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ESSELBACH
„Unser Herz hängt an der Karlshöhe“
Strahlen um die Wette: Geschäftsführerin Stephanie zu Löwenstein und die neue Außenfassade der Karlshöhe-Gaststätte, die im Frühjahr auch für Wanderer wieder öffnen wird.
Foto: Karsten Fehr | Strahlen um die Wette: Geschäftsführerin Stephanie zu Löwenstein und die neue Außenfassade der Karlshöhe-Gaststätte, die im Frühjahr auch für Wanderer wieder öffnen wird.
Von unserem Mitarbeiter Karsten Fehr
 |  aktualisiert: 23.12.2015 12:09 Uhr

Stephanie zu Löwenstein, Geschäftsführerin der Löwenstein-Rosenberg'schen Betriebe, hat dieser Tage Grund zur Freude: Die Karlshöhe im Landkreis Main-Spessart erstrahlt im neuen Glanz. Im Frühjahr soll die Gaststätte ihre Wiedereröffnung feiern. Und nicht nur der Erbprinzessin zaubert dieser Umstand ein Lächeln auf die Lippen – auch viele Wanderer aus nah und fern werden froh sein, sich bald wieder bei einem Schoppen auf der Karlshöhe stärken zu können.

Seit Ende August rollen die Bagger: Die Gaststätte erfährt nach 40 Jahren Betrieb eine Generalsanierung. Rechtzeitig vor dem ersten Schneefall Anfang Dezember ist die neue Außenfassade fertig geworden. „Ein echter Hingucker“, findet die Erbprinzessin, die bedauert, dass sich die Eröffnung durch das schlechte Wetter im August ein wenig verzögert: „Eigentlich wollten wir hier bereits Silvester feiern.“

„Unser Traum“

Stattdessen ist im Inneren noch Baustelle angesagt: Es wird geschraubt, gehämmert und gestrichen. „Ohne die Hilfe unserer Freunde wäre das Ganze nicht möglich gewesen“, sagen Walter und Hannelore Haas aus Schollbrunn, die den Umbau leiten und die Gaststätte zusammen mit ihren beiden Kindern in Zukunft betreiben werden.

„Das war schon immer unser Traum“, schwärmt Hannelore Haas. Hier, auf dem Bergrücken zwischen dem Hafenlohrtal und dem Weihersgrund, auf einer Höhe von 449 Metern, umgeben vom Buchenwald des Löwenstein'schen Parks, fühlt sich das Ehepaar heimisch. Zwar gibt es Strom nur aus Generatoren, von einem Handynetz ganz zu schweigen, dennoch sagen sie: „Diese Idylle gefällt uns!“ Das Sahnehäubchen: Auch Schäferhund Asko fühle sich bereits pudelwohl.

„Ihr Engagement, mit dem sie die Sache angehen wollten, hat mich überzeugt“, erinnert sich Löwenstein, auf deren Schreibtisch sich die Ideen und Vorschläge, wie es mit der Karlshöhe weitergehen soll, geradezu stapelten, nachdem im März der Pachtvertrag der vormaligen Wirtin Sigrid Mandrek ausgelaufen war. „Neben sechs ernsthaften Bewerbern um die Gaststätte gab es einen Wanderverein, der das Gebäude als Vereinsheim nutzen wollte.“ Ein Teil der Familie hätte außerdem das Jagdschloss gerne für sich in Anspruch genommen.

Auch Prinz Charles war da

„Wir haben uns wirklich sehr um die Immobilie gesorgt“, sagt die Geschäftsführerin im Nachhinein. Immerhin sei sie die Drittwichtigste im Forstbetrieb. Für Besucher, Jäger und Königshäuser – hier speiste schon Prinz Charles als Kind an der großen Tafel – sei die Karlshöhe zudem ein historisches Erlebnis, das bis in die Zeit der Säkularisierung ins frühe 19. Jahrhundert zurückreiche.

Für die Zukunft wünscht sich Löwenstein ein innovatives, modernes und vor allem ganzheitliches Modell: Die anderen Gebäude – ein Jagdschloss und ein Holzhaus – sollen weiterhin genutzt werden. „Wichtig ist, dass die Vielseitigkeit erhalten bleibt. Hier finden Kindertreffen und Jagden statt, Wanderer und Gäste kommen und unsere Forstpartner übernachten hier ebenso.“ Kein Wunder also, dass sie betont: „Unser Herz hängt an der Karlshöhe.“

Der genaue Termin für die Wiedereröffnung steht noch nicht fest und hängt auch von der Witterung in diesem Winter ab.

Fürstlich Löwenstein'scher Park

Seit 1803, dem Reichsdeputationshauptschluss, ist der Fürstlich Löwenstein'sche Park im Spessart im Besitz des Fürstenhauses Löwenstein-Wertheim-Rosenberg. Im Zuge der Säkularisierung des Hochstiftes Würzburg und des Klosters Neustadt erhielt die fürstliche Familie umfangreichen Waldbesitz als Ausgleich für die im damaligen Reichskrieg verlorengegangenen linksrheinischen Besitzungen. Das zuständige Forstamt sitzt in Einsiedel.

Das Jagdschloss Karlshöhe wurde wie das Forsthaus, die heutige Gaststätte, im Jahr 1818 im Zusammenhang mit der Errichtung des Wildparks gebaut. Im Inneren befinden sich Schlafräume, ein Speisesaal und eine Hauskapelle. Kurz darauf, im Jahr 1820, kam das untere Jagdgebäude aus Holz hinzu. Heute dient es Jagdgästen als Unterkunft. Die Waldflächen der fürstlichen Familie in Hessen entstammen dem Erbe der alten Herrschaften von Breuberg und Habitzheim. Zwei Weingüter gehören auch zum Löwensteinbesitz: eines in Franken mit Lagen am Homburger Kallmuth und Lengfurter Oberrot sowie eines im Rheingau. KFE

 
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