Hat das Konzept eines Unverpackt-Ladens in Marktheidenfeld eine Zukunft? Die Gesellschafter der MyLocalFarm GmbH glauben fest daran. Sie wollen sie im Laufe des Monats Mai einen neuen Unverpackt-Laden in der Stadt eröffnen, sagt Geschäftsführer Nader Tarabeh. Bis Ende Februar gab es bereits für zwei Jahre einen Unverpackt-Laden in der Luitpoldstraße, für den jedoch kein direkter Nachfolger gefunden werden konnte. In die Räume ist nun ein Versicherungsbüro eingezogen.
Für Freunde des unverpackten Einkaufens gibt es nun bald in der Mitteltorstraße 30 eine Alternative, die mit der Unterstützung von Marktheidenfelds Stadtmarketing-Leiterin Inge Albert gefunden wurde. Das Ladengeschäft am Rande der Altstadt stand eine Weile leer, zuvor war dort ein Friseur untergebracht. Einheimischen dürfte bekannt sein, dass dort früher "Gemüse Müller" zu finden war.
Einrichtung großteils von der Vorbesitzerin übernommen
"Wir übernehmen einen Großteil der Einrichtung der Vorbesitzerin", erzählen Nader Tarabeh und Franziska Vogt, die den Laden in Marktheidenfeld leiten wird. Das Sortiment des MyLocalFarm-Ladens wird "so regional wie möglich" werden. Es umfasst neben Mehl, Müsli, Nudeln, Trocken- oder Hülsenfrüchten auch Inhaltsstoffe für Wasch- und Putzmittel. Auch eine große Auswahl frisches Obst und Gemüse soll es geben.
Nicht alles kann regional erzeugt werden. Man werde jedoch darauf achten, dass zumindest die Weiterverarbeitung in der Nähe stattfinde, so Tarabeh. Als Beispiel nennt er Kaffee. Diesen bezieht er – fair gehandelt – von einer Rösterei aus der Umgebung. Langfristig, so Tarabeh, wolle man die gesamte Wertschöpfungskette eigener Produkte "erarbeiten" und vertreiben. Ein Beispiel: "Wir wollen mit Landwirten aus der Region zusammenarbeiten, die Sonnenblumen für uns anbauen. Die Kerne sollen hier zu Öl gepresst werden und dieses regional verkauft werden – etwa in unserem Laden in Marktheidenfeld."
Nischenprodukte sollen regional angebaut werden
Das Unternehmen fokussiert sich außerdem auf den regionalen Anbau und die Vermarktung von Nischenprodukten: Quinoa, Kichererbsen, Linsen oder Lupinen. "Wir vermarkten gerade die erste Ernte des Jahres 2021, zum Beispiel schwarze Beluga-Linsen, angebaut in Main-Spessart", erklärt Tarabeh. Die Hülsenfrüchte aus dem Supermarkt würden meistens aus dem Ausland außerhalb der Europäischen Union stammen.
Mit Busch Saatgetreide in Reichenberg, einer Zweigniederlassung der Hauptgenossenschaft Nord, hat MyLocalFarm einen Partner gefunden. Busch betreibt eine Aufbereitungsanlage für landwirtschaftliche Erzeugnisse und verpackt sie für den Großhandel.
Im stationären Geschäft in Marktheidenfeld wird auch der Online-Shop von MyLocalFarm betrieben. Ein weiteres Vertriebskonzept soll bis Ende des Jahres stehen: Derzeit laufen Verhandlungen zum Betrieb einer Markthalle für regionale landwirtschaftliche Erzeugnisse in der Lohrer Innenstadt. Im ehemaligen Kupsch-Markt am Oberen Marktplatz soll regionalen Erzeugern die Möglichkeit der Direktvermarktung geboten werden. Tarabeh sagt: "Wir möchten Schnittstelle zwischen Landwirten und Verbrauchern sein."
Und das geht mit nur minimalem Aufwand an Plastik.
Beispiel: 500 g Nudeln in einer Tüte von vielleicht 5 g , die niemandem schadet, wenn sie recycelt wird.
Nachhaltig ist auch, nicht so oft zum Einkaufen zu fahren und keine Lebensmittel wegzuwerfen, weil sie verdorben sind.
Daß es auch unsinnige Verpackungen (wie im Link von mainpostl) gibt ist klar
https://utopia.de/absurde-plastikverpackungen-17699/