Im P-Seminar „Physik und Medizin“ am Friedrich-List-Gymnasium besuchten die Schüler und Schülerinnen mit Lehrerin Monika Tröster, die Gemeinschaftspraxis der Ärzte Dres. Herbert Schär, Frank Schmotz und Henning Machann in Zellingen. Als Schwerpunkt vor dem Besuch beschäftigte sich die Gruppe mit der Funktionsweise von Ultraschallgeräten. Die Schüler Niklas Welzenbach und Sina Hämmerlein verfassten einen Pressebericht von dem Besuch.
„Die Anwendungen von Ultraschall (Sonografie) zur Diagnose, zur Verlaufskontrolle und zur Bewertung einer Therapie ist für den Körper komplett ungefährlich und eine gängige Methode im Alltag vieler Ärzte. Der Schallkopf des Geräts arbeitet sowohl als Sender als auch als Empfänger von Ultraschallwellen. Diese Wellen sind oberhalb des Hörbereichs und werden ab circa 20 kHz als Ultraschall bezeichnet.
Wie andere Wellen auch können Schallwellen an Hindernissen reflektiert, von ihnen absorbiert, gestreut oder durch sie hindurch treten. Luft oder Gase weisen eine hohe Dämpfung der Wellen auf, die auf dem Monitor hell gefärbt zu erkennen ist. Flüssigkeiten hingegen dämpfen den Schall weniger und das Bild erscheint dunkel.
Das bedeutet, alle wasserhaltigen, blutreichen Organe sind mit Ultraschall gut untersuchbar. Schlecht zu untersuchen sind alle luftgefüllten oder von Knochen bedeckten Organe, wie zum Beispiel der Darm, die Lunge, das Gehirn und das Knochenmark.
Je niedriger die Frequenz des Schalls, desto tiefer dringt er in das Gewebe ein. Bei Blutgefäßen besteht auch die Möglichkeit, das Ultraschallbild farblich darzustellen, sodass man beispielsweise erkennt, was Vene und was Arterie ist.
Henning Machann demonstrierte an zwei Schülern, wie man das Gerät nutzt, und zeigte verschiedene Organe im Bauchraum, wie zum Beispiel Gallenblase, Prostata, Niere und Leber. Dabei konnte man gut feststellen, dass das korrekte Ablesen des Bildschirms ein geübtes Auge und ausreichend Erfahrung erfordert.
Die zweite medizinische Anwendung, die Dr. Machann den Schülern ebenfalls an einem Probanden vorführte, war das EKG (Elektrokardiogramm), das sich elektrische Impulse, die jede einzelne Muskelzelle aufweist, zu Nutzen macht. Diese Impulse erkennt das Gerät als kleine Vektoren und addiert diese zu einem für den Arzt auswertbaren Graphen.
Die drei Hauptwellen (P-Welle, QRS-Komplex und T-Welle) lassen sich eindeutig erkennen. Schon durch Atemveränderung des Probanden konnte man Verschiebungen im EKG-Graphen erkennen. Eine Störung des Herzschlags wäre somit für einen erfahrenen Arzt sofort erkennbar. Beide Geräte sind jedoch sehr kostspielig und schwierig in der Handhabung, was einen häuslichen Gebrauch wohl auch zukünftig ausschließt.
Das P-Seminar ermöglicht Schülern eine praxisnahe Erfahrung, die man sonst so nicht machen könnte. Es ist ein guter Ausgleich zum doch manchmal trockenen Theoriestoff.“