"Trinkwasser ist in Deutschland ein Qualitätsprodukt und als hochwertiges Lebensmittel, das immer verfügbar ist, ein guter Durstlöscher." Das sind wohl die wichtigsten Erkenntnisse aus dem Vortrag "Gesundheit durch Trinkwasser", zu dem der Verein "Wein, Gesundheit und Tourismus im Main- Retztal" angesichts der aufgetretenen Verunreinigungen des Leitungswassers eingeladen hatte. Das Interesse hielt sich mit acht Zuhörern allerdings in Grenzen, die meisten davon kannten den Referenten Reinhold Meurer persönlich.
Im Vortrag wurde auch deutlich, dass sauberes Trinkwasser als selbstverständlich erachtet und wenig wertgeschätzt wird. Die Wochen, in denen das Wasser erst abgekocht werden musste und dann gechlort wurde, riefen den den hohen Standard ins Bewusstsein.
Das "Qualitätsprodukt Trinkwasser" muss in Deutschland auf 27 Werte untersucht werden, Mineralwasser dagegen nur auf sieben Werte. Verbraucht werden von jedem Deutschen 123 Liter Trinkwasser am Tag. Nur ein geringer Teil davon wird für Essen und Trinken genutzt, das meiste für die Körperpflege und zum Putzen.
Nicht nur das Trinkwasser in Zellingen und Retzbach ist "hart", weil es von Brunnen in Muschelkalkböden stammt. Die enthaltenen Calcium- und Magnesiumsalze sind für den Menschen aber kein Problem, sondern sogar gesund. Bei Verkostungen schneiden härtere Wässer oft besser ab als weiche, solange es um kalte Getränke geht. Kaffee und Tee schmecken dagegen oft besser, wenn sie mit weichen Wasser zubereitet werden, hier bietet sich ein Wasserfilter an.
Beim Preis übernahm Reinhold Meurer die Vorgabe der Organisation "Forum Trinkwasser" von 0,2 Cent je Liter, was jedes Mineralwasser um Längen schlägt. Berücksichtigt man neben dem Frischwasserpreis auch die Abwassergebühren, kommt man zwar auf mehr als das Doppelte, aber immer noch auf weniger als einen Cent je Liter.
Bei diesen Preis tut es finanziell auch nicht weh, abgestandenes Wasser aus der Leitung laufen zu lassen, so lange, bis das ausfließende Wasser merklich kälter wird, ehe man Glas oder Karaffe füllt. Das empfiehlt sich besonders in Häusern mit älteren Leitungen. Sparsame Naturen können einen Teil des abgestandenen Wassers beispielsweise zum Blumengießen verwenden.