Die Lohrer Architektin Diana Pechlaner hat kürzlich der Stadt Lohr das Anwesen Lohrtorstraße 8 abgekauft. Das bestätigte sie auf Anfrage der Redaktion.
Langfristig gesehen sei der Kauf im Zusammenhang mit den Nachbargebäuden zu sehen, sagte sie, und meinte damit die Unternehmensentwicklung des Hotels Krone, das ihrem Mann Hatto Schecher gehört.
Zunächst, so Pechlaner, wolle sie das seit einigen Jahren leer stehende, denkmalgeschützte Gebäude sanieren und zu einem Beherbergungsbetrieb umbauen, der in „irgendeiner assoziierten Partnerschaft mit der Krone“ laufen solle. In dem Haus sollen ihren Worten nach drei Gästezimmer und einer Suite entstehen.
Aktuell beginne sie mit den Planungen für Sanierung und Umbau des Hauses, die in enger Abstimmung mit der Denkmalpflege erfolgen solle. Vor allem im Inneren des Gebäudes gebe es erhaltenswerte Substanz wie beispielsweise Stuckdecken. Pechlaner geht davon aus, dass sie im Sommer dieses Jahres so weit ist, dass sie ihren Bauantrag einreichen kann. Baubeginn könnte dann, sofern nichts dazwischenkomme, im nächsten Jahr sein.
Weil bei einem rund 400 Jahre alten Gebäude unvorhersehbare Komplikationen auftauchen können, sein die Bauzeit schwer abschätzbar, sagt Pechlaner. Mit einem Jahr müsse man aber mindestens rechnen.
Ob das Fachwerk an der Giebelseite sichtbar bleiben wird, kann sie derzeit noch nicht sagen. Dies hänge unter anderem davon ab, ob in dem Gebäude eine Innendämmung möglich sein wird. Auf jeden Fall erhalten bleibe der Schiefergiebel.
Die Herausforderungen, die das Gebäude mit sich bringe, seien die Tragwerksplanung, der Einbau moderner Haustechnik sowie das In-Einklang-Bringen der energetischen Anforderungen mit der historischen Bausubstanz, so Pechlaner.
Beim Anwesen Lohrtorstraße 8 handelt es sich um ein Giebelhaus mit Fachwerkobergeschoss. Es stammt aus dem späten 16. Jahrhundert und wurde 1717 sowie um 1900 erweitert. 2007 kaufte die Stadt Lohr das Gebäude – nach Informationen der Main-Post für rund 150 000 Euro. Ab 2011 versuchte sie, es wieder loszuwerden. Nachdem die Stadt im April 2015 das Mindestgebot auf 25 000 Euro gesenkt hatte, meldeten sich einige Kaufinteressenten. Diana Pechlaner bekam mit ihrem Konzept den Zuschlag und unterzeichnete im Dezember 2016 den Kaufvertrag.
