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ESSELBACH
UL aufgewertet? Felbinger weist Vorwürfe im Fernsehen zurück
„Umweltschule in Europa“: Die Privatschule „Lern mit mir“ in Esselbach wurde von Bayerns Umweltminister Markus Söder (hinten Mitte) ausgezeichnet.
Foto: Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit | „Umweltschule in Europa“: Die Privatschule „Lern mit mir“ in Esselbach wurde von Bayerns Umweltminister Markus Söder (hinten Mitte) ausgezeichnet.
Redaktion
 |  aktualisiert: 19.10.2020 09:36 Uhr

Rechtfertigen für seine durchweg positive Bewertung der Privatschule „Lern mit mir“ des Universellen Lebens in Esselbach musste sich in der BR-Politsendung „Kontrovers“ am Mittwochabend der Landtagsabgeordnete Günther Felbinger. Der Bezirksvorsitzende der Freien Wähler wies vor der Kamera den Vorwurf entschieden zurück, er werte mit seinem Lob und seinem Besuch die umstrittene Glaubensgemeinschaft insgesamt auf.

Unter dem Motto „Wie Politiker eine Sekte salonfähig machen“ stand der etwa fünfminütige Beitrag, in dem unter anderem der Sektenbeauftragte der evangelischen Kirche, Wolfgang Behnk, und Pfarrer Michael Fragner aus Geroldshausen, bei der evangelischen Kirche Beauftragter für Fragen zum „Universellen Leben“, zu Wort kamen. Stein des Anstoßes war eine aus Felbingers Büro stammende Pressemitteilung. Darin wurde über einen Besuch der Freien Wähler in der Privatschule berichtet.

Der Gemündener Abgeordnete wurde unter anderem mit den Worten zitiert: „Hier herrscht eine Lernatmosphäre, die es einem schmackhaft macht, wieder in die Schule zu gehen.“ Sein Begleiter, Bezirksrat und Main-Spessarts Altlandrat Armin Grein wiederum hatte festgestellt: „Hier merkt man das pädagogische Einfühlungsvermögen.“

Entsetzter Pfarrer

Fragner äußerte sich dem Bayerischen Rundfunk gegenüber entsetzt über die Pressemitteilung der Freien Wähler. Er meinte, es zeuge nicht von besonderem Problembewusstsein, wenn Politiker die sogenannte Christusschule des UL in den Himmel höben. Fragner: „Wenn diese Schule aufgewertet wird, dann wird meines Erachtens auch die Sekte Universelles Leben selbst aufgewertet.“

In dem Fernsehbeitrag kritisch angemerkt wurde des Weiteren, dass auf der Homepage der Schule mit Fotos von bayerischen Politikern geworben werde.  So wird neben einem Bild vom Besuch der Freien Wähler auch ein Foto gezeigt, auf dem der damalige Umweltminister Markus Söder die Schule als „Umweltschule in Europa 2010“ auszeichnet.

Damit konfrontiert sagte Main-Spessart-Altlandrat Armin Grein, nach seinem Kenntnisstand handele es sich bei der Schule in Esselbach um „keine Kaderschmiede, sondern um eine ordentliche Privatschule“. Dass mit seiner Person auf der Homepage geworben werde, sei ihm nicht bekannt. Er wünsche dies auch nicht und werde bei der Einrichtung deutlich machen, „dass ich das nicht so haben will“.

Pädagogisches Konzept gelobt

Der bildungspolitische Sprecher der Landtagsfraktion der Freien Wähler, Günther Felbinger, betonte in „Kontrovers“, ihn als Bildungspolitiker habe ausschließlich das pädagogische Konzept der Schule interessiert. Er stehe weiter zu seiner Pressemitteilung und weise die Vorwürfe gegen ihn wegen seines Besuchs in der Einrichtung zurück.

Felbinger wörtlich: „Ich werte damit genauso wenig das Universelle Leben auf, wie ich vorher das Egbert-Gymnasium in Münsterschwarzach in katholischer Trägerschaft besucht habe oder die Lühe-Schule in Nürnberg in evangelischer Trägerschaft – das ist meines Erachtens Erbsenzählerei.“

Schlusskommentar in der Reportage: „Die Amtskirchen auf einer Ebene mit dem Universellen Leben – mehr Aufwertung geht nicht.“

Die Sendung noch einmal anschauen kann man im Internet unter http://mediathek-video.br.de


„Umweltschule in Europa“: Die Privatschule „Lern mit mir“ in Esselbach wurde von Bayerns Umweltminister Markus Söder (hinten Mitte) ausgezeichnet.
Foto: Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit | „Umweltschule in Europa“: Die Privatschule „Lern mit mir“ in Esselbach wurde von Bayerns Umweltminister Markus Söder (hinten Mitte) ausgezeichnet.
 
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  • J. R.
    habe den Bericht gesehen.. Es ist ein Komplexes Thema schon alleine weil sich das UL wie so Oft nicht äussert und es der Glaubensgemeinschaft an Transparenz mangelt.. Worin liegen die Unterschiede des Unterrichts und was wird genau Unterrichtet? Aus meinem näheren Bekanntenkreis sind 2 Kinder in der genannten Schule beides ADS Kinder, (die Eltern sind keine Urchristen!). Beide Kinder waren in den Staatlich "normalen" Schulen schlecht benotet und sind bald mangels Freude, nur noch wiederwillig in den Unterricht gegangen, Das hat sich dort innerhalb kürzester Zeit geändert. Wenn ein Herr Felbinger jetzt im Fernsehen sagt er ist Bildungsbeauftragter und er geht aus dem gleichen Grund mit dem gleichen Ziel, nämlich einer möglichen Verbesserung des Unterrichts an den Staalichen Schulen, in die UL Schule genauso wie in Katholisch und Evangelisch gestützte Schulen um sich die Unterrichtsstrukturen anzusehen, vertritt diese Meinung auch noch vor laufender Kamera und kritischer Hinterfragung eines Erzkatholischen Bayrischen Fernsehsenders dann kann ich diesem Mann nur allergrößten Respekt zollen! Hut ab dass nenne ich Objektivität ! Der Herr Grein wiederum Repräsentiert genau die Sorte Fähnchen im Wind die uns nun seit Dekaden regiert, mehr fällt mir (im übrigen gläubiger Protestant) dazu nicht ein. Doch eins noch.. objektiver Fernsehjournalismus sieht in meinen Augen auch anders aus. Kritik ist eines, der Bericht von Kontrovers etwas anderes. Vor allem der Sprecherin war der Ekel vor der Sekte ja beinahe körperlich anzusehen.... Man hätte in dem Bericht ja auch durchaus nochmal darauf eingehen können was in vorwiegend Katholischen Kirchen so mit unseren Kindern gemacht wird... aber das ist ein anderes Thema
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  • D. B.
    Ich finde es äußerst bedenklich wenn Schulen, deren Träger eine Sekte ist, auf die gleiche Stufe gehoben werden wie eine katholische oder evangelisch getragene Schule……und solche Leute regieren unser Land, …Vielleicht sollte sich der gute Herr Felbinger mal mit einem Aussteiger von UL unterhalten, vielleicht gehen Ihm dann die Augen auf.!!

    …einfach unfassbar, mir viel gestern vor dem TV fast die Chips-Tüte aus der Hand, als ich das gesehen habe.
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    Trotzdem wäre die Frage entscheidend: "Ist die Schule jetzt gut oder nicht".
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    vielleicht in den Schulen die Kinder in gut ausgebildeten pädagogischem Verständnis, aber was letztlich dahinter steckt ist ja wohl klar: eine Gehirnwäsche schon von Klein auf.
    Man sollte doch mal diejenigen fragen, die ausgestiegen sind, was s i e von den ULern halten und ihren Methoden. Viele getrauen sich noch nach Jahren nicht, die dem UL den Rücken gekehrt haben, ihren Mund aufzumachen, da sie befürchten, mit neuen Schickanen leben zu müssen. Vieleicht nur mal soviel zu der Gabriele-Witteck-Religion! traurig
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  • U. S.
    Gehirnwäsche? Ich denke, jede Konfessionsschule betreibt in gewissem Sinne "Gehirnwäsche". ... und sooo lange ist es ja noch nicht her, dass - gerade in Bayern - die Schulen streng nach Konfession getrennt waren.
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    Wir kommen aus der Gegend und kennen bzw. eher kannten Eltern, die ihre Kinder dort hinschickten. Diese Eltern waren meistens religiös uninteressiert und eher "humanistisch" orientiert, und hatten Vergleichsmöglichkeiten mit üblichen Schulen. Aus diesem Vergleich heraus haben alle diese (uns bekannten) Eltern durchweg testiert, dass diese Privatschule "Lern mit mir" um Längen besser für die Kinder sei und dass man dort nicht (erkenntlich) weltanschaulich manipuliere. Jetzt kann man daraus natürlich einen Hinweis erkennen, dass folglich ganz besonders raffiniert manipuliert werde, was aber eher unwahrscheinlich ist, wenn man die Eltern nicht für ganz blöd hält.

    Meine Vermutung: Es gibt dort (so gut wie) keine sogenannten Prekariatskinder, weil man dort ja ganz bewusst hingeht. Weiterhin gab/gibt es dort einen kinderfreundlichen Rhythmus aus Lernen, haptischem Begreifen, Mittagstisch mit gesundem Essen, etc. - Und dann noch eine subtile Vermutung: Kinder merken intuitiv, DASS ein Lehrer ein bewusstes und verwurzeltes Weltbild hat - egal, ob das buddhitisch, christlich oder UL ist - und schätzen die Sicherheit, die daraus wirkt.

    Die UL lehne ich aus sehr gut belegbaren theologischen Gründen strikt ab. Trotzdem muss man unter dem Gesichtspunkt des Kindeswohls zur Kenntnis nehmen, dass "Lern mit mir" nach allen Hinweisen eine nachhaltig überdurchschnittlich gute Schule ist. - Soll man jetzt eine solche SChule abschaffen, weil das UL dahintersteht? Das beste wäre natürlich, wenn staatliche Schulen die Mittel, das Personal und ein Kinderbild hätten, das zu einem ähnlich erfolgreichen Schultypus führen würde, OHNE dass die Gefahr einer Infiltrierung durch die UL gegeben wäre. Aber das ist ganz sicher sehr unrealistisch. - Also was tun?
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  • U. S.
    betrachtet: es ist eine Privatschule und wenn ich mir das reine Lern-Angebot auf der Homepage betrachte offenbar sogar eine recht gute. Das sie "ihren Glauben" vermitteln wollen ist nur natürlich und muss nicht unbedingt schlecht sein nur weil UL dabei steht. Die in den letzten Monaten aufgedeckten Skandale in sogenannten "guten Glaubensgemeinschaften" sollten doch wohl jedem zu denken geben!

    Bevor jetzt Fragen oder gar Anschuldigungen kommen: ich bin keiner von "denen" zwinkern
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    die weltanschaulich religionsfern sind und trotzdem ihre Kinder in diese Schule gegeben haben, weil sie offensichtlich pädagogisch recht gut ist. Wenn man den Aspekt des Kindeswohls bachtet, sollte man solche Stimmen nicht einfach wegwischen.
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    , dass religiöse Schulen und Universitäten schlicht verboten werden sollten.
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    von Ihnen ist ja in dieser Richtung nichts anderes zu erwarten.
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  • A. S.
    Dem Abschlusssatz des Beitrags kanonisch mich nur anschließen, Schulen in kirchlicher Trägerschaft auf eine Ebene mit der UL-Schule zu stellen, sollte reichen, um das UL in seiner Position aufzuwerten. Unglaublich.
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