Romantisch geht es nicht gerade zu in den beiden Einaktern, die die Theatergruppe des Tennisclubs Duttenbrunn diesmal aufführt. Geht es doch in "Traumhochzeit" um eine Heirat, die von den Schwiegermüttern in spe fast verhindert wird und in "Suche Fresser, weiblich" darum, eine Nicht-Traumfrau an den Mann zu bringen. Dank überzeugenden Spiels und guter Mimik hatte das Publikum in den bisherigen ausverkauften Vorstellungen im TSV-Sportheim viel zu lachen und kam voll auf seine Kosten.
Die beiden Einakter stammen aus der Feder der niederbayerischen Autorin Regina Harlander und wurden für die Aufführung in Duttenbrunn in den fränkischen Dialekt umgedichtet. In der "Traumhochzeit" wollen Heinz und Lisa den Bund fürs Leben schließen, doch ihre beiden Mütter Traudl und Marianne tragen zu diesem Anlass nicht nur den gleichen Hut, der laut Willi, dem Vater des Bräutigams, auch als Traktorreifen geeignet wäre, sie ziehen zum Leidwesen der Brautleute mit mehr oder minder offenen Anfeindungen auch alle Register. Die spitzen Zungen gipfeln darin, dass Braut Lisa mitten in der Zeremonie aus dem Trauzimmer flieht. Damit ist die große Stunde von Oma Walli gekommen, die beide Schwiegerväter in die Pflicht nimmt ihre "Hausdrachen" im Zaum zu halten, so dass ein "Waffenstillstand" erreicht wird.
Drei Monate lang geprobt
Zwei kurze Einakter mit einer Pause dazwischen zu spielen ist ebenso neu wie das TSV-Sportheim als Spielstätte. Seit sich die Theatergruppe 1985 zusammen fand, wurde im Saal der Wirtschaft mitten im Ort meist ein Dreiakter gespielt. Dort passten aber rund 40 Zuschauer weniger hinein. Die Umstellung erspart einige Vorstellungen, so dass es diesmal nur "elf" reguläre sind. Bis auf Restkarten sind diese auch schon ausgebucht, die Nachfrage ist laut Christoph Knorr enorm, die Zuschauer kommen aus dem gesamten Landkreis und auch darüber hinaus. Weitere Aufführungstermine sind der 3., 4., 5., 6., 10., 11. und 12. Januar, den Kartenvorverkauf betreuen Irene und Vinzenz Mehling, Tel.: (09396) 1039.
Rund drei Monate haben die zehn Akteure die beiden Stücke in Eigenregie einstudiert und geprobt. Vorab stimmte jeweils das Theater-Duo mit lustigen Liedern auf Gitarre und Ziehharmonika die Zuschauer musikalisch ein. Rund ein Dutzend Helfer hinter der Bühne und für das Essen sowie den Getränkeverkauf sind je Vorstellung nötig, insgesamt sind es in den zwei Wochen rund 70 Helfer.
In "Suche Fresser, weiblich" lebt auf dem Hof von Agnes und Bertl seine Schwester Finni, weil das der letzte Wunsch des verstorbenen Vaters war. Äußerst fordernd, faul und wenig umgänglich geht sie besonders der Schwägerin Agnes auf die Nerven, doch nur mit einer Heirat müsste der ungeliebte Dauergast den Hof verlassen. Kein einfaches Unterfangen, denn "schön ist sie nicht, g'scheid ist sie nicht, Geld hat sie keins" – Bertl will sie nicht mal den Dauerjunggesellen vom Bauernstammtisch zumuten. Doch dann findet Finni eine vermeintliche Kontaktanzeige "Fresser gesucht, weiblich, nicht unter 200 Kilo", nicht ahnend, dass sie in den Tiermarkt gerutscht und ein "Fresser" ein Jungrind in der Milchviehhaltung ist. Damit nimmt die äußerst ungewöhnliche Partnersuche voller Missverständnisse, bei der der vermeintliche Kavalier gleich einen Anhänger mitbringt und sich Finnis "Sach" unbedingt im Stall anschauen will, ihren Lauf. Doch andere Mütter, beziehungsweise Nachbarinnen, kennen auch interessante Männer.