Mit der Begegnungsstätte „In den Aspen“ gibt es einen neuen Treff- und Kommunikationspunkt für Mittelsinn, betonte Bürgermeister Peter Paul bei der Segnung und Übergabe in der Kleingartenanlage direkt am Radweg. Leitender Baudirektor Horst Büttner vom Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) würdigte den großen Zusammenhalt der Dorfgemeinschaft, die sich mit großer Eigenleistung bei der Realisierung engagiert hatte.
Viele Bürger waren „in die Ospe“ gekommen, um den neuen Treffpunkt in Betrieb zu nehmen. Bürgermeister Paul erinnerte an den 10. Oktober 1977, vor fast 40 Jahren, als nach dem Bau der Schnellbahnstrecke die Flurbereinigung angeordnet worden war. „Heute können wir sagen, Gott sei Dank“. Ziel war ursprünglich, durch Umverteilung und Zusammenlegung die oft kleinteiligen Flächen zusammenzuführen, um so eine bessere Bewirtschaftung zu ermöglichen.
Nachdem punktuelle Dorferneuerungsmaßnahmen hinzukamen, erhielten manche Plätze im Dorf eine neue Dimension. Heute, fast auf der Zielgeraden, wurde mit dem inzwischen in ALE umbenannten Amt das Abschlussbauwerk gesegnet und übergeben. „Ich hoffe sehr, dass dieser Platz seinem offiziellen Namen gerecht wird und sich zu einer wirklichen Begegnungsstätte entwickelt“, meinte Paul. Doch nicht nur die Dorfbewohner sollen diese Stätte genießen, sondern auch die Radfahrer und Wanderer sollen den Ort als Zeichen der Gastfreundschaft wahrnehmen.
Der Bürgermeister lobte die Eigenleistungen unter dem Bauleiter Helmut Sachs, der mit seinen Mitstreitern Volker Richter, Marco Blum, Heinz Kratz, Josef Preisendörfer und Kurt Walter rund 220 Stunden unentgeltlich „werkelte“. So wurden 3200 Euro eingespart. Insgesamt kostet der Treffpunkt aus Brunnenanlage, Sitzgruppe, Pavillon und Freiflächen 25 700 Euro, wobei das ALE mit 15 000 Euro die Hauptlast übernahm. Ein weiterer Finanzierungsbaustein kam mit einer 3500-Euro-Spende von der Hans-August-Fischer-Heimat-Stiftung. Paul dankte dem Ehrenbürger in Abwesenheit für die zahlreichen bereits initiierten Projekte im Dorf und dem Obst- und Gartenbauverein für eine 1000-Euro-Spende sowie für den gepflanzten Lindenbaum.
Die Segnung der Anlage übernahmen Lektorin Helma Künstler und Pfarrer Franz Malczyk. Die Schutzhütte möge Unterkunft und Rast gewähren, und der Brunnen kühlendes Nass spenden.
Leitender Baudirektor Horst Büttner (ALE) erinnerte daran, dass er bis 1999 als Baurat Vorstandsvorsitzender der Teilnehmergemeinschaft (TG) Mittelsinn gewesen war. Sein Nachfolger ist bis heute der technische Amtsrat Walter Haimann. Die Gesamtkosten des Mittelsinner Flurbereinigungsverfahrens bezifferte Büttner auf 5,1 Millionen Euro, davon flossen allein 770 000 Euro in die punktuelle Dorferneuerung. 200 000 Euro musste die Gemeinde als Eigenleistung beisteuern. 16 000 Grenzpunkte, darunter 13 809 Steine galt es zu setzen, sagte Büttner.
„Mittelsinn ist eine große Flurbereinigung geworden“ erklärte er. Nur mit der Neuordnung der Aspengärten konnte der Treffpunkt entstehen, auf der Fläche sollte ursprünglich eine Wasserentnahmestelle für die umliegenden Beete geschaffen werden. In vielen konstruktiven Gesprächen reifte die Idee, die Landschaftsarchitekt Martin Beil vom Büro Dietz und Partner (Elfershausen), Walter Haimann und die Handwerker gekonnt umsetzten.
„Miteinander reden, Diskussionen ausfechten, Gemeinschaftsgeist leben und Ideale für die Zukunft bewahren, ohne das gemeinsame Ziel aus den Augen zu verlieren“, sagte Horst Büttner abschließend und dankte den Mittelsinnern für ein gelungenes Gesamtwerk Flurbereinigung. Bürgermeister Peter Paul bedankte sich bei Büttner und Haimann mit je einem Geschenk des „Mittelsinner Heimatbuches“.