Die neue Prüfstelle des TÜV in Karlstadt öffnete die Türen für interessierte Besucher. Gebaut wurde sie von der Firma Kohlmann „Am Hammersteig“, die gleich nebenan auch eine Halle samt Reifenlager für bis zu 2800 Räder (also 700 Sätze) für ihr Autohaus errichtete. Das Reifenlager konnte auch besichtigt werden.
Dank Rekordbauzeit sind beide Gebäude schon etwas länger fertig. Das Reifenlager ging vor einem Jahr in Betrieb, der TÜV prüft seit 22. März in seiner neuen Halle.
Niederlassungsleiter Andreas Florenkowsky lobte im offiziellen Teil die Familie Kohlmann für ihr Engagement. Es seien nicht nur eine zweigassige Prüfhalle samt zwei Bremsenprüfständen und eine Lkw-Kurzgrube entstanden, sondern auch ein klimatisierter Fahrschulprüfraum. Bei der theoretischen Prüfung rauchten jetzt höchstens noch einige Köpfe, scherzte Florenkowsky.
Anders als vor 30 Jahren findet die theoretische Prüfung nicht mehr in Räumen der Fahrschule, sondern beim TÜV statt. Üblich ist ein von der praktischen Fahrprüfung getrennter Termin. Die Mitarbeiter der Prüfstelle, Jürgen Fischlein, Friedel Teubert, Roland Bach und Frank Kropf, beantworteten am Freitag auch Fragen rund ums Fahrzeug und zum Führerscheinrecht. Wer wollte, konnte sich am Motorrad-Fahrsimulator oder beim Kartfahren auf einer Wii-Spielkonsole versuchen.
„Wir wollten flott bauen und haben das mit einheimischen Firmen gut hinbekommen“, blickte Manfred Kohlmann zurück. Dafür dankte er allen beteiligten Firmen und auch dem Karlstadter Architekten Thorsten Heßdörfer. Er hätte sich schon vor 15 Jahren vorstellen können, eine Prüfstelle zu bauen und zu verpachten, doch da sei sein Nachbar schneller gewesen. Nachdem die Firma Grampp Eigenbedarf für ihre Halle angemeldet hatte, sei man doch noch zusammengekommen.
Im Mai 2013 ging es mit dem Spatenstich für das neue Reifenlager los. Im Oktober desselben Jahres wurden die ersten Räder in das siebenstöckige Regal eingelagert, inzwischen ist es schon zu 60 Prozent belegt. Auf dem Dach der Halle sind zwei Photovoltaikanlagen mit je 30 Kilowatt Spitzenleistung, je eine für das Autohaus und die Autowaschanlage Fink.
Mit der TÜV-Halle wurde am 26. September 2013 begonnen, die Prüforganisation konnte am 22. März 2014 einziehen. Beide Gebäude sind Stahlständerkonstruktionen mit Wän- den und Decken aus Sandwichelementen, die Wärmedämmwerte wie gemauerte Wände erreichen.
Karlstadts Zweiter Bürgermeister Theo Dittmaier gratulierte zum gelungenen Werk. Nach Jahrzehnten, in denen der TÜV auf dem damaligen Adelhardt-Gelände in der Würzburger Straße prüfte, und nach 15 Jahren beim Autohaus Grampp habe die Firma Kohlmann nun die neuesten Pläne der Prüforganisation verwirklicht. Dazu komme die eigene Halle mit dem Reifenlager.
Die Planungen seien mit dem Bauamt abgestimmt worden, sodass ein stattliches Betriebs- und Dienstleistungszentrum entstand. Angesichts von 43,8 Millionen zugelassenen Pkw in Deutschland – 1955 waren es noch 1,7 Millionen – werde der TÜV auch künftig viel Arbeit haben.