Rund 90 interessierte Bürgerinnen und Bürger waren zur Bürgerversammlung in die Aalbachtalhalle nach Uettingen gekommen. Bürgermeister Edgar Schüttler informierte im Beisein des Gemeinderates über die allgemeine Entwicklung der Gemeinde, die Finanzen und die laufenden Projekte. Die aktuelle Einwohnerzahl am Tag der Veranstaltung betrug 2002 Personen. Es gab im vergangenen Jahr 18 Geburten, neun Sterbefälle und elf Eheschließungen.
Die Altersstruktur setzt sich zusammen aus 365 Personen bis 18 Jahren, 710 Personen zwischen 19 und 50 Jahren, 461 Personen von 51 bis 65 Jahren und 384 Personen über 66 Jahren. In Uettingen leben 210 Personen mit 20 verschiedenen Staatsangehörigkeiten.
Die Finanzen der Gemeinde
Der Verwaltungshaushalt beläuft sich auf 4,96 Millionen Euro und der Vermögenshaushalt auf 1,44 Millionen Euro. 60 Prozent der Einnahmen sind Steuern, 35 Prozent Einnahmen aus Verwaltung und Betrieb und fünf Prozent weitere Einnahmen. Die Gewerbesteuer betrug Ende des vergangenen Jahres 1,03 Millionen Euro, die Einkommenssteuer 1,17 Millionen Euro. Die Steuerkraft der Einwohner lag bei 1082,03 Euro. Damit liege man deutlich vor Helmstadt (897 Euro), Remlingen (795 Euro) und Holzkirchen (576 Euro). Nennenswerte Einnahmen sind 147.107 Euro aus dem Holzverkauf und 103.933 Euro aus Mieten und Pachten.
Die Ausgaben im Verwaltungshaushalt setzen sich aus 44 Prozent sonstigen Finanzausgaben, 27 Prozent Zuschüsse und Zuweisungen, 19 Prozent Verwaltungs- und Betriebsaufwand und zehn Prozent Personalausgaben zusammen. Im Einzelnen sind dies Sach- und Betriebsaufwendungen (999.908 Euro), Personalkostenzuschuss für den Kindergarten (912.784 Euro), Zuführung zum Vermögenshaushalt (888.037 Euro), Kreisumlage (794.064 Euro), Personalausgaben (472.986 Euro), Umlage Verwaltungsgemeinschaft (367.591 Euro), Betriebskostenumlage Abwasserzweckverband (248.301 Euro), Schulverbandsumlage (138.163 Euro) und Gewerbesteuerumlage (111.725 Euro).
Die größten Einnahmen im Vermögenshaushalt 2022 sind die Zuführung vom Verwaltungshaushalt (888.037 Euro), Investitionszuweisungen (388.775 Euro) und Herstellungsbeiträge Wasser und Abwasser (76.745 Euro). Die wichtigsten Ausgaben sind die Nettobaukosten für die Wasserversorgung (465.859 Euro), die Platzgestaltung am Rathaus (196.500 Euro) und die Erneuerung der Heizungsanlage am Feuerwehrhaus (36.939 Euro). Der Schuldenstand der Gemeinde belief sich zum 31. Dezember 2022 auf 1,89 Millionen Euro.
Jugendliche wollen Container als Jugendraum herrichten
Im zweiten Teil der Bürgerversammlung informierte der Bürgermeister über verschiedene Projekte in der Gemeinde. Erfreut zeigte er sich über den Baufortschritt in der Uettinger Mitte. Erste Bewohner sind bereits eingezogen, Ende November zieht die Arztpraxis ein. Auch das Bauvorhaben am Schloss nimmt Gestalt an und soll im Juli 2024 abgeschlossen sein. Die Bauleitplanung für die Erweiterung des Baugebiets "Am Schneckenpfad" mit 33 Bauplätzen ist auf den Weg gebracht. Die 28 Parkplätze am alten Bauhof werden bis Ende Oktober fertiggestellt. Der Gemeinderat hat entschieden, eine kleinere Kindertagesstätte in Ständerbauweise selbst zu bauen. Dazu stellte der Bürgermeister einen ersten Vorentwurf vor. Er dankte Thomas Hofmann, der den freiwilligen Waldtausch in verschiedenen Flurbereichen ehrenamtlich und ohne Kosten für die Grundstücksbesitzer in knapp zwei Jahren erfolgreich abgewickelt hat. Für die Uettinger Jugend hat die Gemeinde zwei Container am alten Wertstoffhof aufgestellt, die die Jugendlichen jetzt als Jugendraum herrichten wollen. Zum Thema "Bau von vier Windrädern" im Gemeindegebiet wird es eine Infoveranstaltung geben.
Beim Punkt "Fragen" ging es schnell um die Planungen für einen Einkaufsmarkt mit Tankstelle in Uettingen. Ein Bürger wollte noch wissen, wie sich die aktuelle Situation für Bauplätze im Altort darstelle. Bürgermeister Schüttler antwortete, dass es derzeit über 60 Bauplätze gibt, die die Besitzer aber weder bebauen noch verkaufen wollen.