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Marktheidenfeld
Trockenheit führte zu höheren Einnahmen
Martin Harth
Martin Harth
 |  aktualisiert: 16.08.2019 02:11 Uhr

Das Jahr 2018 war ein extrem niederschlagsarmes, warmes Jahr. Dies hatte auch Auswirkungen auf die Jahresbilanz, die bei der Sitzung des Verbandsausschusses des Zweckverbands zur Wasserversorgung der Marktheidenfelder Gruppe in den Blickpunkt rückte. Martin Ertl vom Bayerischen Kommunalen Prüfungsverband stellte das Zahlenwerk den Ausschussmitgliedern im Sitzungssaal der Verwaltungsgemeinschaft Marktheidenfeld vor.

Dabei wurde deutlich, dass sich das Anlagevermögen neben den üblichen Abschreibungen im Jahr 2018 um eine gute halbe Million Euro auf rund 2,9 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr verminderte. Grund dafür waren zusätzliche Verrechnungen wegen der erfolgten Leitungsverlegungen an der Bundesautobahn A3. Außerdem erhöhten sich der Kassenbestand und die Guthaben des Verbands nicht unerheblich.

Die Verbindlichkeiten bei Kreditinstituten konnten von 2,5 Millionen Euro auf knapp 2 Millionen Euro reduziert werden. Die Umsatzerlöse stiegen aufgrund eines höheren Mengenverkaufs an die Mitglieder um rund 100 000 Euro auf gut 1,2 Millionen Euro an. Dagegen wurden im Jahr 2018 für ausgeführte Sanierungsmaßnahmen 356 000 Euro und damit rund 140 000 Euro mehr als im Jahr 2017 investiert.

Gemeinden können mit Rückzahlungen rechnen

Die Betriebskostenumlage erbrachte die Einnahme von 1 342 000 Euro von den beteiligten Gemeinden. Dies waren rund 150 000 Euro mehr als ursprünglich veranschlagt. Es waren wegen der Trockenheit und Baumaßnahmen rund 90 000 Kubikmeter Wasser mehr als ursprünglich kalkuliert geliefert worden. Deshalb können sich mit Ausnahme von Triefenstein die Verbandsgemeinden über Rückzahlungen freuen. In Triefenstein hatte eine Baumaßnahme im Netz des Gemeindesgebiets einen so deutlich höheren Lieferbedarf verursacht, dass noch 1273 Euro nachgezahlt werden mussten.

Im Einzelnen betrugen die Rückzahlungen zum 31. Dezember 2018: Bischbrunn – 22 046 Euro, Esselbach – 8163 Euro, Hafenlohr – 26 926 Euro, Hasloch – 6399 Euro, Kreuzwertheim – 7029 Euro, Marktheidenfeld – 68 508 Euro und Rothenfels – 12 252 Euro. Mit einer Betrachtung zum tatsächlichen Preis des gelieferten Trinkwassers schloss Martin Ertl seine Ausführungen ab. Dieser sei, wenn man so wolle, aufgrund der höheren Verkaufsmenge, real von 1,62 Euro im Jahr 2017 auf 1,57 Euro je Kubikmeter gesunken.

Zufrieden konnte die Verbandsvorsitzende, Marktheidenfelds Bürgermeisterin Helga Schmidt-Neder zusammenfassen, dass es im Jahr 2018 durch eine weitblickende Finanzplanung gelungen war, notwendige Investitionen zu stemmen und zugleich Mittel für einen nicht unerheblichen Schuldenabbau bereitzustellen.

Hochbehälter bei Bischbrunn saniert

Der technische Leiter Klaus Woitas blickte auf die gegenwärtigen Baumaßnahmen. Bei der Sanierung des Maschinenhauses in Steinmark, die bis zum Frühjahr 2020 abgeschlossen werden soll, werde die fachgerechte Entsorgung PCB-belasteter Materialien für eine Kostenmehrung sorgen.

Im Herbst sollen die Maßnahmen am Hochbehälter Bischbrunn abgeschlossen werden, wo nach der Freilegung eine schadhafte Außenisolierung zusätzlich zu sanieren ist. Die Gestaltung der Außenfassade am Hochbehälter Michelrieth soll in den nächsten vier Wochen in Angriff genommen werden.

Die Verbandsvorsitzende berichtet kurz über einen Besichtigung der Förderanlagen mit Vertretern des Bund Naturschutz. Dabei seien Fragen der Versorgungssicherheit im Zeichen des Klimawandels erörtert worden. Sicher sei, dass sich der Zweckverband über ein weiteres Standbein zur Trinkwassersicherung Gedanken machen müsse. An die Mitgliedsgemeinden sei zu appellieren, dass bei erwarteten Zuwächsen in der Einwohnerschaft, bei Wohnbauten und Gewerbeansiedlungen dem Thema Trinkwasser künftig ein größerer Augenmerk zu widmen sei.

Aktuelle Niederschlagssituation besser geworden

Hafenlohrs Bürgermeister Thorsten Schwab sprach den Widerspruch von Flächenverbrauch und der Ausweisung größerer Trinkwasserschutzgebiete an. Hier erläuterte Schmidt-Neder, dass man bei der laufenden Ausweisung eines neuen Schutzgebiets erheblich Ausweitungen anstrebe.

Klaus Woitas hatte keine Bedenken bezüglich der Wasserlieferungen an die Mitgliedsgemeinden, auch wenn man sich mittelfristig sicher Gedanken machen müsse. Selbst im Jahr 2018 sei man eigentlich gut zurechtgekommen.

Aktuell sei die Niederschlagssituation besser geworden. Man habe bislang rund 470 Liter Niederschlag je Quadratmeter gemessen und werde vermutlich mit rund 750 Litern einen deutlich besseren Wert als im Vorjahr erzielen. Dies reiche kurzfristig bei weitem nicht zum Ausgleich des Jahres 2018 und zu einer erhöhten Grundwasseranreicherung aus. Da werde man die weitere Entwicklung noch über Jahre beobachten müssen.

 
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