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Kreuzwertheim
Überschuss von rund 37 620 Euro aus dem Wald erzielt
Birger-Daniel Grein
 |  aktualisiert: 13.12.2020 02:14 Uhr

In der Gemeinderatssitzung in Kreuzwertheim stimmten die Räte einstimmig der Jahresbetriebsnachweisung und dem Jahresbetriebsplan für den Gemeindewald Kreuzwertheim zu. Vorgestellt wurde beides von Revierleiter Gregor Wobschall. Einleitend ging dieser auf die Problematik der Klimaerwärmung und deren Folgen für den Gemeindewald ein.

Höhere Durchschnittstemperaturen, Hitzerekorde und der Mangel an Niederschlägen wirkten sich dramatisch aus. Die Klimaveränderung senke die Widerstandskraft der Bäume und steigere die Vitalität der Schädlinge. Um dennoch den Holzertrag langfristig zu sichern, setze man auf eine Mischanpflanzung von heimischen und nichtheimischen Baumarten. Wichtig sei  in diesem Zusammenhang eine Minimierung des Wilds, da diese bestimmte Jungbäume durch Biss schädige.

2020 sei man beim Einschlag mit 1606 Festmeter unter dem jährlichen Soll von 2200 Festmetern geblieben. Vom eingeschlagenen Holz seien 893 Festmeter Holz mit Borkenkäferbefall gewesen. In der Vergangenheit lag der Anteil von Holz, dass wegen des Befalls außerplanmäßig geschlagen werden musste, bei rund zehn Prozent. „In den letzten zwei Jahren waren es über 50 Prozent“, so Wobschall.

Schlechte Erlössituation

Das Haushaltsergebnis des Verwaltungshaushalt Forst von 2019/2020 wies insgesamt Einnahmen von rund 142 610 Euro aus. Der Holzverkauf machte davon nur  65 715 Euro aus. Der Revierleiter verwies auf die schlechte Erlössituation an den Holzmärkten in ganz Europa. Größter Posten bei den Einnahmen waren mit rund 74 230 Euro die staatlichen Zuschüsse. Größter Teil davon floss für den Vertragsnaturschutz. Die Ausgaben beliefen sich auf insgesamt  rund 104 990 Euro. Größter Posten waren die Unternehmerkosten sowie die Kosten für Anpflanzungen. Letztere wurden nach dem Kahlschlag 2019 nötig. Mit dem Überschuss von rund 37 620 Euro war Wobschall sehr zufrieden.

Für das kommende Jahr sind Fällungen von insgesamt 1050 Festmetern Holz geplant. Es seien zwar bis zu 2200 Festmeter erlaubt, das gebe der Absatzmarkt aber nicht her. Seit 2004 habe man bis heute 102 Prozent des planmäßigen Einschlags erfüllt, fasste er zusammen. Die Vorabkalkulation weist für 2021 einen Verlust von rund 4150 Euro aus. Räte und Bürgermeister betonten die Bedeutung des Waldes und die Wertschätzung für Wobschalls Arbeit. Es gehe nicht um Gewinn, sondern die Pflege und Erhalt des Waldes.

Beschlossen wurde in der Sitzung auch der Jahresantrag 2021 an die Städtebauförderung. Angemeldet wurden 6000 Euro für die Sanierungsberatung, 50 000 Euro für das kommunale Förderprogramm Städtebauförderung, 50 000 Euro für Planungskosten für die Weiterführung der Rollatorenspur, 25 000 Euro für die Schaffung von Stellplätzen im Andienungsbereich der Hauptstraße und 406 850 Euro für die Umbaumaßnahme Fürstin-Wanda-Haus.

Einstimmig zur Kenntnis genommen wurde die Jahresrechnung 2019. Die Einnahmen des Verwaltungshaushalt blieben mit 7,79 Millionen Euro um 5,76 Prozent (475 000 Euro) hinter dem Haushaltsansatz zurück. Größte Mindereinnahmen im Vergleich zum Ansatz gab es bei der Gewerbesteuer. Mehreinnahmen hingegen verzeichnete man bei der Umsatzsteuerbeteiligung, der Grunderwerbssteuer und den Staatszuschüssen für den Forstbetrieb.

Bei den Ausgaben des Verwaltungshaushalt ergaben sich insgesamt Einsparungen von 423 000 Euro (5,18 Prozent zum Ansatz), wenn die Zuführung zum Vermögenshaushalt außer acht bleibt.

Auch 2019 schuldenfrei

Die Einnahmen des Vermögenshaushalt betrugen 3 836 223 Euro, (Ansatz 4 743 400Euro). Die Abweichung entspricht ziemlich genau der gegenüber der Planung geringer notwendigen Entnahme aus der allgemeinen Rücklage. Für Investitionen und Investitionsfördermaßnahmen wurden 2019 insgesamt 3 251 486 Euro ausgegeben. Der Markt blieb auch 2019 schuldenfrei. Der Bestand der allgemeinen Rücklage zum Jahresende 2019 lag bei 4 463 750 Euro.

 
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