
"Ihr habt gezeigt, was ihr könnt, ihr schafft das." Diese aufmunternden Worte hat Konrektorin Claudia Hermann der 9. Jahrgangsstufe am Standort Lohr des sonderpädagogischen Förderzentrums Marktheidenfeld-Lohr (St.-Kilian-Schule) bei ihrer Abschlussfeier am Dienstag in der Nägelsee-Aula mitgegeben.
Gemäß dem Schulmotto "Kein Abschluss ohne Anschluss" wissen nach Hermanns Angaben alle Absolventen, wie es mit ihnen weitergeht. Die Pläne seien ganz unterschiedlich. Einige besuchten weiterhin eine Schule, andere absolvierten ein berufsvorbereitendes Jahr, mehrere begännen gleich eine Ausbildung.
Die Konrektorin und Leiterin des Schulstandorts Lohr würdigte die Leistungen der Eltern und des Lehrerkollegiums während der Schulzeit. Die Eltern seien immer hinter ihren Kindern gestanden und die Lehrkräfte hätten dafür gesorgt, dass die Schüler im Unterricht Gemeinschaft erleben konnten.
Zeit ging so schnell vorbei
"Die Zeit ging so schnell vorbei", meinten Aaron Dreßler und Leon Heim im Namen der Schüler. Der Abschlussjahrgang sei ja fast Corona zum Opfer gefallen. "Erst haben wir uns gefreut, dass wir zu Hause bleiben können", räumten die jungen Leute ein. Aber dann hätten sie gemerkt, dass die Prüfungsvorbereitungen in der Schule leichter fielen. Ihrem Klassenlehrer Michael Brönner dankten sie, "dass Sie uns über die Jahre ertragen haben". Zum Abschied standen alle ein letztes Mal für ihren Lehrer auf, "was morgens im Unterricht nicht immer geklappt hat".
Laut Brönner haben die Entlassschüler, einer Schultradition folgend, zwei Leinwände gestaltet: mit dem bunten Einhorn "Licht" und der düsteren Fledermaus "Schatten". Licht und Schatten bedingten einander – auch in der Schule. Das Schuljahr sei etwas Besonderes gewesen, "weil einige den Eindruck hatten, kein Licht mehr zu sehen".
Brönner: Niemals aufgeben
Der Lehrer erinnerte an die Schulschließung wegen der Corona-Krise. Doch nun sei aus den Schatten Licht geworden. Seinen ehemaligen Schützlingen gab Brönner mit auf den Weg: "Niemals aufgeben, lasst euch nicht unterkriegen!"
Die Absolventen hätten es "unter widrigen Umständen geschafft, den Abschluss zu erreichen", meinte Lohrs 2. Bürgermeister Dirk Rieb. Unter Corona-Bedingungen sei es für die Schüler eine große Aufgabe gewesen, sich auf die Prüfungen zu konzentrieren. Die ehemaligen Schüler sollten Verantwortung übernehmen und ihren Platz in der Gesellschaft finden.
Die Zusammenarbeit mit Schulleitung und Lehrkräften sei gut gewesen, was nicht selbstverständlich sei, meinte Andrea Eckert, die stellvertretende Vorsitzende des Elternbeirats. Die Absolventen seien auf einem guten Weg, auf dem aber auch Steine liegen könnten. Doch auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt würden, könne man etwas Schönes bauen.