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Karlstadt
Trotz Corona: Wo finden Weihnachtsmärkte in Main-Spessart statt?
Nirgendwo wird es heuer wie sonst. Aber neben einigen Absagen gibt es auch Städte, die Weihnachtsstimmung verbreiten wollen. Die große Frage ist: Mit oder ohne Glühwein?
Mandeln und Magenbrot:  Einen Tag vor Nikolaus startete der Marktheidenfelder Weihnachtsmarkt im vergangenen Jahr.
Foto: Martin Hogger | Mandeln und Magenbrot:  Einen Tag vor Nikolaus startete der Marktheidenfelder Weihnachtsmarkt im vergangenen Jahr.
Corbinian Wildmeister
Corbinian Wildmeister
 |  aktualisiert: 10.02.2024 16:20 Uhr

Die kalte Jahreszeit hat begonnen. Und die Regale in Supermärkten sind schon längst wieder mit Lebkuchen gefüllt. Unvermeidlich rückt die Vorweihnachtszeit näher. Während die Weihnachtsmärkte im Dezember viele Menschen normalerweise mit Glühwein, gebrannte Mandeln und Geselligkeit über graues und nasses Wetter hinwegtrösten, sieht es heuer etwas anders aus. Die Corona-Pandemie hat natürlich auch Auswirkungen auf die Adventszeit im Landkreis Main-Spessart.

Viele Absagen in Main-Spessart – aber nicht nur wegen Corona

So sind die "Himmelstadter Weihnachtserlebnisse" rund um die Weihnachtspostfiliale schon seit Ende August abgesagt. "Das Team sah sich außer Stande, bei den gültigen Bestimmungen einen Markt durchzuführen", sagt Organisatorin Julia Sommer. "Wir hoffen auf einen Weihnachtsmarkt 2021." Die Gesundheit der Gäste und Aussteller stehe an erster Stelle, heißt es weiter auf der Facebook-Seite.

In Mittelsinn hat der Verein Christbaumdorf die Adventsmarkttage für dieses Jahr ebenfalls abgeblasen. Das Risiko und die Corona-Auflagen bei einem Markt mit sonst über 20 000 Besuchern an vier Tagen seien zu groß, erklärte Vorsitzender Uwe Klug. Christbäume wolle man in der Adventszeit trotzdem verkaufen. Der beliebte Adventsbasar der SOS-Dorfgemeinschaft Hohenroth fällt wegen der Pandemie ebenfalls aus.

"Weihnachten komplett abzuschaffen, wäre für die Menschen schon schwer in dieser dunklen Zeit."
Else Platzer, Stadtmarketing Gemünden

An der historischen Zollstation "Bayerische Schanz" in Lohr gibt es diesen Winter auch keinen Adventsmarkt. Tatsächlich hätte dieser aber auch ohne Corona heuer nicht stattfinden sollen, erklärt Veranstalter Marcel Jähnsch auf Anfrage dieser Redaktion. Dass der Spessart-Adventsmarkt in ein paar Jahren wiederbelebt werden könnte, wollte er aber nicht ausschließen. 

Ein Hoffnungsschimmer: Gemünden wird zur Weihnachtsstadt 

Doch es gibt auch Grund zur Hoffnung. In einigen Städten in Main-Spessart soll trotz Corona ordentlich Weihnachtsstimmung aufkommen. Gemünden soll sogar zur "echten Weihnachtsstadt" werden, erklärt Else Platzer vom Stadtmarketing. "Weihnachten komplett abzuschaffen, wäre für die Menschen schon schwer in dieser dunklen Zeit", sagt sie.

Zwar gibt es anders als sonst keinen klassischen Weihnachtsmarkt am 3. Adventswochende. Stattdessen wolle man aber Buden und Verkaufsstände an unterschiedlichen Orten der Stadt aufstellen – und zwar die ganze Adventszeit über. "Es wird nicht alles an einem Fleck sein", sagt Platzer. Sämtliche Hygieneregeln wolle man selbstverständlich einhalten.

Dichtes Gedränge wird es dieses Jahr nicht geben: Vor allem die Kinder freuten sich über den Besuch von Nikolaus und Knecht Ruprecht auf dem Gemündener Weihnachtsmarkt 2018.
Foto: Wolfgang Dehm | Dichtes Gedränge wird es dieses Jahr nicht geben: Vor allem die Kinder freuten sich über den Besuch von Nikolaus und Knecht Ruprecht auf dem Gemündener Weihnachtsmarkt 2018.

Die Planungen für die "Weihnachtsstadt" sind noch nicht abgeschlossen. Die Chefin des Stadtmartketings stellt aber in Aussicht, dass es auch Glühwein und Bratwürste geben könnte – nur eben zum Mitnehmen. Für Glühwein gebe es bis jetzt auch kein Verbot. Platzer: "Sollte sich das ändern, müssen wir auf Kinderpunsch umschwenken." Dass die Besucher vor den Buden auch den nötigen Abstand halten, müssten letztendlich die Standbetreiber im Auge behalten. Außerdem soll es in Gemünden laut Stadtmarketing einen "Adventskalender" geben, jeden Tag also eine besondere Aktion in der Adventszeit. Diese bieten Händler, Gastronomen und Kulturschaffende an.   

Marktheidenfeld: Die Vereine sind gefragt

In Marktheidenfeld hat sich das Stadtmartketing ebenfalls darüber Gedanken gemacht, wie die Vorweihnachtszeit dieses Jahr in der Innenstadt aussehen soll. "Großveranstaltungen sind nach wie vor untersagt", erklärt Inge Albert. Daher möchte das Stadtmartketing statt einem Weihnachtsmarkt heuer den "Advent in Marktheidenfeld" auf die Beine stellen. Dabei sei es wichtig, eine räumliche und zeitliche Entzerrung einzelner Programmpunkte herzustellen. 

"Wir haben mit den Vereinen gesprochen, die bislang den Weihnachtsmarkt bestückt haben", berichtet Albert. Diese müssten nun intern abklären, ob und wie sie sich beteiligen wollen. Es gebe schließlich viel zu beachten, zum Beispiel bei den Hygienekonzepten. Gerade warte man noch auf Rückmeldungen und stricke dann ein Programm. Dazu könnte von städtischer Seite beispielsweise ein "Rundgang durch die Altstadt im Advent" oder "kleine Konzertchen" gehören, so Albert. Gerne könnten sich auch Kunsthandwerker, die sich beteiligen wollen, bei ihr melden. Ob Glühwein ausgeschenkt werden darf, ist noch nicht klar. Dafür habe man bisher noch keine Lösung gefunden.

Verteilt der Nikolaus trotz Corona in Karlstadt Geschenke?

Wie die Nikolaustage in Karlstadt diesen Winter aussehen sollen, ist bis jetzt auch noch offen. So wie in den Vorjahren jedenfalls nicht. Das sei in der Pandemie nicht zu stemmen, sagt Kornelia Keller vom Stadtmarketing Karlstadt. "Es gibt ganz viele Ideen, aber noch nichts, was spruchreif ist und genehmigt werden kann." Das Stadtmarketing befinde sich im Austausch mit dem Ordnungsamt und Landratsamt. Grundsätzlich sei es leichter eine Genehmigung zu erhalten, wenn kein Alkohol ausgeschenkt wird. Ohne Glühwein gehe allerdings schon ein bisschen der Charakter eines Weihnachtsmarktes verloren, findet Keller.

Was das Programm betrifft soll es grundsätzlich eher "kleine Akzente" geben, die Weihnachtsstimmung vermitteln, aber eben auch keinen Besucheransturm auslösen. Vorstellbar sei, dass Blasmusiker ohne große Bühne in der Stadt stehen und weihnachtliche Musik spielen. Oder dass der Nikolaus am Rathaus an Kinder Geschenke verteilt. 

Von Seiten der Stadt Lohr heißt es, dass bislang lediglich sicher sei, dass der Weihnachtsmarkt nicht in der bisher gekannten Form durchführbar sein werde. "Allerdings können wir derzeit auf Grund der sich verändernden Corona-Situation noch nichts Konkreteres sagen", so Pressesprecher Dieter Daus. Ziel sei nach wie vor, einen kleinen Weihnachtsmarkt anbieten zu können.

 
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