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WIESENFELD
Über 900 Unterschriften für Pater Beda
Jürgen Kamm
 |  aktualisiert: 05.05.2018 02:30 Uhr

Ab dem 1. September wird Pater Beda Zilch offiziell nicht mehr Pfarrer für Wiesenfeld sein, sondern Pensionär. Die Wiesenfelder freut es, dass er sich ihren Ort als Altersruhesitz ausgesucht hat. Dafür hatten sie sich mächtig ins Zeug gelegt und am Karfreitag über 800 Unterschriften gesammelt, aus Rohrbach kamen fast 100 weitere dazu. „Wir haben uns ins Zeug gelegt, weil wir nicht wollten, dass er ins Nichts verschwinden“, erklärt ein Beteiligter dazu.

Am 22. April konnten die Wiesenfelder Christen beim Gottesdienst aufatmen. Auf Handzetteln stand zu lesen, dass das Heimatkloster Stift Heiligenkreuz bei Wien von Pater Beda Zilch und die Diözese Würzburg zugestimmt haben, dass er als Ruhestandsgeistlicher im Ort bleiben kann. Und dass die Verantwortlichen in Würzburg sehr erstaunt über die Unterschriften waren und darüber, wie sehr der Ort hinter dem Geistlichen steht.

In der Karwoche sei es nach monatelangen Diskussionen, was man tun könnte, dann sehr schnell gegangen, berichtete Willi Fritsch im Gespräch mit dieser Redaktion. Er war einer von acht Wiesenfeldern, die am Karfreitag im Ort Unterschriften sammelten. 840 Unterschriften kamen dabei zusammen, sehr viel für einen Ort mit 1121 Einwohnern (Stand 1. Januar 2018). Da hätten auch viele unterschrieben, die nicht regelmäßig in die Kirche gehen. Die Unterschriften gaben einige Wiesenfelder gleich nach Ostern persönlich in der Diözese in Würzburg ab.

Das Tempo überrumpelte die Leute in Rohrbach ein wenig. Wie Walter Hilbert berichtet, konnten dort auf die Schnelle 96 Unterschriften gesammelt werden, doch habe die Zeit nur für den halben Ort gereicht, sonst wären es vermutlich doppelt so viele geworden. Rohrbach hatte zum Jahresbeginn 445 Einwohner. Diese Unterschriften bekam die Diözesanverwaltung per Fax.

Die Aufregung um den Ruhestand von Pater Beda hängt auch mit den Veränderungen in der Karlstadter Pfarreienlandschaft zusammen: Der Karlburger Pfarrer Leo Brand geht zum 1. September nach Heustreu. Die Pfarreien der Gemeinschaft Heiliger Jakobus (Karlburg, Rohrbach und Wiesenfeld mit den Filialen Erlenbach, Halsbach und Harrbach) kommen zur Pfarreiengemeinschaft St. Georg in Karlstadt. Gleichzeitig geht Pater Beda Zilch am 1. September in den Ruhestand.

Keine Rechte und Pflichten mehr

„Ich hatte in Würzburg schon ausgemacht, dass ich in Wiesenfeld meinen Ruhestand verbringe und dem Pfarrer Maier helfe“, erklärte der 77-Jährige. Das sei schon besprochen gewesen, ehe die Unterschriften gesammelt wurden. Als Ruhestandspriester habe er allerdings keine Rechte und keine Pflichten mehr, entschieden werde alles, was Wiesenfeld in kirchlicher Hinsicht betritt, von der Pfarreiengemeinschaft St. Georg.

Er werde vermutlich vor allem noch Gottesdienste in Wiesenfeld und Rohrbach halten. Für Taufen, Hochzeiten, und Beerdigungen werde er nicht mehr zuständig sein.

 
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