Gleich mehrfach versuchten Betrüger am Telefon im Verlauf des Mittwochnachmittag im Raum Marktheidenfeld zum Erfolg zu kommen. Trotz all der Warnungen in Rundfunk und Medien in jüngster Zeit fiel wieder ein Rentner auf die Masche herein und wurde so einen vierstelligen Bargeldbetrag los.
Ein vermeintlicher Enkel rief nach Polizeiangaben am Mittwochvormittag seinen „Großvater“ an und erzählte, dass er ein Grundstück kaufen möchte. Hierfür benötige er sofort einen Betrag von 26 000 Euro. Das Geld würde er schon am nächsten Tag zurückzahlen.
Summe an einen jungen Mann übergeben
Nachdem der Senior ihm erklärte, dass er nur viel weniger Geld im Hause habe, war der „Enkel“ nach kurzer Absprache mit einem angeblichen Notar auch mit diesem Betrag als Anzahlung zufrieden. Dem Rentner wurde erklärt, dass ein Bekannter das Geld abholen würde. Der Betrogene verließ das Haus gegen 14 Uhr und übergab die Summe an den Abholer.
Dieser, ein etwa 25 Jahre alter und 165 Zentimeter großer Mann mit schlanker Figur, lief daraufhin mit seiner Beute zum nahe gelegenen Parkplatz des Edeka-Marktes, stieg in einen hellen Kleinwagen und fuhr in Richtung Marktheidenfeld davon. Nachdem der Enkel nicht wie versprochen kurze Zeit später bei dem Geschädigten auftauchte, wandte sich der Mann an die Polizei.
Einen Anruf mit einem Gewinnversprechen erhielt außerdem ein 62-jähriger Mann. Um seinen Gewinn in Höhe von 48 000 Euro zu bekommen, müsse er jedoch erst 800 Euro Notarkosten übernehmen. Der Angerufene wandte sich sofort an die Polizei.
Betrüger gaukelten Verkehrsunfall vor
Des Weiteren kam es noch zu zwei versuchten Enkeltrickbetrügereien. In beiden Fällen merkten die Angerufenen aber, dass sich Fremde als ihre Enkel ausgegeben haben. In einem Fall wurde ein Verkehrsunfall vorgetäuscht. Es sollte eine fünfstellige Summe gezahlt werden, damit der Unfall ohne Polizei abgewickelt werden könnte. Bei fast allen Anrufen dieser Art ist es typisch, dass die Angerufenen ununterbrochen in der Leitung gehalten werden, das heißt, es wird darauf beharrt, nicht aufzulegen. So wollen die Betrüger verhindern, dass die Polizei oder jemand anderes telefonisch über die Situation verständigt werden kann.
Die Polizei appelliert nochmals eindringlich an alle Familien, das Thema Trickbetrug am Telefon besonders mit älteren Familienangehörigen oder Nachbarn zu thematisieren. Geldverfügungen am Telefon oder mit Personen, die nicht persönlich bekannt sind, sollten unterlassen werden. Im Zweifelsfall können sich Personen, die solche Aufforderungen am Telefon erhalten, jederzeit an die örtliche Polizei wenden.