In Retzbach waren es sogar gut 60 Liter Niederschlag auf den Quadratmeter. Der ehemalige Retzbacher Kommandant Peter Lauter berichtete von rund zehn Einsätzen wegen vollgelaufenen Kellern.

- Lesen Sie auch: Vollgelaufene Keller auch in Aschaffenburg
Die Himmelstadter Wehr sei zwar in Rufbereitschaft gewesen, habe aber nicht ausrücken müssen, sagte Bürgermeister Herbert Hemmelmann auf Anfrage. Die Mitarbeiter des Himmelstadter Bauhofs hätten 42 Liter Niederschlag gemessen.
Keine Personenschäden beim Unwetter
Auch Marktheidenfeld und Lohr blieben von dem Unwetter weitgehend verschont. In Gemünden gab es laut Kreisbrandrat Schmidt lediglich einen Feuerwehreinsatz. Schmidt sprach daher von einer Unwetternacht, die sich durchaus noch im Rahmen befand: "Wir hatten auch Unwetter, wo wir flächendeckend im Einsatz waren." Verletzt wurde durch das Unwetter niemand.