Wie kann der Wärmebedarf in Triefenstein in Zukunft aus erneuerbaren Energien gedeckt werden? Das soll die Kommunale Wärmeplanung aufzeigen. Die Marktgemeinde hat damit nun die Bayernwerk Netz GmbH und das Institut für nachhaltige Energieversorgung (INEV) beauftragt. Dies geht aus einer Pressemitteilung von Bayernwerk Netz hervor, aus der auch die folgenden Informationen stammen.
„Wir haben frühzeitig die staatliche Förderung der Wärmeplanung beantragt. Jetzt wollen wir sie so praxisnah wie möglich gestalten“, sagte Bürgermeisterin Kerstin Deckenbrock bei der Auftaktveranstaltung im Rathaus. Gemeinden wie Triefenstein mit weniger als 100.000 Einwohnern müssen laut der gesetzlichen Vorgaben bis zum 30. Juni 2028 eine Kommunale Wärmeplanung (KWP) vorlegen. „Wir wollen kein Papier für die Schublade produzieren. Unser Ziel sind konkrete Vorschläge für eine klimaneutrale Wärmezukunft“, wird Deckenbrock weiter zitiert.
Eckardt: "Niemand muss seine Heizung herausreißen"
Wie dieser Weg in eine klimaneutrale Wärmezukunft aussehen kann, das soll die Kommunale Wärmeplanung beschreiben. Tobias Eckardt, Projektleiter der Bayernwerk Netz GmbH, betonte beim Gespräch im Rathaus: „Niemand muss jetzt zu Hause seine Heizung herausreißen.“ Die KWP liefere einen Fahrplan für konkrete Maßnahmen und setze Prioritäten für die Zukunft. Es müsse nicht in jedem Teil des Stadtgebiets zwangsläufig auf ein Wärmenetz hinauslaufen. Dezentrale Lösungen wie Wärmepumpen würden auch eine Rolle spielen.
Tobias Stahl, Geschäftsführer des Instituts für nachhaltige Energieversorgung (INEV), machte deutlich: „Für die Energiezukunft der bayerischen Städte und Gemeinden sowie der Unternehmen im Freistaat gibt es keine pauschalen Lösungen von der Stange.“ Aufgabe von INEV ist es laut Projektmanager Béla van Rinsum, mit Unterstützung der Verwaltung Daten etwa zu Gebäudetypen, Baualtersklassen, Verbrauchern, Erzeugern und Energiequellen zu erheben und auszuwerten. Dafür würden alle relevanten Akteure in Triefenstein zusammengebracht.
Infoveranstaltung für Bürgerinnen und Bürger
Kommunalbetreuer Frank Schneider von Bayernwerk Netz sagte, eine kontinuierliche Beteiligung der Öffentlichkeit sei von zentraler Bedeutung. Daher gehört auch die Organisation einer Bürgerinformationsveranstaltung zu den Aufgaben, die auf der Agenda der KWP stehen. Aufgabe der Wärmeplanung ist es nach den gesetzlichen Vorgaben nicht, eine Detailplanung zur technischen Umsetzung und zur wirtschaftlichen Machbarkeit zu liefern oder gar fixe Preise für die Wärmelieferung an Endkunden. „Das wäre nach Abschluss der KWP dann im Rahmen einer Machbarkeitsstudie die nächste Aufgabe“, so Eckardt.