
Es war ein Tag zum Danken, Erinnern und Feiern für die Gemeinde Uettingen, denn nach nur vier Jahren war ein Mammut-Projekt, der Freiwillige Waldtausch, geschafft. Zusammen mit der Einweihung des "Lieblingsplatzes" an der Kappwiese durch Landrat Thomas Eberth nutzten die Gemeinde Uettingen und die Waldbesitzer die Gelegenheit, um ihrem Freiwilligen Landtausch ein sichtbares Zeichen zu setzen.
Zusammen mit den fünf "B's" des Landkreises - Blumen, Baum, Bienenhotel, Bank, Beschilderung - erinnert nun auch ein Gedenkstein zukünftige Generationen an die Leistung der privaten Waldbesitzer, die sich gemeinsam den Herausforderungen des Klimawandels und der Erhaltung unserer Kulturlandschaft gestellt haben. Kreisrat Thomas Haaf hat den Stein gestiftet.
Der freiwillige Landtausch ist ein Gemeinschaftsprojekt der Privatwaldbesitzer und der Gemeinde Uettingen. Unterstützt wurden sie dabei vom ALE mit Eva Kiesekamp (Projektleitung), dem AELF Würzburg mit Alois Beer (Fachstelle Initiative Strukturverbesserung Privatwald) und dem Forstsachverständigen Paul Gerlach (zugelassener Helfer für Freiwilligen Landtausch). Vor Ort war Thomas Hoffmann (Dritter Bürgermeister) der Ansprechpartner für die Eigentümer und diente als Bindeglied zu den Fachbehörden.
Wald kann einfacher bewirtschaftet werden
Durch die Zusammenlegung von Grundstücken können die Waldbesitzer den eigenen Wald einfacher und effektiver bewirtschaften. Das Interesse der Waldbesitzer war groß, allerdings bedurfte es einer unabhängigen Waldbewertung. Die Kosten für diese Bewertung wurden von der Gemeinde übernommen. Gut 1000 Stunden wurden ehrenamtlich in die Schätzung eingebracht.
Die Gemeinde Uettingen erklärte sich bereit, Grundstücke von Verkaufswilligen zu erwerben und im Landtausch als Tauschland zur Verfügung zu stellen. Mit diesen beiden Maßnahmen, so Kiesekamp, waren hervorragende Voraussetzungen für einen Tausch geschaffen. Zur Unterstützung haben die Tauschpartner den Forstsachverständigen Paul Gerlach aus Aschaffenburg beauftragt, mit ihnen Tauschvorschläge zu erarbeiten und die Verhandlungen zu führen. Tatkräftige Hilfe wurde hierbei auch von Alois Beer vom AELF geleistet.
Der Freistaat Bayern fördert diese Initiative der Waldbesitzer, indem er die Kosten von gut 75.000 Euro für die Durchführung des Landtausches und für den Tauschhelfer übernommen hat. Auch die Umschreibung der Tauschgrundstücke im Grundbuch war kostenfrei. 51 Waldeigentümer beteiligten sich mit rund 400 Grundstücken. Das Tauschgebiet umfasst knapp 70 Hektar, davon wechseln 23 Hektar (271 Flurstücke) den Eigentümer. Thomas Hoffmann dankte den Vertretern der Fachbehörden für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und den Waldbesitzern für den Mut, mit einer nachhaltigen Lösung in die Zukunft zu gehen. Musikalisch wurde der Festakt von der Bläserklasse Uettingen umrahmt.