
Endlich darf der Trennfelder Böhmenstadl wieder sein Können zeigen. Am Sonntagabend fand die Premiere des diesjährigen Stückes "Feiertage für Fortgeschrittene" vor vollem Haus statt. Die Autorin und gleichzeitig auch eine der Hauptdarstellerinnen, Regina Rösch, schrieb ihr neues Stück den Charakteren der Theatergruppe wieder auf den Leib.
Obwohl es eigentlich kurz vor Ostern ist, bringen die Darstellerinnen und Darsteller mit ihrem Stück doch noch einmal kurzzeitig Weihnachtsstimmung in die Trennfelder Halle. Alles beginnt am zweiten Weihnachtsfeiertag. Elfriede Holzinger (Regina Rösch) musste dieses Jahr Weihnachten ganz alleine mit ihrem Ehemann Hans-Peter (Friedrich Kraft) verbringen. Und auch sonst war das Fest ein absoluter Reinfall. Ihr Mann sieht das freilich ganz anders und findet sein Weihnachtsfest viel besser als das der Nachbarn. Denn dort ist die gesamte Verwandtschaft eingefallen und belagert alles. Außerdem findet er diese Ruhe sehr angenehm, will er doch für den örtlichen Gemeinderat kandidieren.

Ein unangenehmer Termin steht ihm jedoch an diesem letzten Weihnachtstag noch bevor: Ein Weihnachtskonzert mit 18 Stationen. Aber auch hierfür hat er eine Lösung – schließlich ist er aktives Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr und Nachbar Eugen hat mit Max einen technikaffinen Enkel, der durchaus einen fingierten Alarm auslösen kann. Also treffen sich die Männer in einer Kneipe statt auf dem Weihnachtskonzert. Doch in diese Idylle platzt Kurt Schneider mit einer Tischdecke, auf der Hans-Peter vor einigen Jahren im Vollrausch einen verhängnisvollen Vertrag unterzeichnet hat. Am 100. Vereinsjahrestag soll er demnach bei winterlichen Temperaturen in der Dorfmitte einen Sumo-Ringkampf gegen einen professionellen Sumoringer austragen. Und das natürlich noch im Sumohöschen! Nun ist guter Rat teuer.
Wie vermeidet man den Sumokampf und sichert sich gleichzeitig die Stimmen für die Gemeinderatswahl? Und so fliegt Hans-Peter noch vor Silvester zu einer unerwarteten Montage nach Sotschi, ins kalte Russland. Da das gesamte Haus belagert ist, wird in der alten Besenkammer eine Notunterkunft eingerichtet, in der er sich verstecken soll. Eigentlich ein perfekter Plan – aber natürlich läuft unter dem Gelächter des Publikums nicht alles nach Plan und die Entwicklungen nehmen ihren Lauf.

Zwischendurch passieren auch noch unvorhergesehene Dinge, als die Sitzbank im Esszimmer mitsamt Hans-Peter zusammenbricht. Das stand so sicher nicht im Drehbuch – und trotzdem improvisieren die Akteure unter dem Gelächter des Publikums. Den Spaß und die Freude merkt man den Schauspielerinnen und Schauspielern auf der Bühne deutlich an, was schon als Erfolgskonzept bezeichnet werden kann. Immerhin besuchen jedes Jahr rund 3000 Leute den Böhmenstadl. Der tosende Applaus und stehende Ovationen rundeten das etwa vierstündige Theaterspektakel ab.
Das Besondere ist auch, dass an jeden Sonntag, an dem eine Aufführung stattfindet, das Theatercafé ab 15 Uhr geöffnet hat und sich die Gäste schon einstimmen können.
Weitere Vorstellungen: Samstag, 18. März, 19.30 Uhr, Sonntag, 19. März, 17 Uhr, Samstag, 25. März, 19.20 Uhr, Sonntag, 26. März, 17 Uhr, Samstag, 1. April, 19.30 Uhr, Sonntag, 2. April, 17 Uhr.