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GAMBACH
Umspannwerk an B 26 nimmt Form an
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Lara Meißner
 |  aktualisiert: 19.08.2016 03:35 Uhr

Es tut sich was am Umspannwerk Gambach. Hat es im April noch eine kurze Verzögerung an der Baustelle an der B 26 gegeben, weil überraschenderweise riesige Felsbrocken im Untergrund auftauchten, gehen die Arbeiten jetzt planmäßig und zügig voran. Der geplante Termin für die Fertigstellung – Frühjahr 2017 – wird wohl eingehalten werden, so Maximilan Zängl Pressesprecher der Bayernwerk AG (ehemals E.ON Bayern). Insgesamt wird das Umspannwerk drei Millionen Euro kosten, so der Sprecher.

60 Tonnen wiegt ein Trafo

Derzeit sind die Arbeiter dabei, alles für die Ankunft der zwei tonnenschweren Transformatoren vorzubereiten. Ein Betonfundament ist bereits in den Boden gegossen, hier sollen die je 60 Tonnen schweren Trafos dann stehen. Für die Leitungen, die von den Trafos weggehen werden, sind schon Gerüste aufgebaut.

Auch das Gebäude, in dem später die so genannte Mittelspannungsschaltanlage sowie die Leit- und Schutztechnik untergebracht sein werden, steht bereits. Am 27. und am 29. September ist es dann so weit: An diesen Tagen wird je ein Trafo angeliefert.

Einfach wird es nicht, die 60 Tonnen schweren Spannungswandler zu transportieren und an Ort und Stelle zu bringen. „Die Trafos werden bei einem Sondertransport auf Tiefladern zur Baustelle gefahren“, erklärt der Bayernwerk-Sprecher. „Dann werden sie mit einem Schienensystem und per Seilwinde in Position gebracht.“

Doch warum braucht Gambach überhaupt ein Umspannwerk? Hintergrund ist folgender: Um Karlstadt herum wird viel erneuerbare Energie gewonnen – etwa auf dem Photovoltaikfeld in Wiesenfeld. Dieser Strom wird von der Photovoltaikanlage aus in das 20-Kilovolt(kV)-Netz eingespeist. Mit dem 20-kV-Netz kann allerdings nur der Strombedarf im direkten Umfeld der Anlage bedient werden.

Um die Energie in das viel weitläufigere 110-kV-Netz einzuspeisen und somit besser verteilen und damit auch überregionale Schwankungen besser ausgleichen zu können, braucht es ein Umspannwerk. In dem wird dann der Strom aus dem 20-kV-Netz in das 110-kV-Netz umgespannt werden. Nur so kann aller Strom aus den hiesigen Energiequellen auch wirklich genutzt werden, im 20-kV-Netz würde der Überschuss einfach verpuffen.

Derzeit rechnet die Bayerwerk AG damit, dass die zwei Transformatoren am neuen Umspannwerk erst einmal reichen dürften. Aber: „Die Schaltanlage ist für den zukünftigen Ausbau eines dritten Transformators ausgelegt, der notwendig würde, falls die Summe der EEG-Einspeisung deutlich über die aktuellen Prognosen steigen würde.“

Auch die 20-kV-Leitungen müssen noch zum Umspannwerk gelegt werden. Eine wird aus der Richtung Gössenheim kommen und wohl weitestgehend problemlos verlegbar sein. Drei weitere Leitungen werden mittels Spülbohrung, also mit hohem Wasserdruck, im Erdreich unter dem Main hindurch zum Umspannwerk gelegt werden. Wann genau das sein wird, ist noch unklar. Denn zum Zeitpunkt einer Spülbohrung darf der Main kein Hochwasser haben.

Strommast wird noch gebaut

Damit der 110er-Strom dann auch vom Umspannwerk weg fließen kann, wird außerdem ein Freileistungsmast auf dem Grundstück errichtet, so der Sprecher der Bayernwerk AG.

So schwer ist der Trafo

Transformatoren bestehen im Wesentlichen aus folgenden Komponenten:

• Ein Trafokessel: Ein Stahlblech, dass die Außenhülle des Trafos bildet. Gewicht: circa 10 Tonnen

• Ein Aktivteil bestehend aus einem Eisenkern und den Trafowicklungen aus Kupfer. Gewicht: circa 30 Tonnen.

• Öl, das zur Kühlung und Isolation des Trafos eingesetzt wird. Gewicht: circa 15 Tonnen.

Ein Trafo ist sieben Meter lang, gut drei Meter breit und 4,40 Meter hoch.

Im Vordergrund sieht man die Betonfundamente, in die später die Trafos kommen. Die Gerüste daneben werden der Aufnahem der Trafoableitungen dienen. Rechts ist das Gebäude zu sehen, in dem die Mittelspannungsschaltanlage sowie die Leit- und Schutztechnik untergebracht wird.
Foto: l. Meissner | Im Vordergrund sieht man die Betonfundamente, in die später die Trafos kommen. Die Gerüste daneben werden der Aufnahem der Trafoableitungen dienen.
 
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Kommentare
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  • steffen.cyran@freenet.de
    Was im obigen Artikel nicht erwähnt wird, ist, wer die 3 Millionen Euro für diesen ganzen Wahnsinn bezahlt: genau, wir, die Otto-Normalverbraucher, mit unserer Stromrechnung!

    Für die, die den ganzen Mechanismus immer noch nicht verstanden haben, eine kurze Erklärung:

    Auf Drängen der Grünen wurde damals ein Einspeise-Gesetz verabschiedet, daß den Betreibern horrende Vergütungen für ihren Solar- und Windstrom garantiert (egal ob dieser Zufalls-Strom gerade gebraucht wird oder nicht), indem die Energieversorger diesen Strom zu einem Vielfachen dessen kaufen MÜSSEN, das er bei konventioneller Erzeugung kosten würde.

    Das stört sie aber nicht wirklich, denn diese Kosten werden über den Strompreis an den Endverbraucher weitergegeben. Und die Betreiber der Windräder und Solarfelder kassieren kräftig dabei ab.

    Also ein tolles Geschäft für (fast!) alle Beteiligten traurig traurig
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