Eine Woche Unterricht in der Natur? Etwas skeptisch, aber auch neugierig starteten 21 Schüler der Klasse 6c der Wertheimer Comenius-Realschule in Begleitung ihres Klassenlehrers Gero von Frieling in eine etwas andere Projektwoche. Jeden Tag machten sie sich auf den Weg zum Bachwiesengrillplatz in Kreuzwertheim, dem Standort von Hizuna, einem Projekt des BUND Naturschutz in Bayern e.V. (Ortsgruppe Kreuzwertheim).
Unter Anleitung des Initiators und Projektleiters Christian Schindler lernten die Schüler verschiedenste Naturtechniken kennen und probierten diese aus. In täglich wechselnden Workshops waren Geschick und Durchhaltevermögen gefragt: Lehm verarbeiten, Schnüre aus Brennnesselfasern herstellen, eine Speerschleuder schnitzen, ein Feuer ohne Streichhölzer erzeugen und am Brennen halten, eine Fettkerze herstellen, Wasser eigenständig untersuchen und filtern...
Auf Bänken aus Baumstämmen sitzend erhielten die Schüler zu Beginn eines jeden Tages eine liebevoll vorbereitete Einführung in die jeweilige Tagesaufgabe. Zwischendurch traf man sich hier immer wieder, um Naturphänomenen naturwissenschaftlich auf den Grund zu gehen, Beobachtungen auszutauschen und offene Fragen zu klären.
Die Schüler waren beeindruckt, was mit einfachen Naturtechniken alles möglich ist, aber auch wie mühsam es sein kann, auf diese Art zu arbeiten: Die Brennnesseln stechen beim Abziehen der Blätter, kleine Schnittverletzungen tun weh, das Feuer raucht nur und brennt nicht, manche hatten nasse Füße.
Am Ende des Vormittags schienen dann letztlich doch alle immer zufrieden zu sein, wenn man sich zum Aufwärmen an der Feuerstelle traf und Kräutertee über dem selbsterrichteten Feuer trank. Da schmeckt so ein Tee auf einmal „super lecker“. Einige Schüler waren so motiviert, dass sie selbst an einigen Nachmittagen wiederkamen, um beim Verlehmen der Projekthütte mitzuhelfen. Dem Lachen nach zu urteilen darf man sagen: Sich die Hände schmutzig machen kann sehr viel Spaß machen.