
Die Sonne schien vom Himmel und ließ den Asphalt in der Wörde glitzern. Doch der Weg führte die über 1100 Teilnehmenden des 19. Lohrer Raiffeisen-Altstadtlaufs am Sonntag nicht nur über ebenen Untergrund, sondern in der Innenstadt auch über Kopfsteinpflaster. Bei jedem Schritt erahnte man die Vibrationen, die die Gelenke und Muskeln der Aktiven auf eine harte Probe stellten.
Doch im Gegensatz zum Vorjahr, als es einige Stürze gab, gelang der Balanceakt. "Gott sei Dank ist nichts passiert", sagte Heike Brey, Pressesprecherin des ausrichtenden RVV Wombach. Weil es mit 20 Grad Celsius nicht allzu warm war, gab es ihren Angaben nach auch keine Hitzeopfer. Selbst die Feuerwehrleute, die in voller Montur beim Staffelwettbewerb mitgerannt waren, kamen heil an.
Die T-Shirts reichen nicht
Dass so viele Menschen durch Lohr joggen werden, war zehn Tage vor dem Start noch nicht abzusehen. Beim Pressegespräch hatte Brey sogar gemutmaßt, dass man zu viele T-Shirts bestellt habe. Wegen des großen Andrangs reichten die 1000 petrolfarbenen Leibchen nun aber nicht, sodass noch welche aus dem Vorjahr verteilt wurden. Ausverkauft war auch das Essen. Die Bewirtung hatte erstmals Sven Amends Boxcamp-Team übernommen.
Der Wettlauf verlangte vor historischer Fachwerkkulisse den ganzen Einsatz der Aktiven, unter denen über 800 Kinder und Jugendlichen das Gros der Teilnehmenden stellten. Viele waren auf den letzten Metern am Ende ihrer Kräfte angelangt, doch als sie Ziellinie überquerten, wich die Mühsal nicht selten einem stolzen Lachen. Schwitzend und außer Atem, bekamen sie ihre Medaillen, die sie ihren Eltern präsentierten. Immer wieder wurden auch die Handys gezückt, um Erinnerungsfotos zu schießen.
Der Breitensport stand im Mittelpunkt
Wie immer, stand der Breitensport in Lohr im Mittelpunkt. Das bedeutete aber nicht, dass es ohne Ehrgeiz zur Sache ging. Schließlich versuchten viele, den Trainingspartner abzuhängen oder persönliche Bestzeiten zu unterbieten. Vielen sah man an, wie die Beine am Ende immer müder und schwerer wurden. Trotzdem mobilisierten die Teilnehmenden noch einmal ihre letzten Kräfte und rannten unter den Anfeuerungen vieler Hundert Zuschauer ins Ziel auf dem Schlossplatz, wo sich Freude und Erleichterung auf den verschwitzten Gesichtern ausbreiteten.

Froh über den Verlauf der Veranstaltung war auch das neu zusammengesetzte achtköpfige Organisationsteam. "Wir haben gut zusammengearbeitet", sagte Heike Brey. Ob es nächstes Jahr die 20. Auflage des Rennens gibt, ist indes noch offen. Darüber werden sich die Organisatoren mit etwas Abstand zur diesjährigen Ausgabe beraten.