Platz sechs unter den Top-Aufsteigern im Zukunftsatlas des Prognos-Instituts, eine Arbeitslosenquote, die Vollbeschäftigung bedeutet, und ein unspektakuläres Jahr 2013 – Landrat Thomas Schiebel dankte in seinem Jahresrückblick im Kreistag allen Bürgern und politisch Aktiven für ihren Einsatz mit Gestaltungswillen und -kraft.
Verglichen mit den prägenden Ereignissen wie den Naturkatastrophen auf Haiti, in Pakistan und auf den Philippinen, den Überschwemmungen beim Sommerhochwasser samt der Hilfewelle, dem ersten Rücktritt eines Papstes oder dem NSA-Abhörskandal erlebte der Landkreis ein unspektakuläres, ruhiges Jahr. Doch auch hier habe es mit der Haushaltsaufstellung, dem Klinikum und zuletzt dem ÖPNV viel zu tun gegeben.
Der am 15. Februar verabschiedete Doppik-Haushalt sah Investitionen von über 17 Millionen Euro vor und reichte die Senkung der Bezirksumlage um 0,6 Punkte vollständig an die Städte und Gemeinden weiter. „60 bis 70 Prozent haben wir geschafft, und dafür nur zwei statt zehn Millionen Kredite gebraucht“, erklärte der Landrat zu den Investitionen. Dies gelang ohne Netto-Neuverschuldung.
Erfreulich wenige Arbeitslose
Im Oktober und November lag die Arbeitslosenquote mit 2,4 Prozent sehr niedrig, 2013 waren im Jobcenter seit Beginn von Harz IV (2005) die Zahl der Hilfebezieher und damit die Ausgaben am niedrigsten. Leider bedeute das auch, so Schiebel, dass 2014 dem Jobcenter weniger Geld zur Verfügung stehen wird, auch für arbeitspolitische Maßnahmen.
Beim Naturschutz lief 2013 das LifePlus-Naturprojekt „Weinberge und Streuobst auf Muschelkalk“ an. Der Landkreis zahlt hier 123 000 Euro in fünf Jahren, was nur 16 Prozent des Budgets entspricht.
Für das Kreisjugendamt brachte das Jahr die Umsetzung des Bundeskinderschutzgesetzes und des Rechtsanspruchs auf einen Betreuungsplatz für unter dreijährige Kinder als neue Aufgaben. Mit über 700 offiziellen Krippenplätzen und vielen Tagesmüttern könne die Betreuungssituation im Landkreis als sehr gut bezeichnet werden. Zum Familienfreundlichen Landkreis gab es im Sommer ein Fachforum. Von der Ende 2012 eingeführten Ehrenamtskarte sind inzwischen 2100 ausgegeben.
Kooperation beim Klinikum
Das Klinikum Main-Spessart wurde aus der Sicht des Landrates, wie im Oktober 2012 vom Kreistag beschlossen, strategisch weiterentwickelt: Die Hauptabteilung Gynäkologie wurde von Karlstadt nach Lohr verlegt, mit zusätzlichen Konsiliarärzten. Die Kooperation in Lohr mit der Uniklinik Würzburg wurde auf die Allgemein- und Viszeralchirurgie erweitert. Karlstadt brachte die Kooperation eine Hauptabteilung mit den Teilgebieten Handchirurgie und plastische Chirurgie, dazu kommt die Neurochirurgie mit einem Konsiliararzt. In Marktheidenfeld wird bis Ende des Jahres das Schwesternwohnheim saniert und für das Bildungszentrum Pflegeberufe umgebaut. Die Senioreneinrichtungen des Landkreises haben sich gut behauptet.
Bei den Schulen wurde die technische Ausstattung der neuen Fachschule für Mechatronik in Lohr abgeschlossen. In vollen Gange sind die Erweiterung des Gymnasiums und die Generalsanierung der Realschule in Karlstadt. Die überraschend notwendige Sanierung der Erwin-Ammann-Sporthalle benötigte mehrere Monate. Ihrer Bestimmung übergeben wurde die neue Zweifachsporthalle an der Realschule Gemünden.
In seiner bebilderten Präsentation ging der Landrat unter anderem auch auf den Besuch einer Delegation des Patenschiffs „Spessart“, den Landratsschoppen, seine Motorrad- und Landrad(t)s-Tour und die Agenda 21 mit Freiwilligen-Agentur ein.
Für den Kreistag würdigte der Stellvertretende Landrat Manfred Goldkuhle die Arbeit Schiebels.
Zum Abschluss Kalbsbäckchen
Beim traditionellen Essen nach der Jahresschlusssitzung im Schwanensaal der Sparkasse – wo Vorstandsvorsitzender Bernd Fröhlich begrüßte – tischte die Küche des Klinikums Main-Spessart Leckeres auf: Kürbisremesuppe, überbackene Kalbsbäckchen mit Spinat und Karottengemüse sowie als Nachtisch Christstollen und Plätzchen zum Kaffee.