Um 70 Cent je Bürger stiegt in diesem Jahr die Umlage der Verwaltungsgemeinschaft Zellingen. Insgesamt beträgt sie 3,04 Millionen Euro, gegenüber 2024 ist das eine Steigerung um 21.330 Euro. Im Verwaltungshaushalt, dessen Volumen um 23.000 Euro auf 3,58 Millionen Euro sinkt, dominieren mit 2,9 Millionen Euro die Personalkosten, sie sinken minimal um rund 1500 Euro. Dazu kommen 64.000 Euro für Aus- und Fortbildung.
Gegenüber dem Vorjahr sank die Mitarbeiterzahl um einen auf zehn Beamte und auch bei den Beschäftigten ist es mit 35 Mitarbeitern einer weniger, wie der geschäftsführende Beamte Wolfgang Pfister in der Verbandsversammlung erklärte. Viele langjährige Mitarbeiter gingen in den Ruhestand und die jüngeren Nachwuchskräfte erhalten etwas weniger Lohn und Gehalt.
Während der Verwaltungs- und Betriebsaufwand um über 40.000 Euro auf 468.000 Euro sinkt, gibt es bei den (laufenden) Kosten der IT eine Steigerung um 14.000 Euro. Bei den Einnahmen im Verwaltungshaushalt bleibt die Zuweisung nach dem Finanzausgleichsgesetz mit 206.000 Euro praktisch gleich, an Verwaltungsgebühren werden 284.000 Euro erwartet und damit 27.000 Euro mehr, die Zuführung vom Vermögenshaushalt sinkt deutlich von 125.000 auf 53.000 Euro.
Vermögenshaushalt ist deutlich niedriger
Mit 166.000 Euro ist der Vermögenshaushalt deutlich niedriger als 2024, da waren es 274.000 Euro. Der Schwerpunkt liegt weiter in der IT mit 82.000 Euro. Davon entfallen 72.000 Euro auf neue Software wie das elektronische Anordnungswesen CIP-KOM (damit wird die persönliche Unterschrift der Bürgermeister obsolet), ein Sicherheitskonzept gegen Cyber-Angriffe und eine Alarmsoftware, um in brenzligen Situationen Hilfe rufen zu können.
Die übrigen 10.000 Euro sind für eine bessere Anbindung ans Internet und Behördennetz, Austausch von Monitoren und USB-Festplatten sowie neue Notebooks für die Rechnungsprüfung. Für ein neues Vermessungssystem sind 26.000 Euro eingeplant, für Büromöbel sind es 5000 Euro. Die Investitionen von rund 113.000 Euro werden komplett aus der Rücklage entnommen.
Die Finanzplanung sieht Investitionen von 97.000 Euro für 2026 mit Schwerpunkt auf einer neuen Telefonanlage und den Austausch der Arbeitsplatzrechner vor, für 2027 nur 28.000 Euro vorwiegend für den Austausch von Druckern und für 2028 von 87.000 Euro, da Server und Netzwerkkomponenten turnusmäßig erneuert werden müssen.
Die Verbandsversammlung beschloss die Haushaltssatzung und das Finanzprogramm einstimmig. An Verwaltungsumlage bezahlen der Markt Zellingen 1,78 Millionen Euro, die Gemeinde Retzstadt 449.000 Euro, die Gemeinde Himmelstadt 425.000 Euro und der Markt Thüngen 385.000.
Kritik an Überstunden der Mitarbeiter
Wie aus dem von Retzstadts Bürgermeister Karl Gerhard als Vorsitzenden des Rechnungsprüfungsausschusses vorgetragenen Prüfungsbericht zum Haushalt 2023 hervorgeht, stieg das Haushaltsvolumen der Verwaltungsgemeinschaft Zellingen in den vergangenen zwei Jahren um rund 434.000 Euro an. Damals waren es 3,67 Millionen Euro (Verwaltungshaushalt 3,31 Millionen Euro, Vermögenshaushalt 363.000 Euro), in diesem Jahr sind es 3,74 Millionen Euro.
Die Rechnungsprüfer fanden vor allem eine Überschreitung von rund 18.000 Euro bei den Nebenkosten für das vom Markt Zellingen gemietete Rathaus, der Ansatz wurde angepasst. Grund sind höhere Energiepreise. 2000 Euro teurer als geschätzt kamen die Land- und Bezirkstagswahl, auch weil Schulungen wegen Personalwechsel doppelt nötig wurden. Kritisch sehen die Rechnungsprüfer, dass die Zahl der Überstunden aller Mitarbeiter im Jahr nur um 1,3 Prozent auf 3929 reduziert werden konnte.
Die VG-Versammlung stellte die Jahresrechnung 2023 einstimmig fest und beschloss auch Entlastung, hierbei stimmte der VG-Vorsitzende Stefan Wohlfart nicht mit.