
Auf den aktuellen Stand der laufenden Trinkwassersanierung brachte Neuhüttens Bürgermeister Bernd Steigerwald die rund 60 Interessierten bei einer Bürgerversammlung am Mittwochabend im Pfarrheim. Der Rathauschef gab auch einen Überblick über die wichtigsten Zahlen und Fakten der Gemeinde und zog eine Bilanz über erledigte Arbeiten seit seinem Amtsantritt.
Die Fassung der Schwarzengrundquelle sollte eigentlich bereits in diesem Jahr starten. Doch die begleitende Landschaftsplanung und die artenschutzrechtliche Prüfung habe die Gemeinde nun fast ein Jahr gekostet, informierte Steigerwald. Nachdem die Kartierungsarbeiten abgeschlossen sind, laufen aktuell das Antragsverfahren und die Planung der Quellfassung. Im nächsten Jahr könnte der Bau der Quellfassung im Schwarzengrund starten, die als zweites Standbein der Neuhüttener Trinkwasserversorgung gefordert ist. Die Quellschüttungen der zwei Steingrundquellen unterschreiten vor allem in den Monaten September bis Januar das notwendige Mittel von 4,5 Litern pro Sekunde, um die Spessartgemeinde ausreichend mit Wasser zu versorgen. Wann es genau losgeht, wird von den Genehmigungsbehörden abhängig sein.
Fassungsmauer
Einen Einblick, wie die neue Quellfassung aussehen wird, gab Moriz Schlegel vom Ingenieurbüro Jung (Kleinostheim). Die in der Böschung befindliche Quelle wird freigelegt und mit einer sogenannten Fassungsmauer gestaut. Das Wasser fließt von dort in einen Quellsammelschacht, von dem es in das ebenfalls noch zu bauende neue Wasserwerk in die Straße "Im Furth" gepumpt werden soll.
Auch künftig wird es noch möglich sein, Wasser aus dem Überlauf zu entnehmen. Schlegel betonte, dass außer einiger Schachtdeckel nichts von dem Bauwerk "auf einem grünen Hang" zu sehen sein wird. Als Ausgleichsmaßnahmen und um Biotopwertpunkte zu sammeln, soll am jetzigen Wasserwerk ein Biotop entstehen.
Netzberechnung
Ebenso hat sich der Verlauf der Rohwasserleitung zum neuen Wasserhaus gegenüber der ursprünglichen Planung geändert. Sie verläuft jetzt über eine längere Wegstrecke, dafür zum Großteil im Gemeindegrund. Eine hydraulische Netzberechnung bestätigte bekannte Defizite bei der Löschwasserversorgung im Schwarzengrund und soll durch eine Anbindung des Gewerbegebiets durch eine zusätzliche Wasserleitung, die mit der Rohwasserleitung verlegt wird, verbessert werden.
In den Ausführungen vermisste Rudi Grimm Aussagen zu den Kosten und wollte wissen, ob die geplanten Zuschüsse noch aktuell sind. Genaue Aussagen zu den Kosten können laut Bürgermeister erst getroffen werden, wenn die Planungen von den Behörden abgesegnet sind und die Angebote auf dem Tisch liegen.
Luisa Stenger von der Verwaltungsgemeinschaft informierte, dass der Kostenrahmen für die bereits durchgeführte Sanierung des Hochbehälters und die Verlegung einer Rohwasserleitung nur minimal überschritten wurde. Laut ihr ist der Schwellenwert, um eine Förderung zu bekommen, noch nicht erreicht. Voraussichtlich wird dies erst nach der Quellfassung so weit sein.
"Die Ratenzahlung läuft, aber man sieht nicht, dass was passiert", bemängelte Norbert Karl. Er stellte fest, dass, nachdem die Kosten unklar sind, ein Ende der Ratenzahlungen unter Umständen nicht absehbar ist. Der Bürgermeister versicherte, alles zu tun, um im Kostenrahmen zu bleiben.