zurück
Lohr
Und der Gewinner ist: "Weiße Tränen"
Viktoria Aull und Luise Paul haben als Jurorinnen über den Lohrer Jugendliteraturpreis mitentschieden, der am Sonntag, 20. Oktober, verliehen wird.
Foto: Wolfgang Weismantel | Viktoria Aull und Luise Paul haben als Jurorinnen über den Lohrer Jugendliteraturpreis mitentschieden, der am Sonntag, 20. Oktober, verliehen wird.
Bearbeitet von Wolfgang Weismantel
 |  aktualisiert: 28.10.2024 02:36 Uhr

Zum Abschluss des Jugendliteraturfestivals findet am Sonntag, 20. Oktober, wieder eine Preisverleihung um 10.30 Uhr im Foyer der Stadthalle statt. Hierzu sind alle literaturinteressierten Bürger willkommen. Entschieden hat sich die Jury, bestehend aus der Lohrer Autorin Krystyna Kuhn, der Buchhändlerin Elisabeth Schmidt und den drei Schülerinnen des Franz-Ludwig-von-Erthal-Gymnasiums, Viktoria Aull, Pauline Braun und Luise Paul, für das Jugendbuch "Weiße Tränen" von Kathrin Schrocke.

Das Votum der Jury war einstimmig für ein Buch, das alle Aspekte von Rassismus behandelt, doch ohne den moralischen Zeigefinger zu heben. Der Preis wird von Bezirkstagspräsident Stefan Funk übergeben, das Preisgeld von 2000 Euro kommt von der Unterfränkischen Kulturstiftung. Unser Medienhaus sprach mit den Schülerinnen Viktoria Aull und Luise Paul, die auch die Laudatio halten wird, über ihr Engagement bei der Auswahl der Preisträgerin.

Habt Ihr gleich zugesagt, als Ihr angefragt wurdet oder wart Ihr doch etwas aufgeregt?

Viktoria Aull: Ja, ich habe direkt zugesagt, Jurymitglied zu werden, weil ich sowieso gerne lese und mich an der Entscheidung für den Literaturpreis beteiligen wollte. Natürlich habe ich mich auch über den neuen Lesestoff gefreut.

Luise Paul: Ja, ich war als leidenschaftliche Leserin auch gleich dabei. Als es dann losging, war ich aber schon auch etwas aufgeregt.

Wie wichtig ist das Lesen von Büchern für Euch, und was war zuletzt Euer Lieblingsbuch? Worum geht es darin?

Viktoria Aull: Ich lese auch privat sehr viel und gerne. Aktuell ist mein Lieblingsbuch "Salz im Haar" von Avi. Es erzählt die Geschichte eines jungen Mädchens im 19. Jahrhundert, das auf einer Seereise in eine Meuterei verwickelt wird.

Luise Paul: Für mich ist das Lesen schon ein wichtiges Hobby, weil ich mich gerne in verschiedene Fantasien, Lebensweisen und Menschen hineinversetze. Mein Lieblingsbuch ist "Sally Jones – Mord ohne Leiche". Es geht um die Affendame Sally, die beweisen will, dass ihr Freund Henry Koskela unschuldig ist. Da dieser wegen Mordes im Gefängnis sitzt, obwohl die Leiche niemals gefunden wurden. Deswegen begibt sich Sally auf eine Abenteuerreise, um das "Mordopfer" zu finden. Die Reise stellt sie vor verschiedene Aufgaben, und sie wird dabei von den unterschiedlichsten Persönlichkeiten geprägt.

Wie viele Bücher musstet Ihr in der Jury lesen, und wie lange wart Ihr damit beschäftigt?

Viktoria Aull: Dieses Jahr waren es 27 Bücher in der Vorauswahl unserer Jury. Dafür hatten wir vier Monate Zeit, das war für mich gut zu schaffen, da die Bücher teilweise auch eher kurz waren.

Luise Paul: Krystyna Kuhn kam mit einem ganzen Rollkoffer voller Bücher vorbei. Ich habe mir erst die Bücher herausgesucht, die mich vom Klappentext her angesprochen haben. Ich habe dann auch nicht alle zu Ende gelesen, wenn ich schon wusste, dass die nicht in die engere Auswahl kommen. Drei Bücher habe ich auch als Hörbuch gehört, sonst hätte ich das in den drei Monaten nicht geschafft. Zum Glück gibt's die Sommerferien.

War es einfach, die Entscheidung in der Jury zu treffen oder war es doch sehr knapp, wer auf Platz eins kommt?

Viktoria Aull: Meine persönlichen Favoriten auszusuchen, war zunächst nicht leicht. Es waren einfach zu viele gute Bücher dabei, aber in der Jury haben wir uns am Ende dann sehr schnell ganz klar für "Weiße Tränen" als Gewinner entschieden.

Luise Paul: Die Entscheidung ist uns am Ende nicht schwergefallen, weil wir ähnliche Meinungen hatten. Außerdem haben wir schon vorher unsere Favoriten herausgesucht, was alles erleichtert hat.

Was hat Euch an dem Buch der Gewinnerin besonders gefallen und welches andere der Bücher würdest Ihr noch empfehlen?

Viktoria Aull: "Weiße Tränen" hat mir besonders gut gefallen, weil es so sensibel und trotzdem ungezwungen auf alle Probleme rund um Rassismus aufmerksam macht. Das Buch ist definitiv auch empfehlenswert für Jugendliche, die eigentlich nicht so gerne lesen oder sich mit dem Thema noch nicht beschäftigt haben. Ansonsten waren auch "Über den Dächern von Jerusalem" von Anja Reumschüssel und "Equilon" von Sarah Raich unter meinen persönlichen Favoriten.

Luise Paul: Mir hat an dem Buch besonders gut gefallen, dass man so überrascht war, wie oft Rassismus in einem ganz normalen Schulalltag von Jugendlichen vorkommt. Damit habe ich nicht gerechnet. Und ich fand gut, dass jeder Charakter eine andere Meinung zu Rassismus hatte und dass ich diese auch gut nachvollziehen konnte. Es war nicht die ganze Zeit nur ernst, oft war das Buch sehr lustig. Insgesamt war es lehrreich und hat mir Spaß gemacht, es zu lesen. Außerdem würde ich das Buch "Über den Dächern von Jerusalem" von Anja Reumschüssel empfehlen.

Viktoria Aull und Luise Paul wären auch beim nächsten Mal wieder gerne in der Jury dabei. Sie fanden es beide sehr interessant, die verschiedenen Bücher zu lesen, zu bewerten und sich auch mit anderen darüber austauschen zu können.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Lohr
Buchhändlerinnen und Buchhändler
Jugendbücher
Mädchen
Rassismus
Stefan Funk
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top