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Karlstadt
Unfall im Karlstadter Schützenhaus: Stichflamme durch Zigarettenglut
Die Glut einer Zigarette war der Grund für den Unfall im Schützenhaus Karlstadt vergangene Woche.  Dabei erlitten zwei Männer teils schwere Verbrennungen.
Im Schützenhaus der Kleinkaliber Schützen in Karlstadt kam es am vergangenen Donnerstag zu einem Unfall mit Verbrennungen.  
Foto: Markus Rill | Im Schützenhaus der Kleinkaliber Schützen in Karlstadt kam es am vergangenen Donnerstag zu einem Unfall mit Verbrennungen.  
Lucia Lenzen
 |  aktualisiert: 08.02.2024 21:10 Uhr

Es war Donnerstagmorgen der vergangenen Woche, als der Einsatzzentrale verletzte Personen im Schützenhaus in Karlstadt am Stationsweg gemeldet wurden. Zwei Männer erlitten durch eine Stichflamme aus einem Eimer mit Schießpulver-Resten teils schwere Verbrennungen. Kurze Zeit später landete bereits der Rettungshubschrauber und brachte einen der beiden Männer in eine Spezialklinik. Der zweite Mann hatte mit leichten Verbrennungen am Oberkörper zu kämpfen. Die Kriminalpolizei nahm die Ermittlungen zum Unfallhergang her. Nun gibt es Erkenntnisse. 

So verletzten sich die Männer laut Polizei nicht, wie ursprünglich angenommen, durch eine Verpuffung, sondern durch eine große Stichflamme. Sie schoss ihnen aus einem Eimer entgegen, den die Männer als Aschenbecher benutzt hatten. Nicht wissend, was sich in dem Eimer befand. "In dem Eimer war Kehricht, der auf der Schießbahn anfällt", erläutert Michael Gehrsitz, Vorsitzender des Kleinkaliber Schützenvereins Karlstadt. In diesem seien, neben viel Ruß und Staub, auch immer Anteile unverbrannten Schießpulvers, sogenanntes Nitrozellulosepulver, das auf die Schießbahn herunterfällt. Der so in dem Eimer gesammelte Kehricht werde regelmäßig von extra geschulten Mitgliedern großflächig außerhalb des Gebäudes abgebrannt. 

Verkettung von mehreren Fehlern: Rauchverbot missachtet, falscher Löschversuch

Den Unfall am vergangenen Donnerstag beschreibt der Vorsitzende als eine Verkettung von mehreren Fehlern. Zunächst gilt in den Räumen des Vereins absolutes Rauchverbot über das sich die Männer hinweggesetzt hätten. Zum anderen sei die Flamme erst beim Löschversuch richtig groß geworden, denn die Männer hätten versucht, durch leichtes Ruckeln am Eimer den Brand wieder zu ersticken. Das Gegenteil sei eingetreten. "Richtig wäre gewesen: Gar nicht erst zu rauchen und zweitens wegzurennen", so Gehrsitz. 

Bei den beiden Männern handelt es sich nicht um Mitglieder des Kleinkaliberschützenvereins, sondern um Helfer, die jemand mitgebracht hatte. Die Männer waren dabei, die Räume für eine Veranstaltung vorzubereiten. Wie geht der Verein mit dem Unfall um? "Wir werden die Anzahl der Rauchverbotsschilder verdoppeln und den Kehricht noch öfter entsorgen", so Gehrsitz. Über den Gesundheitszustand der beiden Verletzten ist nur bekannt, dass sie weiterhin in Behandlung sind. 

 
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