Müssen erst schwere Unfälle mit tödlichem Ausgang passieren, bis die Behörden reagieren und eine Geschwindigkeitsbegrenzung anordnen? Fragen mit diesem Hintergrund sind am Dienstagabend den Triefensteiner Gemeinderäten mit großer Wahrscheinlichkeit bei ihrer Sitzung in der Rettersheimer Bocksberg-Halle durch den Kopf gegangen.
Erst vor kurzem war ein Radfahrer bei Homburg tödlich verunglückt, als er die Maintalstraße, zugleich Staatsstraße, vom Radweg kommend, überqueren wollte. Immer wieder sorgen Radfahrer, die an dieser Stelle die Straße kreuzen müssen, für gefährliche Situationen.
Einen konkreten Bezug zu dem schweren Unfall sah auch Sitzungsleiterin Kerstin Deckenbrock. Eine Geschwindigkeitsbegrenzung gibt es auf der Staatsstraße 2299 in dem Bereich, in dem der vielbefahrene Maintal-Radweg kreuzt, bislang noch nicht. Warum das so ist, das hörte der Gemeinderat gleich mehrfach von der Bürgermeisterin.
Behörden halten Tempolimit an der gefährlichen Kreuzung für nicht nötig
Die Rathauschefin zitierte die zuständigen Behörden und sorgte immer wieder für Kopfschütteln an den Rettersheimer Sitzungstischen. Eine auffällige Unfallhäufung habe es bislang nicht gegeben, hatte Deckenbrock von den Behörden erfahren. Eine Geschwindigkeitsbegrenzung sei aufgrund des Straßenzustandes nicht erforderlich, war der Rathauschefin mitgeteilt worden. "Aufgrund der geltenden Bestimmung können Geschwindigkeitsbegrenzungen nur dort angeordnet werden, wo Verkehrsbeobachtungen oder Unfalluntersuchungen stattgefunden haben", zitierte die Bürgermeisterin.
Für den Autofahrer, so hieß es weiter, sei die "Eigenart des Straßenverlaufs nicht immer so erkennbar, dass er seine Geschwindigkeit von sich aus den Straßenverhältnissen anpasst." Wörtlich war weiter zu lesen: "Eine Beschränkung der Geschwindigkeit an dieser Stelle anzuordnen, sei daher nicht möglich."
Der jüngst Unfall sei "nur eine Frage der Zeit gewesen", fasste Deckenbrock ihren Ärger zusammen. "Wann ist die Statistik erfüllt?", fragte sie. Deckenbrock äußerte die Hoffnung, "dass durch diesen tragischen Unfall die Verkehrssituation zum Wohle aller Verkehrsteilnehmer endlich durch die verantwortlichen Behörden entschärft wird."
Eine ähnliche Situation gabs früher am Felsenkeller in Marktheidenfeld. Da wurde der Hang abgetragen, befestigt und die Straße ein paar Meter verlegt, um
Platz für den Radweg zu haben. Das ist hier „so einfach“ nicht möglich…und die Schifffahrtsverwaltung (?) als Grundeigentümer würde da sicher auch mitreden wollen.
Ginge alles, wenn man wollte…
Auf der B 19 Richtung Stuppach wird die angeordnete Geschwindigkeitsbegrenzung auf 70 wegen kreuzenden Radfahrverkehr sogar mit Blitzersäulen überwacht.
Es bleibt zu hoffen, dass es die Koalition schafft, wie vereinbart die StVO anzupassen und die Ziele des Verkehrsrechtes um Umwelt- und Gesundheitsschutz sowie städtebauliche Entwicklung zu erweitern.
Meiner Erinnerung nach ist in der mittleren Einfahrt vor ca. 20-25 Jahren ein Homburger Mädchen tödlich überfahren worden, als es vom Mainspielplatz kam und die Staatsstraße an der mittleren Ortseinfahrt überqueren wollte. Auch damals hieß es vom Straßenbauamt glaube ich schon, man könne nichts machen, die Homburger Umgehung sei nicht gefährlich...
Liebe Frau Deckenbrock, bleiben sie da bitte mit Nachdruck dran. Gefühlt wird in allen Ortschaften an den Ortseinfahrten auf 70-80 km/h begrenzt, nur irgenwie in Homburg nicht.
Die Radfahrer sind, es die unachtsam sind! Aber Radfahrer gleichen heutzutage heiligen Kühen, sie sind unantastbar und bei einem Unfall ist immer der Autofahrer (mit-)schuld auch wenn eindeutig der Radfahrer die StVO missachtet hat.
Ich fahre die Strecke täglich, sowohl als Fahrrad.- als auch als Autofahrer und die Stelle ist gefährlich.
Wenn es zu einem Unfall kommt, kommen meist mehrere unglückliche Umstände zusammen.
Und das kann an dieser Querung sowohl beiden Verkehrsteilnehmern passieren.
Mit dem riesen Unterschied, dass der Zweiradfahrer keine Knautschzone hat und egal welcher der Beteiligten die Hauptschuld am Unfall trägt, immer der Verletzte wenn nicht sogar der Tote ist.
Es geht hier nicht um die Bedienung irgend einer Lobby, sondern um den mehr als richtigen Vorstoß vor, nach und über die gesamte Mainstraßenlänge von Homburg eine längst überfällige Geschwindigkeitsreduktion vorzunehmen.
Wir sind da als Familie schon häufiger mit dem Rad über die Straße, und ich schwitze immer Blut und Wasser.
Es wird gefühlt von 3/4 aller Autofahrer da viel zu schnell gefahren. Und auch deutlich über Erlaubt…
Da ist schon die Grundannahme falsch! Sozusagen Umkehrung der Beweislast…